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Im Februar 2018 erschien das Einzelspieler-Rollenspiel Kingdom Come Deliverance damals für PC, Playstation 4, Xbox One, Amazon Luna und Nintendo Switch. Der Realismus und die Story überzeugten viele Spieler. Technische Probleme überschatteten die Wertungen jedoch. Der zweite Teil erschien fast genau sieben Jahre später, im Februar 2025. Die Entwickler wollen damit die Geschichte weiterführen und den Erfolg des Vorgängers übertreffen.
Teil eins konnte zum Start beinahe die Schwelle von 100.000 gleichzeitigen Spielern auf Steam überschreiten. Vor Release der Fortsetzung spielten immer noch regelmäßig um die 15.000 Personen das Rollenspiel von Warhorse Studios. Mittlerweile zieht der Titel teilweise wieder über 40.000 Spieler an, die wahrscheinlich die Geschehnisse aus Teil eins nachholen wollen, bevor sie in die Handlung des neuen Teils einsteigen. Dieser startete schon mit einem Wert von 256.000 Spielern und überholte die Vorlage dadurch um Längen. In der Rolle von Heinrich haben wir uns ins Böhmen des 15. Jahrhunderts begeben, um herauszufinden, wie gut Kingdom Come Deliverance 2 ist.
Worum geht’s?
Achtung: Ab hier folgen Spoiler zu Kingdom Come Deliverance und den ersten Aufträgen in Teil zwei.
Die Handlung des Spiels steigt nach dem Ende des ersten Teils ein. Zunächst steigen wir mitten in der Belagerung der Burg Trosky ein und starten auf Seiten der Verteidiger. Ganz passend zur Untergangsstimmung heißt der erste Level Sterbesakramente. Zuallererst erhalten wir eine kurze Einführung darüber, wie die Armbrust funktioniert. Von den Zinnen der Burg aus können wir so schon einige Angreifer erledigen. Danach geht es nach unten, um das Tor zu verteidigen, welches gerade zerstört wird.
Nach kurzer Zeit machen wir nun mit Schwert und Schild weiter. Auf den Burgzinnen endet das Tutorial dann schließlich damit, dass wir noch lernen, wie man Belagerungsleitern umschubsen kann. Hier zeigt sich schon nach sehr kurzer Zeit, dass das Spiel wirklich nicht besonders zimperlich ist. Neben wildem Gefluche gibt es einen ganzen Haufen realistischer Verletzungen und Tode zu sehen. Nach einem sehr kurzen, aber intensiven Ausflug in diesen Tumult bringt uns ein Zeitsprung zwei Wochen in der Zeit zurück und die eigentliche Handlung setzt ein, während der wir erfahren sollen, wie es zu der eben erlebten Situation kam.
Nun gibt es auch ein Wiedersehen mit Schmiede-Sohn Heinrich, dem Helden aus Teil eins, in dessen Haut wir hier auch wieder schlüpfen werden. Er hat sich als Leibwächter für den verwöhnten Adeligen Herrn Hans von Capon verdingt und beide reiten mit ihrem Gefolge zur Burg Trosky, auf deren vermeintliches Schicksal wir im Intro bereits einen Blick werfen konnten. Das Ziel der Reise ist das Überbringen einer Nachricht an den Burgherren Bergow.
Eine erste richtige Lektion im Schwertkampf gibt es dann gegen unseren Chef Hans. Die Mechaniken sind hierbei etwas einfacher als in Teil eins gehalten, können jedoch zuweilen immer noch sehr frustrierend sein.
Witzigerweise heißt der Hund unseres Protagonisten einfach nur Köter. Geübte Rollenspieler werden hier direkt an Plötze aus The Witcher denken. Nach unserem Badeausflug mit Hans werden unsere Freunde am Ufer von unbekannten Angreifern massakriert und wir müssen nur in Unterhosen bekleidet fliehen, wobei Heinrich einen Pfeil in die Schulter bekommt. Die Flucht gelingt, doch auch Hans wird im Verlauf ihrer schwer verletzt. Durch unsere schweren Verletzungen erleiden wir immer wieder verschiedene Flashbacks und Halluzinationen. Diese dienen auch dazu, den Spielern entweder ein kurzes Recap von Teil eins zu geben oder neuen Spielern zumindest einen groben Überblick zu bieten.
Schwer verletzt gelangen wir in die Hütte der Einsiedlerin Bozena. Diese flickt uns zusammen und hier findet das Spiel auch die Begründung, weshalb wir nicht mehr ein solch hohes Level wie am Ende des ersten Teils haben und auch unsere Rüstung verloren haben. Unsere schweren Verletzungen haben uns alle Spezialisierungs- und Fertigkeitspunkte gekostet, die Flucht in Unterhosen all unsere Ausrüstung. Jetzt müssen wir erst einmal zu Kräften kommen, alles neu erlernen und uns neue Ausrüstung und finanzielle Mittel verdienen. Die Angreifer haben uns auch neben unserer Rüstung den wichtigen Brief, der unsere diplomatische Mission bescheinigt, gestohlen. So sind wir nun ohne jeglichen Nachweis unserer Herkunft in einem fremden Land auf uns alleine gestellt.
Nach der Einführung stehen Heinrich und Hans quasi nackt, ohne Rüstung und auf Level sechs zurückgesetzt vor den Toren der Stadt. Ohne einen Hinweis auf ihre adlige Herkunft haben sie auch keine Chance, die Stadt zu betreten. Daher gilt es nun Herrn von Bergow, den wir eine Nachricht überbringen sollen, auf andere Wege zu treffen. Hier zeigt sich schon die Entscheidungsfreiheit des Spiels. Es gibt diverse Möglichkeiten, wie wir Herrn Bergow auf einer Hochzeit treffen können. So können wir uns entweder mit dem etwas verrückten Müller zusammentun oder aber mit dem aufrechten Schmied, der verspricht, ein gutes Wort für uns einzulegen und uns als nützlichen Helfer auf die Feier zu bringen. Es gibt aber auch andere Mittel und Wege, die wir hier nicht spoilern wollen. Ab hier beginnt die Kernhandlung des Spiels und wir werden mit allen Freiheiten in die Spielwelt entlassen.