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Die Daten zur Samsung SSD 990 PRO sind grundsätzlich spannend, allerdings schnell zusammengefasst. Der neue Speichercontroller hört auf den Codenamen "Pascal" und stellt nach Aussagen Samsungs eine Neuentwicklung des vorherigen "Elpis" dar. Der Fokus der Entwicklung richtete sich dabei nicht unbedingt auf die reine sequenzielle Leistung, sondern vor allem bei den wahlfreien Zugriffen, die nach internen Benchmarks um bis zu 55 % schneller abgearbeitet werden sollen. Etwas überraschend setzt der Controller allerdings noch vollkommen auf PCIe4 und angesichts von den neuesten Plattformen von AMD und Intel nicht etwa auf PCIe5. Diese neue, leistungsfähigere Schnittstelle wird zunächst den Enterprise-Lösungen vorbehalten sein, ehe auch die Consumer-Serien entsprechend upgedated werden.
Da es uns leider nicht gestattet war, einen Blick unter das Produktlabel zu werfen, können wir die einzelnen Komponenten nur anhand der Formen erkennen. Neben dem Nickel-beschichteten Speichercontroller verwendet Samsung einen dedizierten DRAM-Cache, der mit einem Gigabyte pro Terabyte Speicher ausreichend dimensioniert ist und durch den verwendeten LPDDR4 kurze Zugriffszeiten auf die Mapping Tabelle ermöglichen soll. Dies beschleunigt wiederum die Geschwindigkeiten, mit denen der eigentliche Speicher, Samsungs V-NAND, genutzt werden kann. Samsung verwendet hier ebenfalls eine neue Version und setzt die mittlerweile siebte Generation der Speichermodule ein, wodurch die Speicherdichte wiederum gesteigert wurde. Um wie viel wurde uns jedoch auch auf Nachfrage nicht verraten. Bei der SSD 980 PRO und der dort verwendeten sechsten V-NAND-Generation wurde bereits eine dreistellige Layer-Schicht erreicht.
Während die Samsung SSD 970 PRO noch auf 2bit-MLC-NAND zugreifen konnte, setzt Samsung bekanntlich seit der 980 PRO auch bei seiner HighEnd-SSD auf TLC-Speicher. Damit dieser jedoch dennoch die möglichst höchste Performance bietet, kommt dabei die selbe Technik wie auch bei der EVO-Serie zum Einsatz, der Intelligent TurboWrite.
Samsung geht hier einen hybriden Weg, um den bestmöglichen Kompromiss zu finden und setzt dabei auf zwei Säulen: Einen echten SLC-Cache und einen simulierten. Ersteren hat Samsung bei seiner neuen HighEnd-SSD auf stolze 10 GB anwachsen lassen (zumindest bei unserem Testsample mit 2 TB), sodass unabhängig vom Füllstand dem Nutzer immer mindestens für 10 GB an Schreiblast die maximale Performance zur Verfügung steht. Der "Intelligent Cache" hingegen funktioniert im Anschluss an den SLC-Cache wie wir ihn als "Pseudo-SLC-Cache" von praktisch jeder anderen TLC- und QLC-SSD her auch kennen. So weit der Füllstand es erlaubt, werden hier die Speicherzellen als SLC beschrieben und damit die Leistungsspitze deutlich verlängert.
Für unser Testsample erwartet uns daher laut Samsung ein TurboWrite-Cache von 216 GB, den wir auch mit unserem Test bestätigen können. Genau genommen können wir mit maximaler Schreibgeschwindigkeit sogar mehr Daten schreiben, wobei dies damit zusammenhängt, dass wir nicht die 6.900 MB/s des Datenblattes erreichen - ein normales Phänomen. Spannender ist zudem das weitere Geschehen nach dem Einbruch, den wir nach 40 Sekunden messen. Die SSD 990 PRO bleibt hier vergleichsweise schnell und schreibt mit etwa 1.500 MB/s weiter die Daten in den Langzeitspeicher. Ein sehr guter Wert, der damit mehr als doppelt so hoch liegt, wie wir ihn seinerzeit bei der Samsung SSD 980 PRO messen konnten.
