Wir haben Metro: Last Light über Steam installiert. Dabei werden rund 8,75 GB an Speicherkapazität belegt. Anschließend muss das Spiel aktiviert werden (was den Weiterverkauf ausschließt), eine Anmeldung bei weiteren Diensten ist aber nicht möglich. Regulär gibt es drei Schwierigkeitsgrade.
Den Großteil des Spieles bleibt der Protagonist im Untergrund, vor allem in den Schächten und Stationen der Metro. Um den zahlreichen menschlichen und weniger menschlichen Gegnern Herr zu werden, kann Artjom noch besser schleichen. Die Dunkelheit ist sein Schutz, denn im Schatten wird er von Gegnern nicht gesehen. Eine blaue Anzeige an seiner Armbanduhr verrät, wie sichtbar er für Gegner ist. Damit die Anzeige möglichst nicht aufleuchtet, lassen sich Glühlampen schnell aus ihren Fassungen drehen. Oder man schießt sie aus der Ferne mit einer schallgedämpften Waffe oder einem Wurfmesser aus. Werden die Gegner dann aus der Dunkelheit heraus mit diesen leisen Waffen attackiert, lassen sich auch größere Gegnermassen elegant ausschalten. Alternativ ist es natürlich auch möglich, einfach wild ballernd auf die Gegner loszustürmen.
Die aus dem Vorgänger bekannte Munitionsknappheit wurde für Last Light etwas abgemildert. Den meisten menschlichen Gegnern kann nach ihrem Ableben Munition abgenommen werden und auch sonst stößt man oft auf Munitionsvorräte. Es empfiehlt sich aber doch, auch bei den Händlern der Metro-Stationen den Munitionsvorrat aufzufrischen. In einigen Abschnitten findet Artjom plötzlich deutlich weniger Munition, aber umso hartnäckigere Widersacher. Und plötzlich ist der Nervenkitzel wieder da, ob eine Handvoll Patronen noch für den nächsten Kampf reichen wird.
Das Waffenarsenal umfasst vor allem konventionelle Messer, Revolver, Schrotgewehre und Sturmgewehre. Für etwas Abwechslung sorgen die exotischen Luftdruckgewehre, die man immer wieder aufpumpen muss. Schusswaffen können aber generell modifiziert werden. So sorgen Zieloptiken für mehr Präzision und Schalldämpfer erlauben es, Gegner lautlos auszuschalten. Viele Gegner lassen Waffen mit Anbauteilen fallen und gegen Bezahlung rüsten die Händler die Waffen auch auf. Als Währung dienen in der Metro hochwertige Militärpatronen, mit denen alternativ aber auch die Waffen für mehr Schaden gefüttert werden können. Da muss genau abgewogen werden, ob die Militärmunition lieber für die Bekämpfung harter Gegner genutzt oder für den Kauf neuer Waffen bzw. Anbauteile aufgespart wird.
Ein klassisches HUD (head-up display) sucht man in Metro: Last Light vergeblich. Dadurch taucht man noch unmittelbarer und intensiver in die Spielwelt ein. Immerhin bietet die Armbanduhr Informationen über die Sichtbarkeit von Artjom und über die Restlaufzeit des Gasmaskenfilters, der Munitionsvorrat wird beim Waffenwechsel angezeigt.
Gelegentliche, lebensfeindliche Ausflüge in die oberirdischen Ruinen Moskaus sorgen für Abwechslung. Die Aufenthaltsdauer an der Oberfläche ist aber begrenzt, denn Menschen können dort nur mit Gasmaske überleben - und deren Filter müssen andauernd ersetzt werden. Die Gasmaske selbst wird während der Kämpfe schnell beschädigt und sollte regelmäßig ausgetauscht werden.
Auflockernd sind aber auch die Ausflüge mit verschiedenen Fahrzeugen. Vor allem Schienenfahrzeuge kann Artjom nutzen - mal nur als Passagier, mal auch selbst am Steuer. Sogar eine mehr oder minder idyllische Bootstour in das Untergrund-Pendant von Venedig steht auf dem Programm.
Obwohl Metro: Last Light ein linearer Schlauch-Shooter ist, der dem Spieler nur wenige Freiheiten lässt, sorgt 4A Games insgesamt für ein abwechslungsreiches Spielerlebnis. Langeweile muss man im Moskauer Untergrund nicht befürchten - zumal das Spiel nach etwa 9,5 Stunden Spieldauer vorbei ist. Diese Zeit steckt voller fordernder Kämpfe, einer überzeugenden Story und vor allem jeder Menge Atmosphäre. Neben den gruseligen Tunneln und der in Trümmern liegenden Oberfläche haben vor allem die einzelnen Metro-Stationen ihr ganz eigenes Flair. Sie sind meist Ruhepunkte, in denen der Spieler innehalten und seine Ausrüstung auf Vordermann bringen kann. Vor allem aber sind sie mit viel Liebe zum Detail geschaffene Inseln im Chaos der postapokalyptischen Welt, in denen die letzten Menschen versuchen, irgendwie noch Mensch zu sein.