Ab heute werden sich alle Vorbesteller und Käufer von The Division 2 auf das Spiel stürzen können und für uns bietet sich damit natürlich auch die Gelegenheit zum Start mit einigen Benchmarks aufwarten zu können. Wir haben uns also einige aktuelle Grafikkarten aus dem Hause AMD und NVIDIA geschnappt und diese durch den Benchmark in The Division 2 geschickt.
The Division 2 ist ein Action-Multiplayer-Spiel, welches im Umfeld eines virtuellen Washington D. C. ausgespielt wird. Für die Grafik zeichnet sich die Snowdrop-Engine verantwortlich, die mit dem Vorgänger startete und die auch bei den letzten beiden Far-Cry-Titeln eingesetzt wurde. Uns erwartet damit zwar kein grafisches Feuerwerk, aber dennoch eine schön und detailreich gezeichnete urbane Umgebung. Die Stärken der Engine und der Assets liegen definitiv in der Außenwelt, wohingegen geschlossene Umgebungen klar an Darstellungsqualität verlieren.
Bereits mit dem ersten Start des Spiels wird ersichtlich, dass dieses Mal nicht NVIDIA als Technologiepartner aktiv war, sondern AMD. Unter anderem kommen Techniken wie AMDs TressFX zum Einsatz. Vor allem aber sollen Funktionen wie die Shader Intrinsics und Optimierungen auf die DirectX-12-API der Hardware aus dem Hause AMD zu einem Vorteil verhelfen. Wie sich dies am Ende darstellen wird, werden die Benchmarks zeigen müssen.
Für die Benchmarks verwendet haben wir uns Grafikkarten-Testsystem. Für alle Grafikkarten mit NVIDIA-GPU kam der GeForce 419.35 zum Einsatz. Für die Karten mit AMD-GPU verwendeten wir einen von AMD im Vorfeld zur Verfügung gestellten Pressetreiber, dessen finale Veröffentlichung in Form des Radeon Software Adrenalin 2019 Edition in der Version 19.3.2 nun aber ebenfalls stattgefunden hat.
Die Grafikeinstellungen
The Division 2 erscheint auch für die PlayStation 4 und Xbox One und bietet dennoch die Funktionsvielfalt in den Einstellungen, wie man es nicht in jedem Spiel sieht. Um den weniger gut informierten Spieler aber nicht zu überfordern gibt es die Voreinstellungen "Niedrig", "Mittel", "Hoch" und "Ultra". Nach der Wahl der gewünschten Auflösung sind diese die wichtigsten Hilfsmittel, um die Darstellungsqualität an die jeweilige Hardware anzupassen. Wer möchte findet in den Einstellungen auch noch Punkte, die über "Ultra" hinaus gehen.
Innerhalb der einzelnen Presets gibt es eine gewisse Abwägung was den Detailreichtum und das LOD angeht. Die geringeren Details fallen vor allen in den Texturen und den Reflexionen auf. Das LOD greift bei niedrigen Einstellungen besonders aggressiv ein. Wir empfehlen als niedrigstes Preset "Hoch" zu wählen und lieber an anderer Stelle Abstriche zu machen.
So gibt es die Option eines Upsamplings. Die Auflösung, in der intern gerendert wird, kann auf 50, 75 oder 85 % der nativen Auflösung reduziert werden. Damit lässt sich im Fall der Fälle etwas Leistung gewinnen. Wer "zu viel" Leistung hat, findet in The Division 2 aber kein internes Downsampling und muss dazu auf die Lösungen von NVIDIA und AMD direkt zurückgreifen. Derzeit Unklar ist, welche AA-Option die Macher in The Division 2 verbaut haben. Es handelt sich um einen Post-Processing-Filter mit temporaler Komponente, den man aber getrost aktiviert lassen kann. Ein störendes Flimmern konnten wir nicht feststellen.
Als erstes schauen wir uns die Auswirkungen der verschiedenen Qualitätsstufen an. Dazu haben wir eine AMD Radeon VII und eine GeForce RTX 2080 in der Founders Edition verwendet.
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Wie am Diagramm zu erkennen ist, skalieren die Voreinstellungen in The Division 2 sehr schön – egal ob bei AMD oder NVIDIA. Da wir empfehlen die Einstellungen unterhalb von "Hoch" zu vermeiden, lohnt es sich auf die Unterschiede von "Ultra" auf "Hoch" zu achten. Im Falle der Radeon VII verliert der Nutzer 18 % mit der "Ultra"-Einstellung und bei der GeForce RTX 2080 sind es 15 %. Allerdings rechnet die Radeon VII auf einem etwas höheren Niveau. Auf die maximalen Einstellungen verlieren beiden Karten in etwa 5 % und damit recht wenig, was im Umkehrschluss bedeutet, wer "Hoch" wählt, sollte auch die Einstellungen für die Schattendarstellung und Sichtweite auf das Maximum stellen.