Mit Hinblick auf den SLC-Cache der Samsung SSD 990 PRO dürfte aber besonders der Blick auf das Cache-Verhalten im gefüllten Zustand sein. Dazu haben wir die SSD zu 80 % gefüllt, ehe wir den Test wiederholen. Wir sehen nun, dass unser Testsample ebenso schnell zu schreiben beginnt, im Anschluss allerdings deutlich früher nach 30 Sekunden einbricht und dabei auch unter die Marke von 1.000 MB/s fällt. Aus diesem "Loch" kann sie sich zwar nach einer weiteren Minute erholen, jedoch werden die sehr guten 1.500 MB/s wie zuvor nicht mehr erreicht. Die TurboWrite-Leistung betrug damit jedoch dennoch gute 145 GB, also für den Alltag sehr hohe Schreibmengen.
Da Samsung die SSD 990 PRO sowohl in einer Version mit wie auch ohne Kühlkörper anbietet, überrascht es uns nicht, dass wir unter Extrembedingungen auch eine temperaturbedingte Drosselung messen können. Diese lässt sich jedoch sehr schwer greifen. Theoretisch können wir bereits bei 60 °C ein erstes temperaturbedingtes Drosseln erkennen, wobei die SSD dennoch weiter bis 80°C erwärmt werden kann. Die Leistung bricht dabei nie gänzlich ein, sondern schwankt zwischen 3.000 MB/s und der maximalen Geschwindigkeit. Laut den offiziellen Dokumenten, die wir von Samsung erhalten haben, soll der Pascal-Controller erst ab 80°C zu ersten Drosselungen ansetzen. Wir vermuten daher, dass die Temperatur, die uns angezeigt wird, ein kumulierter Wert ist - oder aber die frühe Vorserien-Firmware hier noch etwas Optimierungsbedarf hat. Eine Anfrage dazu wird aktuell von Samsung dazu geklärt und wir werden die Informationen ergänzen, so bald wir welche haben.
Maximale Schreiblast
Bei der maximalen Schreiblast, die neben den fünf Jahren Garantie als Einschränkung selbiger dient, orientiert sich die Samsung SSD 990 PRO in einem angemessenen Rahmen und auf Augenhöhe anderer HighEnd-Massenspeicher. Dies war bereits bei der 980 PRO der Fall, so dass es leider keine Verbesserung von sechster zu siebter Speicher-Generation gibt.
Modell | 240 - 280 GB | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
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Samsung SSD 990 PRO | - | - | 600 TB | 1,2 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850X | - | - | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Crucial P3 / P3 Plus | - | 110 TB | 220 TB | 440 TB | 800 TB |
Kioxia Exceria Pro | - | - | 400 TB | 800 TB | - |
Patriot P400 | - | 400 TB | 800 TB | - | - |
Western Digital WD_Black SN770 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Kingston FURY RENEGADE | - | 500 TB | 1 PB | 2 PB | 4 PB |
Kingston KC3000 | - | 400 TB | 800 TB | 1,6 PB | 3,2 PB |
Crucial MX500 | 100 TB | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | - | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |
Seagate IronWolf Pro 125 SSD | 435 TB | 875 TB | 1,75 PB | 3,5 PB | 7 PB |
Corsair MP600 Pro | - | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850 | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Corsair MP400 | - | - | 200 TB | 400 TB | 800 TB - 1,6 PB |
Samsung SSD 980 PRO | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Crucial P5 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340 | 380 TB | 800 TB | 1,66 PB | - | - |
Samsung SSD 870 QVO | - | - | 370 TB | 720 TB | 1,44 - 2,88 PB |
Intel Optane SSD 905P | - | 8,76PB | 17,52 PB | 27,37 PB | - |
Western Digital WD Black SN750 | 200 TB | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung SSD 970 EVO Plus | - | 300 TB | 600 TB | 1,2 PB | - |
Samsung 970 PRO | - | 600 TB | 1,2 PB | - | - |