TEST

Gigabyte Aorus RAID SSD im Test

die extreme Alternative - Fazit

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Im Fazit der Aorus RAID SSD ergibt sich ein gemischtes Bild. Viele Eigenschaften der SSD waren letztlich schon im Vorfeld abzusehen und sind somit keine Überraschung. Der Grundgedanke, gerade für Intel-User eine PCIe4-Alternative durch ein RAID zu erreichen, funktioniert nur teilweise. Für viele alltägliche Speicheranfragen ergeben sich technisch bedingte Nachteile, es gibt aber auch Vorteile, welche die SSD zu einer absoluten Spezialistin machen. Doch der Reihe nach:

In sequenziellen Zugriffen kann die Aorus RAID SSD absolut überzeugen. Diese Messergebnisse sind genau der Kaufgrund, den diese Karte bewirbt. Hier kommt die Power von acht PCIe-3.0-Lanes voll zur Geltung, die Messergebnisse im AS SSD Benchmark und im CrystalDiskMark dürften noch eine Weile unerreicht bleiben - oder zumindest bis ein RAID-0 mit PCIe 4.0 getestet wird. Daraus folgend gehören auch die Kopierbenchmarks zur Spitzenklasse. Gerade Anwender, die viel mit großen Dateien hantieren liegen hier also richtig.

Dem entgegen stehen doch eine Reihe von durchwachsenen Messergebnissen unseres Testparcours. Gerade die Alltagsleistung klassifiziert die Aorus RAID SSD als nicht optimales Systemlaufwerk, hier kann selbst mit einer günstigen Alternative nicht nur Geld gespart werden, sondern auch Leistung gewonnen werden. Aber als solches Laufwerk ist die SSD auch gar nicht vorgesehen. Dazu gesellen sich auch für den Alltag relevante Fragen, die im Vorfeld geklärt werden sollten: Kann die SSD wie gewünscht konfiguriert werden, weil ein entsprechendes Board von Gigabyte vorhanden ist? Lässt das Mainboard die gewünschte PCIe-Lane-Konfiguration zu?

Interessenten der Gigabyte Aorus RAID SSD sollten sich daher im Vorfeld bereits bewusst sein, ob der Massenspeicher für sie geeignet ist. Anwender, die einen schnellen Speicher für viele sequenzielle Anfragen suchen, erhalten hier eine RAID-Konfiguration, die keinerlei eigene Konfiguration benötigt, sondern out-of-the-box funktioniert - und damit die ideale High-Speed-Speicherlösung für große Datenmengen ist. Die Aorus RAID SSD kann dann sowohl optisch wie technisch überzeugen, das Kühlsystem agierte das gesamte Review über leise und effektiv. Vermutlich dürfte bei einer selbst für Enthusiasten sehr speziellen Speicherlösung wie dieser aber ohnehin nicht nur die Vernunft eine Rolle spielen. Diese Karte ist wohl für jedes System etwas Besonderes, das nicht jeder hat. Eben eine extreme Alternative und interessant für alle, die auf Rekordjagd gehen wollen.

Letztlich bleibt jedoch in jedem Fall die Erkenntnis, dass Gigabyte mit der Aorus RAID SSD tatsächlich vorrangig Intel-User anspricht, besonders diejenigen der Z490- oder X299X-Generation, die dann auch den vollen Umfang der Karte nutzen können. Nutzer der AM4-Plattform hingegen sollten sich eher Richtung PCIe 4.0 umsehen. Dies dürfte auch die günstigere Lösung sein. Da zum Zeitpunkt des Reviews allerdings weder UVP noch Straßenpreise unseres Testexemplars existieren, wird dies die Zukunft zeigen. Da die Karte in jedem Fall etwas Besonderes ist und zumindest die Kopierleistung ihresgleichen sucht, gibt es von uns folgerichtig einen Technik-Award.

Positive Aspekte der Gigabyte Aorus RAID SSD:

  • Extrem hohe sequenzielle Transferraten
  • Hohe Kopierleistung
  • Leises und effektives Kühlsystem

Negative Aspekte der Gigabyte Aorus RAID SSD:

  • Eingeschränkte Kompatibilität
  • Alltagsleistung könnte noch besser sein