Das Testsystem steht bereit, um in jedem Test dieselben Bedingungen zu bieten. Das System ist in einem Corsair Obsidian 1000D auf dem Sekundärmontageplatz verbaut. Die Festplatten befinden sich in entkoppelten Festplatten-Trays, wie sie in allen aktuellen Gehäusen Verwendung finden.
Die Festplatte wurde im leeren Zustand am SATA-III-Port des AMD-B350-Chipsatzes getestet.
Technische Daten | |
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Prozessor | AMD Ryzen 5-2400G |
Mainboard | Gigabyte GA-AB350N-Gaming Wifi |
Arbeitsspeicher | Patriot Viper 16GB DDR4 3000 |
Netzteil | Corsair SF450 |
USBController | YOTTAMASTER CA31-AC USB 3.1 Gen2 (1x USB-Type-C, 1xUSB-Type-A) |
Betriebssystem Windows 10 Home 1809
Energieverbrauchsmessung
Um die Herstellerangaben für den Energieverbrauch nachzuvollziehen, haben wir ein entsprechendes Testsystem aufgebaut. Für eine umfassende Leistungsmessung sollte die Versorgung mit 5 V und 12 V betrachtet werden. Wie die Art der Messung bereits erahnen lässt, benötigen wir Strom und Spannung, um daraus die Leistung zu errechnen. Eine Möglichkeit wäre es, mit einem Multimeter die Spannung zu messen und mit einer Strommesszange den Strom.
Dazu könnte man die Messgeräte auf die Erfassung des Durchschnittswerts einstellen und erst die 5-V-Schiene und danach die 12-V-Schiene aufnehmen. Hierdurch lässt sich aber weder der Anlauf darstellen noch eine genaue Aussage treffen, wie sich die Werte über die Zeit verhalten.
Mit einem Vierkanaloszilloskop können wir alle vier Messungen gleichzeitig durchführen und in Abhängigkeit von der Zeit darstellen.
Dazu verwenden wir das digitale RIGOL DS1054Z Vierkanalspeicheroszilloskop inklusive Speichererweiterung sowie zwei Rigol-Tastköpfe und zwei Pico-Strommesszangen mit integriertem Spannungswandler zum direkten Anschluss an das Oszilloskop.
Technische Daten
Oszilloskop | Rigol DS1054Z (4Ch. 50 MHz 1GSa/s 24 Mpts) |
Tastköpfe | Rigol PVP 2150 (1x 35 MHz, 10x 150 MHz) |
Strommesszangen | PicoTech TA 189 AC / DC 30 A 1% Toleranz +-2 mA |
Wie bisher praktiziert, führen wir vier Messungen durch. Alle Messungen dauern jeweils etwa 1 Minute und werden mehrfach wiederholt. Das Oszilloskop zeigt uns einerseits den visualisierten Spannungsverlauf, aber auch eine Auswertung der Hoch- und Tiefpunkte sowie der Durchschnittswerte an. Über die MATH-Funktion des Oszilloskops können wir uns auch gleich die Leistung für die 12 V-Schiene hochrechnen lassen, nämlich durch Multiplikation der entsprechenden Kanäle. Im Anschluss an die Messung können die Daten mit einem USB-Stick abgeholt und aufgearbeitet werden. Eine Steuerung der Messung und Bildausgabe über den integrierten RJ45 LAN-Anschluss ist ebenso möglich. Der Elektrotechniker dreht jedoch lieber an Reglern und drückt Knöpfe :).
Messung 1
Zuerst wird die Leistungsaufnahme beim Einschalten aufgezeichnet. Dies ist eine kritische Phase mit einer vergleichsweise sehr hohen Leistungsaufnahme. Beim Hochdrehen der Spindel auf Betriebsdrehzahl kann es zu einem Vielfachen der im Ruhezustand aufgenommenen Leistung kommen.
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Trotz dessen, dass es sich um eine Festplatte mit gleicher Platteranzahl wie beim Vorgängermodell handelt, liegt sie mit 5 W beim Anlauf doch deutlich höher in der Leistungsaufnahme.
Messung 2
In der zweiten Messung zeichnen wir die elektrische Aufnahme im Ruhezustand auf. Dabei warten wir genau 10 Minuten ab, bevor wir die Messung starten. In dieser Zeit wird das System nicht direkt von uns angesprochen. 10 Minuten haben wir als Wert gewählt, weil Seagate Festplatten mit PowerChoice nach 15 min in den Standby-Modus gehen und wir so noch die laufende Festplatte messen können.
Zum ersten Mal seit Einführung der Testmethode zur Messung der elektrischen Leistungsaufnahme im Leerlauf mussten wir die Festplatte ohne angeschlossene SATA-Leitung messen. Die Festplatte stoppte zwar nach etwa 5 Minuten hörbar ihre Spindel, jedoch hielt dies nur etwa 10 Sekunden an. Zu kurz für unsere 60 Sekunden andauernde Messung mit dem Oszilloskop. Da die Testmethode für jede Festplatte gleich ist - der Test-PC steht frisch hochgefahren im Anmeldebildschirm ohne Eingabe der Anmeldung - lässt sich diese Problematik wohl kaum Windows zuschieben. Ein zwischengelagerter Test mit einer anderen Festplatte (ST20000NE000) ließ sich ohne Probleme durchführen. Auch mehrfach wiederholte Versuche führten nicht zu einem Resultat.
Daher blieb uns keine andere Möglichkeit übrig, als die Festplatte mit getrennter Anschlussleitung zum Controller zu messen. Dies funktionierte wiederum ohne Probleme. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zwar kommt WD damit nicht an die Werte der großen Seagate-Helium-Festplatten heran, aber die WD201KFGX ist deutlich sparsamer als ihr Vorgänger und andere Festplatten der Red-Pro-Serie.
Messung 3
Danach wird eine Messung in Benutzung durchgeführt. Es werden 50 GB an Daten in Form des Windowsimages 1809 in mehrfach kopierter Ausführung am Stück übertragen. Hier wird erst der Cache der Festplatte gefüllt und im Anschluss daran muss die Festplatte die Daten verarbeiten. Dies lässt sich schön beobachten.
Unter Last liegt die WD Red Pro 20 TB, ähnlich wie beim Anlauf, geringfügig hinter dem Vorgänger. Sieht man sich in der Tabelle um, findet man in der Nähe die beiden Modelle von Seagate mit 20 TB.
Messung 4
Zum Schluss gibt es noch eine Messung während dem HD-Tune Pro Random Access Read Benchmark. Diese Messung sorgt als standardisierter Test für Vergleichbarkeit bei etwas mehr Leistungsaufnahme.
Unter synthetischer Volllast setzt sich der erhöhte Verbrauch fort.