Werbung
8x3 statt 4x4: So oder so ähnlich dürfte die Rechnung der Gigabyte-Ingenieure gewesen sein, als sie die Aorus RAID SSD entworfen haben. Statt einer einzelnen SSD mit möglichst hoher Performance und PCIe 4.0 setzt Gigabyte direkt vier SSDs mit je zwei PCIe-3.0-Lanes wahlweise im RAID 1 oder 10 ein, um das Maximum an Speicherbandbreite zu erreichen. Ob unsere Testranglisten also einen neuen Spitzenreiter bekommen, klären wir ins unserem Review.
Seit Vorstellung der X570-Plattform für AMDs aktuelle CPU-Generation gehört PCIe4 zu der Forderung vieler Enthusiasten, wenn es um Mainboards und Speichermedien geht. Verständlich, denn in den meisten Fällen wurde so die theoretische Bandbreite verdoppelt. Doch tatsächlich hat sich in den vergangenen zwölf Monaten wenig getan; die erste Generation PCIe-4.0-SSDs war praktisch herstellerübergreifend identisch und ist weit davon entfernt, das Interface wirklich ausnutzen zu können und bei den Mainboards hat sich bislang noch kein Chipsatz zum X570 als Alternative gesellt. Sowieso nicht bei Intel.
Um also den Markt an Enthusiasten befriedigen zu können, haben die Ingenieure von Gigabyte auf ein bewährtes Mittel zur Speicherbandbreitensteigerung gesetzt: RAID. In einem Redundant Array of Independent Disks wird je nach gewähltem Modus entweder jedes Speichermedium nach dem Prinzip des Striping oder Mirroring beschrieben, um entweder die Performance oder Ausfallwahrscheinlichkeit zu optimieren - bzw. im RAID-10 entsprechend beides zeitgleich. Für die Aorus RAID SSD bedeutet dies, dass auf einer einzelnen Platine mit PCIe-3.0-Anbindung (x8, elektrisch x16) ein separater Controller von Marvell vier SSDs mit je zwei Lanes Speicheranbindung zu einem einzelnen Laufwerk vereint. Sequenziell sollen so mehr als 6 GB/s lesend und schreibend übertragen werden, also gut dem Zehnfachen des theoretischen Maximums einer SATA-SSD.
Mit einer Gesamtkapazität von 2 TB gehört die Aorus RAID SSD sicherlich zu den größeren Flash-Massenspeichern, auch wenn natürlich größere Kapazitäten durch das RAID möglich wären. Stattdessen setzt Gigabyte auf vier 3D-TLC-NAND-SSDs, die mit je 512 GB eine TBW von 700 TB angegeben sind. Je nach verwendetem RAID-Modus ergibt sich also eine maximale TBW für die Aorus RAID SSD von 1.400 TB (RAID10) oder 2.800 TB (RAID0), wobei natürlich die tatsächlich geschriebenen Byte in beiden Fällen identisch sind. Dazu gesellt sich eine Garantie von fünf Jahren.
Modell | Gigabyte Aorus RAID SSD 2 TB |
Controller | Phison ps5012-e12s-32 |
RAID-Controller | Marvell 88NR2241 |
NAND | 3D-NAND TLC |
Kapazität | 2 TB |
Cache | 512 MB pro SSD (2 GB insgesamt) |
sequentielle Lese/Schreibrate | Lesen: 6.300 MB/s Schreiben: 6.000 MB/s |
Total Bytes Written (TBW) | 700 TB (pro SSD) |
Leistungsaufnahme | 7,5 W im Idle 19 W bei Last |
MTBF | 1.770.000 h |
Preis | Noch keine Angabe |