Um was geht’s?
Werbung
Hier der obligatorische Hinweis: Es folgen Spoiler zur Story von Until Dawn.
Im Intro ist die Freundesgruppe noch zu zehnt. Nach einem aus dem Ruder gelaufenen Streich flüchten die Schwestern Hannah und Beth nachts in den Wald. Dort treffen sie auf einen Fremden und stürzen von einer Klippe. Die Schwestern tauchen nie wieder auf, ihre Leichen werden nicht gefunden.
Ein Jahr später lädt Josh, der Bruder der beiden Verschwundenen, die Freundesgruppe ein weiteres Mal in die Waldhütte der Familie ein. Es handelt sich dabei allerdings nicht um einen Holzschuppen im Wald, sondern eine riesige Lodge mit Ski-Lift und etlichen Nebengebäuden. Kaum vor Ort angekommen, beginnen seltsame Ereignisse und die Gruppenmitglieder finden sich in einem blutigen Kampf um das eigene Leben wieder.
Das Spiel ist in Kapitel unterteilt. Zum Start eines jeden wird die Dauer bis zum Sonnenaufgang, im Englischen also Until Dawn, eingeblendet. Zwischen den einzelnen Kapiteln finden wir uns aus der Ego-Perspektive im Gespräch mit einem Therapeuten, der uns zu dem Spiel, das wir laut ihm spielen, befragt und dabei mit mehr oder weniger offensichtlichen Anspielungen um sich wirft. Gespielt wird dieser von Peter Stormare, der sich hier zu einer ganzen Reihe von Hollywood-Stars gesellt, die einen Auftritt im Spiel haben. Die beiden Hauptfiguren Sam und Josh werden von Hayden Panettiere und Rami Malek verkörpert.
Klischee lass nach
Die Story lässt es bereits vermuten: Wir haben es hier mit einem Feuerwerk von Klischees zu tun. Until Dawn fasst mehrere Jahrzehnte an Teenie- und Slasher-Filmen zusammen. Sowohl die handelnden Charaktere, als auch das gesamte Setting und natürlich der mysteriöse Killer strotzen nur so vor Klischees. Das Spiel nimmt sich allerdings auch nicht allzu ernst. So sind die völlig überzeichneten Charaktere hier absolut passend. Wer auf stumpfe Horrorfilme und Trash steht, wird sich hier wie zuhause fühlen. Erwartet man eine tiefgreifende Horrorgeschichte mit glaubwürdigen Charakteren und einer innovativen Handlung, gibt es eine böse Überraschung.
Womit das Spiel jedoch punkten kann, ist die Atmosphäre. Sowohl der Wald als auch die Lodge wirken jederzeit gespenstig. Kleine Geräusche lassen den Spieler zusammenfahren und sich umschauen. In den Winkeln links und rechts erkennt man gerade noch, dass etwas vorbeihuscht. Besonders beeindruckend sind die Umgebungen, wenn wir im späteren Spielverlauf ein verlassenes Bergwerk erkunden und uns durch verfallene Industrie-Anlagen kämpfen.
Auch mit Blut und Schock wird nicht gegeizt. Ganz im Stile der Slasher-Vorlage geht es hier absolut nicht zimperlich zu. Die verschiedenen Todes-Sequenzen sind mindestens so blutig, wie sie kreativ sind. Eingeweide und abgetrennte Körperteile inklusive. Zusätzlich gibt es noch viele Jump-Scares im Spiel. Wer etwas zarter besaitet ist, wenn es um solche Szenen geht, sollte sich den Kauf zweimal überlegen. Je nach Situation ist der Weg zur Todes-Szene auch sehr kurz. Besonders die vielen Quick-Time-Events sorgen für ein schnelle und meist nicht gerade schmerzloses Ende, wenn man einmal die falsche Taste erwischt.