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GPU-Benchmarks

Halo Infinite im Technik-Check

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Halo Infinite im Technik-Check
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Halo-Fans dürften sehnsüchtig auf Halo Infinity gewartet haben. Sechs Jahre nach dem letzten Teil und nach rund 12 monatiger Verschiebung startete der Titel vor wenigen Tagen für die aktuellen Konsolen und den PC. In der Reihe unserer GPU-Benchmarks darf Halo Infinite sicherlich nicht fehlen, auch wenn es zum Start keine Besonderheiten wie Raytracing-Effekten gibt. Diese will das Entwicklerteam später nachreichen. Dennoch haben wir einige der aktuellen Grafikkarten von AMD und NVIDIA durch den Benchmarks-Parcours geschoben und wollen uns einmal anschauen, welche Hardware notwendig ist, um Halo Infinite flüssig darzustellen.

Wie schon anfangs erwähnt, sollte Halo Infinite schon im vergangenen Jahr erscheinen. Gameplay-Trailer und Screenshots aber offenbarten einen desolaten Zustand im Hinblick auf die Grafik, die alles andere als zeitgemäß war. Microsoft bzw. das Studio 343 Industries hatte sich daher dazu entschieden, die Veröffentlichung zu verschieben und nachzubessern. Das war auch gut so, wie wir nun rückblickend wissen.

Am Ende ist Halo Infinite ein echt schickes Spiel geworden, das durch detaillierte Texturen und vor allem in der Darstellung von Innenräumen überzeugen kann. Nicht so gut gefallen hat uns die offene Ringwelt, wenngleich dies schon Meckern auf hohem Niveau ist. Auf dem PC nutzt die verwendete Slipspace-Engine DirectX 12. Entstanden ist das Spiel in enger Zusammenarbeit mit AMD, was aufgrund des Erscheinens für die Konsolen kein großes Wunder ist. Raytracing-Effekte und FidelityFX Super Resolution (FSR) sollen mittels eines Patches nachgereicht werden, sodass wir uns Halo Infinite sicherlich noch einmal anschauen werden.

Beginnen wir wie immer mit einem Blick in das Menü:

Im Grafik-Menü lässt sich die Auflösung für eine Fenster- oder Vollbild-Darstellung festlegen. Darüber hinaus gibt es ein Upscaling, welches sich in Skalierungs-Schritten von 50 bis 100 % festlegen lässt. Hinzu kommt ein FPS-Limiter für 30 und 60 FPS und eine dynamische Auflösung für Ziel-FPS von 1 bis 120 Bilder pro Sekunde.

Die Einstellungen der Grafik-Qualität sind recht umfangreich. Um es dem Spieler etwas einfacher zu machen, gibt es Presets, die von "Niedrig", "Mittel" und "Hoch" bis "Ultra" reichen. Die Auswirkungen dieser Presets hinsichtlich der Darstellungsqualität wollen wir zunächst einmal festhalten:

Zwischen "Ultra" und "Hoch" sind die Unterschiede nur bei genauem Hinsehen zu erkennen. Vor allem die Sichtweite und das Level-of-Detail (LOD) sind aber erkennbar. Ob dies nun rechtfertigt, dass "Ultra" gewählt wird, hängt auch von der vorhandenen Hardware ab. Auch in der Darstellung der Schatten sind Unterschiede erkennbar.

Zwischen "Hoch" und "Mittel" sind diese drei Punkte das wichtigste Unterscheidungsmerkmal. Auf "Niedrig" gestellt merkt man dann deutlich, dass die Darstellung in allen Punkten zurückgefahren wird. Daher sollte man auf dieses Preset auch nur zurückgreifen, wenn dies unbedingt notwenig ist. Wir sehen "Mittel" und "Hoch" als die wichtigsten Alternativen in den Presets. "Ultra" kann gewählt werden, wenn die Hardware es zulässt. Für die späteren Benchmarks haben wir alle Tests mit "Ultra" gemacht.

Alle Screenshots sind in nativer Auflösung und ohne Komprimierung hier zu finden.

In den Benchmarks wirken sich die Presets wie folgt aus:

Halo Infinite

3.840 x 2.160 Pixel - Skalierung der Presets

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

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GPU-Benchmarks

Ausgeführt haben wir die Benchmarks auf einem System, bestehend aus einem Core i7-12700K (Test) auf einem ASUS ROG Maximus Z690 Hero mit Kingston Fury Beast 2x 16 GB DDR5-5200 40-39-39-76. Als Treiber haben wir für die Radeon-Karten den Adrenalin 21.12.1 und für GeForce-Karten den GeForce 497.09 verwendet. Als Testsequenz haben wir eine Mission im Außenbereich gewählt und sind 45 Sekunden einen vordefinierten Weg durchschritten.

