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Western Digitals erstes Modell mit Energy-assisted Perpendicular Magnetic Recording in unserem Testparcours ist nach einem edlen Metall benannt. Die WD Gold mit 18 TB ist das neue Flaggschiff der Nearline-Enterprise-HDD-Serie. Ob diese Technologie einen Unterschied zu den bisherigen Helium-gefüllten Festplatten machen kann und wieso die Betriebslautstärke bei diesem Modell eine ganz herausragende Rolle spielt, klären wir in unserem Artikel.
Nach einer langen Durststrecke, seit dem Test der WD Gold WD141KRYZ, 14 TB, haben wir endlich wieder eine Festplatte des Herstellers Western Digital im Test. Von besonderem Interesse ist hierbei, dass es sich bei der WD Gold WD181KRYZ, 18 TB, um ein EAMR-Modell handelt.
EAMR steht für Energy Assisted Magnetic Recording und bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Schreibköpfe eine noch höhere Schreibdichte auf dem Platter erreichen können. Auch wenn EAMR eigentlich ein Oberbegriff für alle Arten des energieunterstützten Schreibens ist, handelt es sich bei der WD181KRYZ weder um die bisher beworbenen Verfahren MAMR (WD, Erhitzen des Platters durch Mikrowellen) noch um HAMR (Seagate, Erhitzen des Platters durch einen Laser). Die hier verwendete Variante wird als EPMR, Energy-assisted Perpendicular Magnetic Recording, bezeichnet. Während des Schreibens wird am Schreibkopf mittels eines elektrischen Stromes ein Magnetfeld induziert. Damit können Fluktuationen des Schreibsignals unterdrückt werden und so kann eine höhere Datendichte auf dem Platter erzielt werden. Dies wird durch die nicht weiter ausgeführte Triple-State-Actuator-Technologie unterstützt, die eine höhere Präzision beim Positionieren gewährleisten soll.
Diese Technologie verwendet Western Digital bei den neuen 16-TB- und 18-TB-Festplatten der HC550- und Gold-Serie. Für das 16-TB-Modell ergibt dies eine Dichte von 918 GB/Zoll² und 1.022 GB/Zoll² bei der Variante mit 18 TB. Zum Vergleich: Die Seagate IronWolf Pro 18 TB ST18000NE000 und Seagate Exos X18, 18 TB, ST18000NM000J liegen bei 1.146 GB/Zoll² Platterdichte. Egal ob WD Gold oder HC550, bei den 16-TB- und 18-TB-Modellen handelt es sich natürlich um Festplatten mit Helium-Füllung.
Auch wenn WD bei ihrer Gold keine Angaben zu der Anzahl von Plattern und Schreib-/Leseköpfen macht, lohnt sich ein Blick in das Datenblatt der UltraStar HC550. Bei dieser wird bei 16 TB und 18 TB von einem 9-Platter-Design gesprochen. Es ist durchaus legitim anzunehmen, dass diese Information auch auf die WD-Gold-Modelle zutrifft. Zu diesem Thema, WD Gold im Vergleich zur WD UltraStar-Serie, haben wir bei WD nachgefragt. Beide Reihen basieren auf derselben Plattform, was die identischen Angaben bei den SATA-Modellen gleicher Kapazität ergibt. Die UltraStar-Serie bietet neben SAS-Modellen auch verschiedene Verschlüsselungs- und Sektorformatoptionen an. Der für uns relevanteste Unterschied ist, dass die Gold Modelle auch für den Verkauf im Einzelhandel für Endkunden bestimmt sind. Erwirbt man also WD-UltraStar-Festplatten einzeln im Handel, kann es sich hierbei um OEM-Ware handeln. Ob es ähnliche Auswirkungen wie bei Toshiba gibt, dass eine Garantie nur über den Händler abgewickelt werden kann, wie bei ALxx- und MGxx-Modellen, ist nicht bekannt.
Technische Daten
Hersteller | Western Digital |
Serie | Gold |
Typ | Gold 18 TB |
Kapazität | 18 TB |
Anzahl Schächte | Keine Begrenzung |
Nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesenem Bit, max. | 1 Sektor pro 10E15 |
Zuverlässigkeit bei Dauerbetrieb (AFR) | 0,35 %* |
Hot-Plug Unterstützung | Ja |
Aufnahmeverfahren CMR | Ja, ePMR |
Maximaler jährlicher Workload | 550 TB |
Cache | 512 MB |
U/min | 7200 U/min |
Übertragungsgeschwindigkeit | 269 MB/s |
Übertragungsstandard | SATA III 6G |
Energieverbrauch Last/Leerlauf/Standby | 6,5 W / 5,6 W / 0,31 W |
Geräusch (dB(A)) Leerlauf /Last | 20 / 36 |
MTBF | 2.500.000 h* |
Garantie | 5 Jahre |
Modell | WD181KRYZ |
* Im Datenblatt der WD181KRYZ findet sich eine Besonderheit. Zitat aus dem Datenblatt 2579-810192-E02 von Juni 2020: "Die MTBF- und AFR-Spezifikationen basieren auf Beispieldaten und werden für dieses Speichermodell anhand von statistischen Erhebungen sowie Beschleunigungsalgorithmen bei durchschnittlichen Betriebsbedingungen geschätzt. Workload 220 TB/Jahr bei 40 °C. Über diesen Werten kommt es zu einer Verringerung der MTBF und AFR. Bis zu 550 TB Schreibvorgänge pro Jahr und 60 °C Umgebungstemperatur. MTBF- und AFR-Werte sind keine Prognosen zur Zuverlässigkeit einer individuellen Festplatte und stellen keine Garantie dar." Auch hier fragten wir nochmal bei WD an. MTBF und AFR basieren auf Schätzungen bei 220 TB und 40°C. Die Festplatte darf aber bis 550 TB und 60°C betrieben werden, was aber eine Reduktion der Werte zur Folge haben kann. WD wies aber auch darauf hin, dass die Lebensdauer von Festplatten durch ausreichende Kühlung deutlich verbessert werden kann.