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Ein Renntag in der Formula E beginnt schon früh am Morgen. Zunächst können sich die 20 Fahrer der zehn Teams an die Rennstrecke im freien Training gewöhnen und sich auf ihr Fahrzeug einstellen. Während der zwei 45- und 30-minütigen Trainings-Phasen dürfen die Piloten auf zwei Fahrzeuge zurückgreifen, bei denen die volle Motorleistung von 200 kw bzw. 270 PS aktiviert werden kann.
Nach dem freien Training beginnt das Qualifying, in dem sich die Fahrer ihre Startposition für das eigentliche Rennen erfahren. Dafür sind insgesamt 55 Minuten angesetzt, wovon die Fahrer rund 40 Minuten auf der Strecke verbringen. Das Fahrerfeld wird dabei in vier Gruppen mit je fünf Fahrzeugen aufgeteilt. Jeder Pilot muss während dieser Zeit seine beste Runde abliefern. Wird das Fahrzeug während des Qualifying nicht wechselt, kann auch hier auf die volle Motorleistung zurückgegriffen werden. Entscheidet sich ein Team für ein zweites Fahrzeug, dann wird die Leistung wie im späteren Rennen auf 150 PS gedrosselt. Der Fahrer mit der besten Zeit im Qualifying startet im Rennen nicht nur von der Pole-Position, sondern wird in der Fahrerwertung auch gleich mit drei Punkten belohnt.
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Das eigentliche Rennen beginnt mit einem Start aus dem Stand und dauert rund eine Stunde, was in Hinblick auf die Akku-Leistung einen Stopp in der Boxengasse zum Wechsel des Rennfahrzeugs notwendig macht. Im Rennen sind die Motoren aller Piloten auf 150 kw bzw. 203 PS gedrosselt. Drei Fahrer können die Leistung ihres Fahrzeuges aber für fünf Sekunden erhöhen und die Leistung auf 180 kw bzw. 243 PS anheben. Damit können sie sich einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Fahrern des Feldes verschaffen. Wann der zusätzliche Boost aktiviert werden soll, das darf der Fahrer selbst bestimmen und kann diesen über eine spezielle Taste direkt auf dem Lenkrad aktivieren. Mithilfe der zusätzlichen Leistung kann damit ein Überholmanöver gestartet oder aber ein Angriff eines zurückliegenden Gegners abgewehrt werden.
Wer den FanBoost für das Rennen erhält, darüber dürfen die Fans entscheiden. Die drei Fahrer mit den meisten Stimmen aus der Online-Umfrage können den 5-Sekunden-Boost hinzuschalten, während alle anderen Piloten dauerhaft gedrosselt fahren. Mit dem FanBoost will der Veranstalter seine Fahrer animieren, auch etwas für die Fans zu tun und beispielsweise selbst in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram aktiv zu sein. Derjenige Fahrer, der die schnellste Runde im Rennen absolviert hat, wird in der Gesamtwertung zusätzlich mit zwei Punkten prämiert. Wer als erster durch das Ziel fährt, bekommt 25 Punkte gutgeschrieben, Platz 2 und 3 bekommen hingegen 18 bzw. 15 Punkte. In die Punkte fahren können die Piloten bis zum zehnten Platz. Damit entspricht das Punktesystem dem aktuellen FIA-System.
Wann die Fahrer in die Box fahren, obliegt der Entscheidung eines jeden Teams. Wer aggressiv fährt, riskiert eine schnellere Entladung des Akkus. Um das Unfallrisiko gering zu halten, dürfen sich die Fahrer in der Box nur mit einer Geschwindigkeit von maximal 50 km/h fortbewegen und es wurde eine Mindeststandzeit eingeführt, die je nach Rennen zwischen 50 und 60 Sekunden beträgt. Damit soll sichergestellt werden, dass sich alle Piloten an die Sicherheitsstandards halten und beispielsweise den Sicherheitsgurt korrekt anlegen. Zudem wird durch die Mindeststandzeit gewährleistet, dass sich die Fahrer nicht hetzen. Wer zu schnell in der Box unterwegs ist oder aber kürzere Zeit darin verbringt, der wird mit einer Extrarunde durch die Boxengasse in der nächsten Runde bestraft. Zeitstrafen gibt es in der Formula E nicht.
Ist der Akku leer, wird der Fahrer disqualifiziert.
Zehn Rennen auf drei Kontinenten
Gefahren wird auf zehn verschiedenen Stadtkursen rund um die Welt, darunter in London, Miami, Moskau, Monaco und Berlin. Das erste Rennen fand bereits am 13. September in Peking statt. Bei der Premiere gab es allerdings auch schon einen ersten spektakulären Crash, bei dem alle Beteiligten mit leichten Blessuren davonkommen konnten. In der letzten Runde und Kurve setzte Nick Heidfeld auf der Innenseite zum Überholen aus und kollidierte mit dem bis dahin erstplatzierten Nicolas Prost, der das Manöver abzuwenden versuchte und direkt in seinen Rennkollegen in die Reifen fuhr. Der Deutsche verlor nach dem Radkontakt die Kontrolle über sein Fahrzeug, hob ab, überschlug sich mehrfach und landete schließlich auf der Streckenbegrenzung.
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Der frühere Formel-1-Pilot aber konnte sein Fahrzeug, welches auf dem Rücken liegenblieb, eigenständig verlassen und brachte sich über einen Notausgang gemeinsam mit seinem Gegner in Sicherheit. Vom Crash der beiden Boliden profitierte der zu diesem Zeitpunkt noch Drittplatzierte Lucas Di Grassi – er konnte damit den ersten Sieg der neuen Serie einfahren.
Für die Formula E war der Unfall ein glücklicher und das nicht nur, weil keinem der Piloten etwas passierte, sondern auch weil viele Medien darüber berichteten und die Formula E damit große Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Zudem wurde bewiesen, dass auch die neuen Elektrofahrzeuge sehr sicher gebaut sind.