Skillsystem
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Während wir im Charakterbildschirm unsere Herkunft wählen können, gibt es keine feste Klasse, die wir vor dem Start aussuchen müssen. Unsere Herkunft bestimmt lediglich einige Dialogoptionen und wie bestimmte Personen auf uns reagieren. Außerdem werden die Start-Attribute darüber festgelegt. Über unseren Fähigkeiten-Bildschirm können wir im Verlauf des Spiels unsere gewonnenen Punkte in insgesamt vier Kategorien investieren, wodurch wir uns quasi selbst eine individuelle Klasse zusammenbauen.
Zur Auswahl stehen hier eigene Skill-Trees für Kämpfer, Waldläufer und Zauberer. Der vierte Fähigkeitsbaum beschränkt sich auf unsere Talente als Gottähnlicher. Diese werden jedoch nicht aktiv von uns gewählt, sondern im Laufe der Geschichte nach und nach freigeschaltet. Der fünfte Skilltree kommt erst mit unseren Begleitern ins Spiel und betrifft nicht unsere eigenen Fähigkeiten. Mit jedem Levelaufstieg erhalten wir auch neue Skills, die wir gegen den Verbrauch von Essenz nutzen können. Die Fähigkeiten können wir über das Schnellauswahlrad, das wir in unserer Xbox-Version auf LB aufrufen, auswählen. Wir können sie aber auch auf die Schnellauswahlplätze legen und sie danach mit dem Steuerkreuz wählen. Generell ist die Konsolensteuerung in dem Spiel gut umgesetzt.
Unsere Statuswerte beeinflussen in Dialogen die Antwortmöglichkeiten. Haben wir in einem Wert nicht ausreichend Punkte, so können wir diese Gesprächsoption nicht auswählen. Tatsächlich sehen wir auch gar nicht, was hier möglich gewesen wäre. Haben wir beispielsweise einen hohen Wert in Wahrnehmung, durchschaut unsere Spielfigur einige Quests recht schnell und wir können gezielt nach unseren Schlussfolgerungen fragen. Etwas ungewöhnlich in unserem Test war der Umstand, dass uns unsere eigene Hauptfigur extrem unsympathisch erschien. Möglicherweise lag das aber auch an der von uns gewählten Herkunft unserer Gesandten.
Grafik & Sonstiges
In den Einstellungen zur Barrierefreiheit kann auch direkt zu Spielstart schon die Third Person Perspektive aktiviert werden. Standardmäßig ist diese deaktiviert. Im Spiel lässt sich die Ansicht schnell über einen Druck auf den rechten Analog-Stick wechseln. Auch wenn es nett ist, die Option auf Third Person zu haben, konnte uns diese Ansicht im Test absolut nicht überzeugen. Es wirkt ein wenig deplatziert und als sei das Spiel ganz eindeutig auf die Ego-Perspektive ausgelegt.
Grafik und Detailreichtum können im Intro Video mehr als überzeugen und bleiben auch teilweise im laufenden Spiel bestehen. Auch wenn alles auf den ersten Blick sehr schön bunt und detailliert aussieht, gibt es aber Schwachstellen. So verursachen wir beispielsweise keinerlei Wellen, wenn wir im Wasser schwimmen. Auch ist es möglich, durch das ein oder andere Objekt hindurchzugehen. So sehr das Spiel an manchen Stellen auch durch die schöne Spielwelt optisch überzeugt, hat es eben genau hier viele Schwächen. Avowed verfügt lediglich über eine englische Sprachausgabe. Alle Menüs und Untertitel sind natürlich auf Deutsch verfügbar. In Dialogen hat unser eigener Charakter leider überhaupt keine Sprachausgabe. Weder Englisch noch Deutsch. Wir können nur zwischen verschiedenen Textoptionen wählen, die wir dann unserem Gegenüber lautlos vortragen.
Im krassen Gegensatz zu Kingdom Come Deliverance 2 gibt es in Avowed keinerlei Diebstahl-Mechanik. Auch Hausfriedensbruch ist in diesem Spiel kein Problem. Genau genommen können wir sogar mit gezogener Waffe in der Stadt herumlaufen und, wenn wir es wirklich drauf anlegen, einfach auf verschiedene friedliche NPCs einschlagen. Diese erhalten weder Schaden noch stören sie sich an unseren ungerechtfertigten Aggressionen in irgendeiner Weise.
Wo die Aggressionen der NPCs bei Kingdom Come Deliverance 2 teilweise etwas übertrieben schienen, geht es hier in die andere Richtung. Es mutet doch etwas seltsam an, wenn wir im Elendsviertel einem Obdachlosen einfach sein sämtliches Hab und Gut vor der Nase wegstehlen, während er uns pfeifend dabei zusieht.