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Bei Erscheinen der ersten PCIe4-SSDs hatten praktisch alle erhältlichen Modelle eines gemeinsam: die Hardware. Tatsächlich haben die Massenspeicher vor Corsair wie die MP600 oder die Seagate FireCuda 520 die Ausstattung von Speichercontroler, DRAM und NAND geteilt. So wurde in all diesen Modellen eine Kombination aus Phison E16-Controller, DRAM und BiCS4-NAND eingesetzt, der folglich bei allen Varianten ähnlich spezifiziert war und auch ähnlich performte.
Bei der MP600 Pro verbaut Corsair nun ein Update und stattet die SSD mit dem neusten Phison PS5018-E18 aus, der den Speicher mit bis zu 7.000 MB/s lesen und 6.550 MB/s beschreiben soll. Dieser wiederum ist der IA7BG64AIA und ist als aktueller 128-Schichten-TLC-NAND von Micron verbaut.
Wie schon praktisch alle Solid State Drives der letzten Jahre, setzt die MP600 Pro auch auf einen (Pseudo-)SLC-Cache, um diese maximalen Transferraten zu erreichen. Statt also die Speicherzellen direkt als TLC zu beschreiben, wird bei ausreichender verfügbarer Kapazität die SSD im SLC-Modus beschrieben und so Schreibraten von mehreren Gigabyte pro Sekunde erreicht. Bei der Vorgängerin MP600 wurde wie in vielen weiteren Massenspeichern auch auf moderner BiCS4-NAND aus der Zusammenarbeit von Toshiba (bzw. Kioxia) und Western Digital gesetzt. Dieser konnte zum Review-Zeitpunkt durchaus überzeugen, indem Transferraten von immerhin 600 MB/s im "TLC-Modus" erreicht wurden.
Die Corsair MP600 Pro zeigt sich hier jedoch als deutliche Verbesserung gegenüber der Vorgängerin. Zwar messen wir ebenfalls einen starken Einbruch nach Füllen des (Pseudo-)SLC-Caches, doch mit etwa 1.800 MB/s schreibt die Pro-Version gut dreimal so schnell weiter.
Etwas enttäuschend wirkt zunächst der SLC-Cache an sich. Dieser scheint bei unserem Modell mit 2 TB bereits nach etwa 210 GB gefüllt zu sein, bei unserem Test der MP600 mit nur halber Kapazität konnten wir noch 350 GB mit maximaler Geschwindigkeit schreiben.
Allerdings sind diese Werte natürlich nur im leeren Idealzustand zu erreichen und dürften daher in praktisch allen Alltagsszenarien nur bedingt aussagekräftig sein. Messen wir also das Cache-Verhalten im gefüllten Zustand mit 50-%- und 75-%-Kapazität, zeigt sich ohnehin ein anderes Bild. Zwar können wir ebenfalls kleine Leistungsspitzen gemäß des Datenblatts messen, doch die Schreibrate als TLC-Massenspeicher sieht hier eben anders aus. Insgesamt ist das Ergebnis dennoch sehr gut, auch im Vergleich mit anderen HighEnd-SSDs. So ist das Ergebnis zum einen auch im schlechtesten Fall immer noch bei doppelter maximaler SATA-Geschwindigkeit angesiedelt und auch die zuletzt gefeierten WD_Black SN850 und Samsung 980 PRO haben zu keinem Zeitpunkt höhere TLC-Schreibraten.
Obwohl also der Speicher mit 8 Bit pro Speicherzelle beschrieben und in 128 Lagen gestapelt wird, ist unser Testmuster mit 2 TB Gesamtkapazität voll bepackt. Corsair plant zwar, in näherer Zukunft noch ein Modell mit 4 TB zu veröffentlichen, doch bereits jetzt ist das schwarze PCB der SSD äußerst dicht bestückt. Wie schon bei der MP600 kommt daher ein schwarz eloxierter Aluminiumkühler zum Einsatz, der die Temperatur auch bei maximaler Belastung niedrig halten und damit eine temperaturbedingte Drosselung verhindern soll.