Halo Infinite

1.920 x 1.080 Pixel (Ultra)

125.1XX
88.0XX
120.3XX
87.0XX
119.8XX
87.5XX
119.6XX
86.9XX
113.9XX
82.3XX
104.1XX
76.4XX
101.5XX
73.6XX
98.4XX
72.2XX
91.2XX
70.2XX
77.9XX
60.6XX
68.8XX
55.3XX
67.7XX
51.9XX
Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Halo Infinite

2.560 x 1.440 Pixel (Ultra)

102.4XX
78.8XX
97.9XX
73.0XX
95.9XX
71.0XX
90.0XX
63.4XX
83.6XX
64.6XX
74.7XX
58.8XX
71.0XX
54.0XX
48.8XX
39.2XX
48.3XX
39.1XX
45.4XX
37.4XX
Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Halo Infinite

3.840 x 2.160 Pixel (Ultra)

67.6XX
53.4XX
64.7XX
53.4XX
63.1XX
51.9XX
59.0XX
43.4XX
55.4XX
45.3XX
45.7XX
37.9XX
42.6XX
32.8XX
32.2XX
27.3XX
31.5XX
28.6XX
22.8XX
20.1XX
Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Die 60 FPS zu erreichen, ist in 1080p für keine der aktuellen Grafikkarten ein Problem. Mit den High-End-Modellen lassen sich damit aber nur in etwa doppelt so viele FPS erreichen – anspruchsvoll ist Halo Infinite also schon. In 1440p fallen dann zumindest die GeFore RTX 3060 und die Radeon RX 6600 (XT) im Ultra-Preset raus und kommen nicht mehr auf 60 Bilder pro Sekunde.

In UHD steigen die Anforderungen an die Grafikkarten dann deutlich und selbst die High-End-Modelle erreichen nur geradeso eben die Schwelle von 60 FPS. Die kleineren Karten kommen kaum noch auf ausreichende FPS.

Fazit

Ein Kampf auf Augenhöhe, so könnte man den Vergleich der Leistung der AMD- und NVIDIA-Karten kurz und knapp zusammenfassen. Bedenkt man aber, welche Power-Ressourcen NVIDIA aufwenden muss, um hier mitzuhalten, dann darf sich AMD im Leistungsvergleich durchaus als Sieger fühlen. Dies liegt aber nicht nur an der besseren Rohleistung, sondern auch am großzügigerem Speicherausbau, denn selbst 8 GB müssen je nach Grafikeinstellung nicht ausreichend sein.

Aus technischer Sicht gibt es wenig an Halo Infinite auszusetzen. Die Hardwareanforderungen sind vielleicht etwas höher, als diese viele erwartet haben, aber dafür sieht das Spiel vor allem in Innenräumen sehr gut aus. In den Außenbereichen geht von diesem Effekt etwas verloren, was vor allem am aggressiven LOD liegt.

Die Verschiebung hat Halo Infinite sicherlich gut getan - vor allem wenn man bedenkt, dass die Raytracing-Effekte noch fehlen. Die Screen Space Reflections sind bis dahin aber sicherlich ganz gut in der Lage, die Zeit zum Patch zu überbrücken. Auch FSR wird allen mit etwas schwächerer Hardware sicherlich zu Gute kommen können.

Wenn man eine Schwachstelle ausmachen kann, dann sind die eventuell noch unregelmäßige Frametimes. Diese sind vor allem bei weniger FPS teilweise deutlich zu spüren. Auch die hohen Anforderungen an den Grafikspeicher sind ein Kritikpunkt.

Ausreichend potente Hardware vorausgesetzt, ist Halo Infinite aus technischer Sicht ein guter Shooter, der mit Freude durch Basen und Außenwelten der Ringwelt spurten und dabei die Gegner wegfegen lässt. Wir sind nun gespannt, in welchem Umfang die Raytracing-Effekte die Optik noch aufwerten können und ob Optimierungen die Anforderungen zumindest ein wenig senken können, denn ansonsten wird das Zuschalten der anspruchsvollen Effekte vor allem ab der Mittelklasse wohl kaum umsetzbar sein.