MSI Spatium M580 FROZR im Test

Refresh mit massiver Kühlung - Die MSI Spatium M580 FROZR im Detail

Egal ob es zuletzt die Corsair MP700 PRO SE, ADATA Legend 970, Seagate FireCuda 540, Crucial T700 oder auch die MSI Spatium M570 Pro selbst in unseren Tests waren, die Riege der aktuellen PCIe5-HighEnd-Modelle besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus praktisch den identischen Komponenten. So sehen wir bei einem Blick unter den Kühlkörper auch bei der Spatium M580 FROZR den Phison PS5026-E26 Controller, dem 2 GB pro TB-Kapazität LPDDR4-DRAM von SK Hynix zur Seite stehen. 

Gespeichert werden die Daten letztlich auf TLC-NAND von Micron in 232 Lagen. Dieser hat sich erst auf einen zweiten Blick verändert, da die aktuelle Revision von Micron tatsächlich etwas mehr Power unter der Haube hat. Während die ersten Serie "nur" mit 2.000 MT/s angesteuert werden konnten, sind nun 2.400 Millionen Übertragungen pro Sekunde möglich, wohlgemerkt pro Kanal. Derer bietet der Phison E26 ganze acht. 

Rückblickend können die Berichte von vor zwei Jahren also durchaus bestätigt werden, dass der limitierende Faktor der ersten PCIe5-Generation in der Tat der Speicher und nicht der Controller war. Dank Microns Weiterentwicklung scheint jedoch diese Hürde aktuell genommen zu sein. Zudem wurde die Firmware in den vergangenen Monaten zahlreicher Hersteller optimiert, was einerseits die thermischen Probleme der ersten Modelle betraf, jedoch auch teilweise das Caching optimiert haben sollte. Dennoch sollten zumindest innerhalb der Generationen keine allzu großen Unterschiede zwischen den Modellen zu erwarten sein. 

Dies soll jedoch nicht der Eindruck erweckt werden, dass die verbauten Komponenten langweilig oder gar leistungsschwach wären - dem ist definitiv nicht so. Positiv ausgedrückt lässt sich nämlich durchaus auch rechtfertigen, dass eine Vielzahl der Hersteller ihre aktuellen High-End-Modelle mit genau dieser Hardware bestücken. Die genannten Modelle haben ihre Performance schließlich bereits eindrucksvoll bewiesen. 

Bevor wie uns dem grundlegenden Unterscheidungsmerkmal der genannten SSDs widmen, wollen wir den (Pseudo-)SLC-Cache der MSI Spatium M580 FROZR genau unter die Lupe nehmen. Hier stellen wir leider fest, dass unser Testsample deutlich schlechter performt als erwartet. Nach einem sehr kurzen Leistungsschub bricht die Schreibrate direkt ein und pendelt um die Marke von "nur" 2 GB/s. Dies ist deutlich weniger als wir bei den bisherigen PCIe5-SSDs gesehen haben, inklusive der M570 Pro aus selbem Hause. Nach den fünf Minuten Testphase haben wir daher "nur" 553 GB auf die SSD schreiben können. 

Praktisch identisch sieht die Wiederholung des Tests bei 80%igem Füllstand aus. Wieder kann die SSD nur kurz die Leistungsspitze bereitstellen (schreibt dann allerdings auch 55 GB in sechs Sekunden), ehe die Leistung stark einbricht und sich auch nicht mehr wiederherstellen lässt. Nach 243 Sekunden ist die SSD vollgeschrieben und die Testdaten überschreiben sich selbst, was im Diagramm beachtet werden muss. Positiv lässt sich festhalten, dass die durchschnittlichen 1,7 GB/s also die TLC-Schreibrate darstellen, was grundsätzlich ein guter Wert ist. Dennoch zeigt sich leider, dass die M580 hier keinen Fortschritt zur M570 bietet. 

Auch wenn die Hardware der PCIe5-HighEnd-Modelle herstellerübergreifend aktuell identisch ist, sind es vor allem die Kühlungslösungen, die die Modelle teilweise massiv unterscheidet. Extreme Ansätze wie der Seagate FireCuda 540 und der Corsair MP700 PRO SE, die praktisch keine Kühlung von Haus aus bieten und auf vorinstallierte Mainboard-Lösungen setzen stehen aktiv gekühlten Modellen wieder Corsair MP700 PRO und ADATA Legend 970 gegenüber. MSI wählt wie schon bei der M570 PRO FROZR einen anderen Weg und setzt auf einen massiven, riesigen Kühler aus Aluminiumblättern und Heatpipes aus Kupfer. 

Größter und augenscheinlichster Nachteil dieser Lösung ist die Kompatibilität, die grundsätzlich auch bei unserem ASUS ROG STRIX B650-A Gaming WIFI nicht gegeben ist und eine Demontage der VRM-Kühlung fordert. MSI gibt für die MSI Spatium M580 FROZR an, dass eine Länge von 94,8 mm sowie eine Höhe von 71,65 mm verfügbar sein muss. Dies lässt direkt eine Reihe üblicher Einbaumöglichkeiten ausscheiden. M.2-Slots unterhalb von PCIe-Karten sowie viele mit lediglich einer Dimensionierung bis zu 2280-Formaten scheiden damit aus. Da wir einen Betrieb ohne VRM-Kühler nicht empfehlen, wurde nur der folgende Temperatur-Test mit dem FROZR-Kühler durchgeführt, alle weiteren mit dem vorhandenen vorinstallierten Kühler des Mainboards. Es zeigt sich dabei, dass zumindest in unserem Test-Setup diese Kühlung absolut ausreichend ist. Dies kann jedoch selbstverständlich je nach System unterschiedlich sein. 

Im Auslieferungszustand der MSI Spatium M580 FROZR konnten wir keine temperaturbedingte Drosselung feststellen, auch wenn möglicherweise das Ende des Temperaturanstiegs nie ganz ermittelt werden konnte. Auch bei direktem Wiederholen wurden nie mehr als 80°C erreicht, unter "normaler" Belastung wie dem CrystalDiskMark sowieso nicht. Grundsätzlich scheint also das Kühl-Konzept von MSI zu funktionieren - wenn auch mit den genannten Einschränkungen. 

Bei der TBW als Eingrenzung der fünfjährigen Garantie gibt sich MSI glücklicherweise keine Blöße. Die Werte sind in einem vertrauenserweckenden, guten Spielraum und decken sich unter anderem mit der Corsair MP700 PRO SE oder auch der Spatium M570 Pro.

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