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Die Netac NV7000 wird grundsätzlich mit einem stylischen Kühlkörper ausgeliefert, der die verbauten Komponenten auch unter maximaler Belastung kühl halten soll. Bevor wir uns jedoch den thermischen Eigenschaften der SSD kümmern, wollen wir zunächst einen Blick unter den Kühlkörper und auf die Komponenten selbst werfen. Schließlich dürfe ein besonderes Augenmerk dem Controller von Innogrit mit dem Codenamen Ranier gelten. Diesen begrüßen wir zum ersten Mal in unserem neuen Testsystem und finden ihn auch generell nur auf wenigen Modellen verbaut. Dabei ist der Controller nicht neu und entsprechende Retail-Produkte sind bereits seit mehr als vier Jahren zumindest auf dem Papier verfügbar.
Offiziell spezifiziert Innogrit den Controller mit 7,4 GB/s lesend und 6,4 GB/s schreibend, also im letzteren Fall langsamer als unser Modell beworben wurde. Vermutlich sind daher unterschiedliche Revisionen des Controllers im Umlauf. In jedem Fall nutzt der Controller jedoch acht Speicherkanäle, um den NAND anzusteuern und es steht ihm ein DDR4-DRAM-Cache von SK Hynix zur Seite. Nach etwas Recherche im Netz zeigt sich leider, dass der DRAM praktisch die einzige Komponente ist, die allen Modellen der Netac NV7000 verbaut wurde.
So wurden Modelle gesichtet, die neben dem Innogrit-Controller auf YMTC-NAND setzen und wie unser Testsample auf Micron 176-Layer TLC. Zudem scheint die Version mit einer Kapazität von 4 TB auf einen Phison E18-Controller zu setzen. Ob noch weitere Versionen im Umlauf sind oder in Zukunft erscheinen werden, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Da Netac neben den sequenziellen Leistungsdaten nur von "3D NAND" spricht, scheinen weitere Kombinationen denkbar. Das Vorgehen ist grundsätzlich nicht neu und gerade bei Drittherstellern verbreitet, doch sollte in diesem Kontext unser Review nur auf die entsprechende Version bezogen werden.
Zunächst wollen wir die Cache-Performance im leeren Idealzustand testen. Dabei zeigt sich die Netac NV7000 von ihrer besten Seite und kann zunächst mit 6 GB/s den Speicher beschreiben, ehe nach einer Minute und damit 360 GB die Leistung langsam, aber stetig einbricht. Nach 170 Sekunden etwa fällt die Leistung dann weiter ab, zu diesem Zeitpunkt wurden jedoch auch bereits knapp 840 GB verewigt. Nach einigen Sekunden einer Art Hysterese kann die SSD anschließend nochmals mit 3 GB/s den Speicher befüllen, am Ende des Tests wurden 1.186 GB geschrieben.
Im gefüllten Zustand ändert sich das Schaubild signifikant. Nur für einen kurzen Moment kann die Schreibgeschwindigkeit wenigstens 4,5 GB/s erreichen, einen Leistungspeak zur Ausgangsleistung bleibt uns verwehrt. Bis zum Ende des Tests schwankt die Performance zwischen 1.600 und 600 MB/s, was letztlich in einer Schreibmenge von 310 GB in fünf Minuten resultiert. Das stellt keine herausragende Leistung dar, sollte im Alltag allerdings auch kaum einen Flaschenhals bedeuten - wichtig ist hierbei, den Usecase genau zu hinterfragen.
Wie eingangs erwähnt und auf den Bildern klar zu erkennen, wird die Netac NV7000 mit einem massiven Kühlkörper ausgeliefert, der seitlich verschraubt wurde und mit Wärmeleit-Pads auf der SSD verbunden ist. Dadurch wird eine gute Wärmeabführung gewährleistet, wie wir unschwer erkennen können. Während aller Benchmarks für das Review wurde die SSD nie wärmer als die ermittelten 54 °C, was uns durchaus etwas verdächtig vorkam. Wir haben daher die SSD bereits vor unserem Temperaturtest stark belastet, da wir den Verdacht hatten, dass möglicherweise der Sensor fehlerhafte Daten ermittelt. Doch auch nach weiteren fünf Minuten Dauerfeuer konnten wir keinerlei thermische Drosselung ermitteln. Auch der obligatorische "Finger-Test" bestätigte, dass die SSD relativ kühl bleibt.
Ein kleiner Hinweis am Rande: Wie viele SSD-Kühler ragt der unseres Testsamples relativ weit an der Befestigungsseite heraus. Dadurch konnten wir die nicht die Schnellverschlüsse des ASUS-Boards verwenden, sondern mussten eine Schraube eindrehen, was bedeutet, dass die SSD nicht zu 100% parallel auf dem Board sitzt. Der Funktion tut dies keinen Abbruch.
Unter dem Aspekt, dass bei der Netac NV7000 unterschiedliche Speicher zur Anwendung kommen können, gilt den TBW-Angaben ein besonderes Augenmerk. Immerhin sprechen die Werte eine deutliche Sprache und schließend QLC-NAND praktisch aus. Zudem sind sie ausreichend dimensioniert um als sinnvolle Eingrenzung der fünf Jahre Herstellergarantie zu wirken.
Maximale Schreiblast
Modell | 400 - 512 GB | 800 - 1.024 GB | 1.500 - < 4.000 GB | >= 4.000 GB |
---|---|---|---|---|
Netac NV7000 | - | 700 TB | 1,4 PB | 3 PB |
Corsair MP700 PRO SE | - | - | 1,3 PB | 3 PB |
Samsung SSD 990 EVO | - | 600 TB | 1,2 PB | |
Micron 2400 | 150 TB | 300 TB | 600 TB | - |
Corsair MP600 Elite | - | ? | 1,2 PB | - |
MSI Spatium M570 Pro | - | 700 TB | 1,4 PB | 3 PB |
Kingston DC600M | 876 TB | 1.752 TB | 3.504 TB | 7,68 TB: 14 PB |
Corsair MP700 Pro | - | 700 TB | 1,4 PB | - |
Western Digital WD Blue SN580 | 300 TB | 600 TB | 900 TB | - |
Patriot Viper VP4300 Lite | 400 TB | 800 TB | 1,6 PB | 2 PB |
Seagate FireCuda 540 | - | 1 PB | 2 PB | - |
Crucial T700 | - | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Western Digital WD Red SN700 | 1 PB | 2 PB | 2,5 PB | 5,1 PB |
Samsung SSD 990 PRO | - | 600 TB | 1,2 PB | - |
Western Digital WD_Black SN850X | - | 600 TB | 1,2 PB | 2,4 PB |
Crucial MX500 | 180 TB | 360 TB | 700 TB | 1 PB |
Seagate FireCuda 530 | 640 TB | 1.275 TB | 2,55 PB | 5,1 PB |
Crucial P5 Plus | 300 TB | 600 TB | 1,2 TB | - |