Ab heute ist Far Cry 5 für PC (Windows), die Sony PlayStation 4 und Microsoft Xbox One erhältlich. Wer den Pre-Download schon abgeschlossen hat, muss sich heute nicht mehr durch die vollen 24,4 GB quälen – so groß ist Far Cry 5 für den PC. Far Cry 5 dürfte zu den Highlights des Shooter-Genres in diesem Frühjahr gehören. Wir haben uns die Leistung einiger Grafikkarten angeschaut und eigene Benchmarks dazu gemacht.
Entwickelt wurde Far Cry 5 von Ubisoft. Federführung war dabei der Ableger in Montreal. Leitender Entwickler war Dan Hay, der auch schon für Far Cry 3 verantwortlich war. Über die Serie hinweg hat sich Far Cry in der Spielemechanik und den Gameplay immer wieder verändert. Eines bliebt aber über die Jahre konstant: Grafisch macht die Far-Cry-Serie immer wieder etwas her und dies gilt auch für Far Cry 5. Hinzu kommen auch technisch interessante Neuheiten wie FP16-Compute bzw. Rapid Packed Math. Ubisoft verwendet für Far Cry 5 weiterhin die Dunia-2-Engine, also eine modifizierte Variante der CryEngine. Verwendet wird die DirectX-12-API.
Bei AMD läuft derzeit eine Promoaktion, denn Käufer einer Radeon-RX-Vega- oder -RX-580-Grafikkarte bekommen Far Cry 5 kostenlos dazu. Die Systemvoraussetzungen für Far Cry 5 können als anspruchsvoll bezeichnet werden. Für eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel und mindestens 60 FPS ist ein SLI- oder CrossFire-Setup laut Ubisoft Pflicht.
FP16-Compute bzw. Rapid Packed Math
Die Zusammenarbeit zwischen AMD und Ubisoft resultiert in einigen technischen Umsetzungen wie FP16-Compute bzw. Rapid Packed Math. Hinter FP16-Compute verbirgt sich die Möglichkeit der Vega-Architektur anstatt einer einzelnen FP32-Berechnung gleich zwei FP16-Berechnungen durchzuführen. Anders gesagt können zwei FP16-Berechnungen zusammengefasst und anstatt einer einzelnen FP32-Berechnung durchgeführt werden. Nutzen Entwickler also FP16-Berechnungen, können sie von dieser Funktion profitieren, weil der doppelte Durchsatz erreicht wird.
Rapid Packed Math kann bei einigen Post-Processing-Filtern angewendet werden, denn auch hier spielt die Genauigkeit keine allzu entscheidende Rolle. Ubisoft verwendet Rapid Packed Math vor allem für die Simulation des Wassers. Auf den Konsolen wird dazu auch Async Compute verwendet. Weiter möchte der Entwickler aber nicht auf die Nutzung eingehen. Shader Intrinsics kommen ebenfalls bei Far Cry 5 zum Einsatz.
Far Cry 5 spielt im US-Bundeststaat Montana. Einige der Entwickler haben sich daher über einige Wochen dort aufgehalten, um die grafische Darstellung der Wirklichkeit möglichst anzunähern. Hinsichtlich der Umsetzung in der Dunia-2-Engine verwendet Ubisoft ein Displacement Mapping, Tessellation und ein Physically Based Rendering oder kurz PBR. Die Darstellung der Texturen und die dynamische Beleuchtung sowie das Hinzufügen von Details in Abhängigkeit vom Abstand sind auf aktuellem Stand der Technik. Neben der Nutzung von Rapid Packed Math kommt die Darstellung des Wassers ein Screen Space Relfection zum Einsatz. Dies lässt das Wasser mit seinen Wellen und der Gischt deutlich dynamischer wirken.
Grafisch kann Far Cry 5 überzeugen. Größere Darstellungsfehler konnten wir nicht feststellen. Hin und wieder können aufwändige Szenen die FPS stark einbrechen lassen und auch Ruckler sind nicht gänzlich zu vermeiden. Alles in allem aber ist Far Cry 5 aus technischer Sicht ein rundes Spiel geworden.
