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Nach monatelangem Warten und Rätselraten, zahlreichen Gerüchten und Leaks ist der gestern abgehaltene, große Apple-Launch Geschichte. Im Grunde genommen hat Apple genau das gezeigt, was alle Welt nach den letzten Wochen erwartet hatte: Ein großes und kein kleines iPhone, eine große und eine kleine Uhr und auch das lange kolportierte Bezahlsystem wurde endlich vorgestellt. Sieht man von der Veröffentlichung des neuen U2-Albums ab, hielten sich die Überraschungen in Grenzen. Bevor das nun wieder zu negativ klingt: Apple hat mit den neuen Produkten vieles richtig gemacht und wird in den kommenden Quartelen mit großer Wahrscheinlichkeit ein Rekordergebnis nach dem anderen abliefern.
Einfach gesagt: Ein paar neue Produkte, eigentlich bleibt aber vieles beim Alten. Wäre da nicht ein Detail.
Erstmals seit der Einführung des legendären Ur-iPods hat Apple ein neues Namensschema eingeführt. Vergesst das „i", das ein ganzes Jahrzehnt geprägt hat, das Apfel-Emblem oder besser gesagt „Apple" steht vor den beiden echten Neuerungen der Keynote: Apple Watch und Apple Pay. Ich bin mir recht sicher, dass sich an dieser Stelle beinahe jeder verschätzt hat.
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Wendet sich ein Konzern wie Apple, der es versteht, wie kaum eine andere Firma der Welt zu ikonisieren, von einem Label wie dem kleingeschriebenen „i" ab, ist das mehr als eine unbedachte oder gar unbedeutende Änderung. Tim Cook und das aktuelle Team in Cupertino haben den gestrigen Tag gewählt, um bewusst das Erbe von Steve Jobs hinter sich zu lassen und sich vom noch immer omnipräsenten Übervater zu emanzipieren.
Der Schritt war längst überfällig und weckt die Vermutung, dass wir den Apfel künftig noch häufiger sehen werden. Eine gewisse Gefahr birgt dieser Schritt natürlich aber auch, denn sollten sich die ersten Produkte im Post-i-Zeitalter schlecht verkaufen, alle Kritiker, die Apple noch immer auf Steve Jobs reduzieren, würden sich bestätigt fühlen. Die Auswirkung auf den Aktienkurs wäre kaum abzuschätzen. Tim Cook scheint sich seiner Sache allerdings sicher zu sein.