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Seit der Übernahme durch Facebook steckt WhatsApp tief in die Kriese - Konkurrenten wie Threema oder Telegram erhalten millionenfach Zulauf. Vor allem in Deutschland kehren dem Instant-Messenger immer mehr Nutzer den Rücken. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt auch eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Advise, die vor wenigen Stunden in Zusammenarbeit mit dem Online-Panel Respondi veröffentlicht wurde.
Demnach zieht immerhin ein Drittel der Befragten in Erwägung, sich nach einer Alternative zu WhatsApp umzusehen. Fünf Prozent sollen bereits gewechselt und den Dienst von ihrem Smartphone verbannt haben. Jeder Fünfte könnte sich vorstellen, bald nachzuziehen und überlegt, den Dienst in Zukunft nicht mehr zu nutzen. 28 Prozent der Befragten werden WhatsApp hingegen weiter nutzen, wohingegen 19 Prozent noch völlig unentschlossen sind und womöglich noch abwarten werden. Die restlichen 24 Prozent gaben an, den Dienst wahrscheinlich weiter nutzen zu werden.
Befragt wurden insgesamt 1.012 WhatsApp-Nutzer im Zeitraum vom 20. bis 21. Februar und damit nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des Milliarden-Deals. Die Umfrage fand aber auch zu einem Zeitpunkt statt, an dem WhatsApp gerade mit Server-Problemen zu kämpfen hatte und über mehrere Stunden hinweg nicht erreichbar war. Auch in Folge dessen dürften sich einige Nutzer bei Alternativ-Anbietern registriert haben. Als Grund für ihre Entscheidung bzw. dem möglichen Wechsel zu einem Alternativ-Anbieter gaben viele der Befragten an, vor allem Bedenken bei der Sicherheit ihrer Daten zu haben. Die Tatsache, dass Facebook jetzt auch Zugriff auf die persönlichen Handydaten erhält, stört die meisten WhatsApp-Nutzer. Eine eventuelle Zunahme von Werbung, mögliche Mehrkosten für die Nutzer oder eine schlechtere Benutzerfreundlichkeit spielen dagegen eher eine untergeordnete Rolle. Vier Prozent der Befragten gaben an, bereits die WhatsApp-Alternative Threema zu nutzen. Die App der Schweizer Entwickler hatten wir bereits gestern ausführlich vorgestellt. Sie soll vor allem dank einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für mehr Sicherheit sorgen.
Fragt man die Nutzer aber nach möglichen Alternativen zu WhatsApp, so landet der Dient mit 28 Prozent nur auf Platz drei. In Führung liegt mit 38 Prozent die SMS. Auf Rang zwei folgt Skype mit 30 Prozent. Andere Alternativen sollen laut der Adivse-Studie zum jetzigen Zeitpunkt nur vereinzelt gesehen werden. Unter den Befragt genießt WhatsApp aber noch immer den besseren Ruf als Facebook und soll tendenziell als glaubwürdiger, sicherer und sympathischer wahrgenommen werden.
WhatsApp sorgte gestern mit der Bekanntgabe einer Partnerschaft mit E-Plus weiter für Schlagzeilen und kündigte im Rahmen des Mobile World Congress in Barcelona an, ab der zweiten Jahreshälfte auch Telefonate zu ermöglichen.