AMD profitiert von DirectX 12 besonders stark
Aufgrund der Unterstützung durch AMD ist der Unterschied zwischen der Leistung in DirectX 11 und Direct 12 besonders interessant. Die Verwendung der Shader Intrinsics und weitere Optimierungen sprechen dafür, dass DirectX 12 die bessere Wahl für The Division 2 ist. Es stellt sich nur die Frage für welchen Herstellen dies der Fall ist.
Eines zeigen die Benchmarks sehr deutlich: Während sich NVIDIA schwertut ein Leistungsplus aus der Verwendung der DirectX-12-API zu generieren, ist dies bei AMD durch die Bank der Fall. Wir sprechen in niedrigen Auflösungen, dort wo der Prozessor zum Flaschenhals wird, von einem Plus von 36 % durch die Low-Level-API. Mit steigender Auflösung wird das Plus zwar immer geringer, aber noch immer dürften 10 % mehr Bilder pro Sekunde sicherlich gerne genommen werden.
Die Radeon VII schlägt die GeForce RTX 2080
Kommen wir nun zu den Benchmarks aller Karten in drei verschiedenen Auflösungen. Aus Zeitgründen haben wir uns für sechs neue GeForce-RTX- und GeForce-GTX-Modelle von NVIDIA entschieden sowie vier aus dem Hause AMD – ebenfalls die derzeit aktuellsten GPUs.
Die Vorteile aus der Verwenderung von DirectX 12 nehmen die Karten mit AMD-GPU auch mit in die Benchmarks in den drei Auflösungen. Die Radeon VII schlägt die GeForce RTX 2080 relativ klar und eine Radeon RX Vega 64 kann die GeForce RTX 2070 (mit Ausnahme von UHD) hinter sich lassen. Unbestritten die schnellste Karte ist und bleibt natürlich die GeForce RTX 2080 Ti. Sie bietet aktuell die höchste Rohleistung und zeigt dies in den Benchmarks auch recht deutlich.
Eine Radeon RX Vega 56 nimmt es mit der GeForce RTX 2060 auf und die Radeon RX 590 platziert sich zwischen die GeForce GTX 1660 Ti und Non-Ti-Variante. Damit bietet sich in Abhängigkeit zur gewünschten Auflösung nun ein recht gutes Bild, welche Grafikkarte benötigt wird, um The Division 2 ausreichend flüssig spielen zu können. Für UHD sollte es schon eine GeForce RTX 2080 (Ti) oder Radeon VII sein. 2.560 x 1.440 Pixel lassen sich mit einer Radeon RX Vega 56/64 oder einer GeForce RTX 2070/2060 gut spielen und für FullHD sind in den Ultra-Einstellungen die weiteren Karten ausreichend. Je nach Modell sollte man aber auf das "Hoch"-Preset wechseln, um noch etwas zusätzliche Leistung zu gewinnen.
Fazit
Es gibt schon einige Spiele, bei denen die Verwendung von DirectX 12 im Hinblick auf die Leistung Sinn macht. Durch das etwas überraschende Erscheinen von World of Warcraft mit der Unterstützung für DirectX 12 unter Windows 7 hat das Thema neuen Aufschwung erfahren. Wir sind offenbar an einem Punkt angekommen, an dem der Einsatz von DirectX 12 nun endlich einen Vorteil bietet. Gerade die AMD-Grafikkarten zeigen dies in The Division 2 sehr deutlich.
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Dabei ist The Division 2 nicht der übermäßige Hardware-Fresser. Für UHD sollte es schon eine potente Grafikkarte sein – keine Frage. Das Spielt giert aber nicht an jeder Stelle nach den Hardware-Ressourcen und bleibt damit immer beherrschbar. Dabei bietet die Optik viele Lichtblicke, kann aber nicht zu jeder Zeit für einen Aha-Effekt sorgen.
Technisch ist The Division 2 durchweg gut umgesetzt. Die Presets machen eine Einstufung der Leistung möglich und skalieren sehr gut. Das Grafikmenü ist aber auch umfangreich genug, um dem versierten Nutzer ausreichend Spielraum zu geben. Grobe technische Schnitzer konnten wir nicht feststellen – bzw. diese treten in The Division 2 nicht häufiger als in anderen Spielen auf. Hier und da gibt es flimmernde Objekte, weil der AA-Filter diese falsch berechnet und auch das LOD sorgt hin und wieder für störend aufpoppende Objekte. Darüber aber lässt sich hinwegsehen, denn kein Spiel ist technische perfekt.