Die Grafikeinstellungen am PC können als umfangreich bezeichnet werden. Neben der Auflösung können natürlich auch das Bildformat und die Bildwiederholungsrate eingestellt werden. Auch HDR lässt sich bei entsprechendem Monitor einschalten. In den Qualitäts-Einstellungen kann die Darstellungsqualität der verschiedenen Effekte und Umgebungsvariablen festgelegt werden.
Beim Anti Aliasing hat der Nutzer die Wahl zwischen Aus, SMAA und TAA. In den erweiterten Einstellungen kann das V-Sync deaktiviert und ein Downsampling aktiviert werden.
Für die Benchmarks haben wir unser neues Grafikkarten-Testsystem verwendet:
Das Testsystem | |
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Prozessor | AMD Ryzen Threadripper 1950X, 16x 3,4 GHz |
Kühlung | Noctua NH-U14S TR4-SP3 |
Mainboard | ASUS ROG Strix X399-E Gaming |
Arbeitsspeicher | G.Skill Flare X F4-3200C14Q-32GFX, 4x 8GB DDR4-3200 |
SSD | Samsung SSD 960 Pro 512GB |
HDD | Seagate FireCuda 2TB |
Netzteil | Seasonic Prime Titanium Series 850W |
Betriebssystem | Windows 10 64 Bit |
Gehäuse | Fractal Design Define XL R2 |
Als Treiber kamen der GeForce 391.35 von NVIDIA und der Radeon Software Adrenalin Edition 18.3.4 von AMD zum Einsatz. Damit haben beide Hersteller ihren Game-Ready auf Far Cry 5 optimiert. Wir haben den integrierten Benchmark verwendet, die FPS aber mit einem Drittanbieter-Tool ausgewertet.
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Die Voreinstellungen hinsichtlich der Darstellungsqualität sorgen für einen zusätzlichen Rechenaufwand, welcher sich in bis zu 30 % geringeren FPS niederschlägt. Auf der anderen Seite hat der Spieler diesen Spielraum zur Verfügung, um abhängig von der Hardware ein paar FPS mehr anzeigen zu lassen. Der Unterschied zwischen Ultra und Hoch ist nicht besonders groß, einen größeren Schritt gibt es von Normal auf Hoch sowie von Niedrig auf Normal.
Der Einfluss auf die Leistung durch die Wahl des Anti-Aliasing-Modus ist recht gering. Das SMAA ist ein Post-Processing-Effekt, der ein Multi/Supersampling für das AA verwendet. Auch das TAA ist ein Post-Processing-Effekt und steht für Temporal Anti Aliasing. Manche Spiele ermöglichen verschiedene Stufen bei der AA-Modi, Far Cry 5 leider nicht.
Fazit
An dieser Stelle wollen wir noch einmal darauf verweisen, dass wir uns Far Cry 5 auf technischer Ebene genähert haben. Spielerisch ist es wie immer eine Frage des Geschmacks. Die Far-Cry-Serie kann gefallen, muss aber nicht.
Aus technischer Sicht gibt es an Far Cry 5 aber wenig auszusetzen. Die Landschaft wirkt spektakulär und Ubisoft scheint an den richtigen Stellen Anpassungen an der Dunia-2-Engine vorgenommen zu haben. Far Cry Primal konnte damals nicht in diesem Maßstab mithalten. Bereits ab hohen Qualitätseinstellungen sieht Far Cry 5 gut aus. Die Hardwareanforderungen sind am Ende weniger strikt, als dies nach der offiziellen Ankündigung durch Ubisoft zu befürchten war.
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Wenn es darum geht, die richtigen Einstellungen für die jeweilige Hardware zu finden, gilt, was eigentlich immer gilt: Je nach Auflösung und Hardware lassen sich die richtigen Einstellungen finden. Für moderne Hardware ist eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel eigentlich kein Problem. Bei den Qualitätseinstellungen müssen dann je nach Hardware einige Abstriche gemacht werden. Für UHD ist alles ab einer GeForce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 56 Pflicht. Wer in den höchsten Grafikeinstellungen spielt, wird aber selbst mit einer GeForce GTX 1080 Ti nicht auf 60 FPS kommen, sondern bleibt leicht darunter.
Die Radeon RX Vega 56 und Vega 64 scheint von den Optimerungen im Treiber und von der Zusammenarbeit mit Ubisoft zu profitieren. Selten war die Vega-Architektur näher an den NVIDIA-Karten dran. Dies gilt vor allem für die höheren Auflösungen.