Auf einen ersten Blick sieht die MP600 Pro identisch zu ihrer Vorgängerin aus, doch der Unterschied liegt im Detail. So ist das Corsair-Schiff mittlerweile eine Spur dezenter und es fehlt auch der Firmenname selbst. Der Qualität des eloxierten Aluminiumkühlers schadet das nicht. An der passenden Stelle im heimischen System verbaut ist die SSD in jedem Fall ein Hingucker - auch oder gerade wegen des Verzichts auf RGB.
Etwas überraschend mussten wir bei Ankündigung der Corsair MP600 Pro feststellen, dass neben der Version mit Aluminiumkühler auch eine "Hydro-X" mit Wasserkühlung angekündigt wurde. Doch vermutlich auch bedingt durch die dichte Bestückung des PCBs konnten wir tatsächlich nach mehreren Minuten Dauerfeuer einen leichten Einbruch der Transferrate messen. Natürlich ist dies sehr vom verwendeten Gesamtsystem abhängig, in unserem Testsystem wird die SSD zwischen CPU und GPU ohne speziellen Luftzug verbaut und getestet. Dass wir trotzdem einen kleinen, wenn auch nur kaum im Alltag relevanten Einbruch registrieren, ist dennoch erstaunlich. Bei der MP600 lag unsere Messung noch deutlich kühler, bei einer Samsung 980 PRO konnten wir auch ohne Kühler überhaupt keinen Einbruch feststellen - wobei beide allerdings auch nie die gemessenen Transferraten der MP600 Pro erreichten, sondern deutlich darunter lagen.
Bei der maximalen Schreiblast (TBW) beziehungsweise der Garantiezeit von 5 Jahren gibt sich Corsair keine Blöße und liegt zum Teil deutlich vor der Konkurrenz von Samsung, Western Digital und Co. Lediglich der Vergleich im eigenen Haus ist zum Nachteil der MP600 Pro, denn die Vorgängerin konnte hier noch mit mehr als der doppelten TBW-Angabe glänzen. Alles in allem sind die Garantiebedingungen also immer noch sehr gut dimensioniert, doch der Trend natürlich nicht positiv.
Maximale Schreiblast
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
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Corsair MP600 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850 | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
HP SSD EX950 | - | 320 TB | 650 TB | 1,4 PB | - |
Corsair MP400 | - | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB - 1,6 PB |
TeamGroup T-Force Cardea C440 | - | - | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Samsung SSD 980 PRO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Crucial P5 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340 | 380 TB | 800 TB | 1,66 PB | - | - |
Samsung SSD 870 QVO | - | - | 370 TB | 720 TB | 1,44 - 2,88 PB |
Kingston DC1000M | - | - | 1,7 PB | 3,4 PB - 6,7 PB | 13,5 PB |
Kioxia Exceria Plus | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB | - |
Kioxia Exceria | 100 TB | 200 TB | 400 TB | - | - |
Kioxia Exceria SATA | 60 TB | 120 TB | 240 TB | - | - |
Gigabyte Aorus RAID SSD | - | - | - | 4 x 700 TB | - |
Western Digital WD Blue 3D NAND SATA SSD | 100 TB | 200 TB | 400 TB | 500 TB | 600 TB |
Corsair Force Series MP600 | - | 900 TB | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Seagate FireCuda 520 SSD | - | 850 TB | 1,8 PB | 3,6 PB | - |
Seagate FireCuda 510 SSD | - | - | 1,3 PB | 2,6 PB | - |
Toshiba RC500 | 100 TB | 200 TB | - | - | - |
Intel Optane SSD 905P | - | 8,76PB | 17,52 PB | 27,37 PB | - |
Western Digital WD Black SN750 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 970 EVO Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 860 EVO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Samsung 970 PRO | - | 600 TB | 1,2 PB | - | - |
Corsair MP510 | 400 TB | 800 TB | 1,7 PB | 3,12 PB | - |