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Hollywoodstudios klagen gegen Kim Schmitz - Update

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Hollywoodstudios klagen gegen Kim Schmitz - Update
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Nach dem Ende der Download-Plattform Megaupload rollt die nächste große Ärger-Welle auf Kim Schmitz zu und das obwohl die US-Behörden noch immer für die Auslieferung des in Neuseeland lebenden Dotcoms kämpfen. Am gestrigen Montag haben sechs große Hollywoodstudios im US-Bundesstaat Virginia Klage eingereicht. Unter den Klägern sind mit Twentieth Century Fox, Disney, Paramount, Universal, Columbia und Warner Bros. fast alle Schwergewichte der Filmbühne in Hollywood vertreten.

Sie werfen Megaupload schwerwiegende Copyright-Verletzungen vor und sollen nach eigenen Angaben zufolge mindestens 175 Millionen US-Dollar Schaden durch die Plattform genommen haben, die im Jahr 2012 vom Netz genommen wurde. Eine genaue Schadensersatzsumme nennt die Klageschirift jedoch nicht. Als Beklagte wird die Megaupload Limited, die mehrheitlich von Gründer Kim Dotcom (alias Kim Schmitz und Kim Tim Jim Vestor), Mathias Ortmann und Bram van der Kolk geführt worden sein soll, genannt.

Den Angaben zufolge soll es sich bei der Plattform nicht einfach nur um einen Cloud-Speicherdienst gehandelt haben, sondern um einen Umschlagsplatz für die massenhafte Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte. Megaupload soll diejenigen mit einem Prämiensystem belohnt haben, die die beliebtesten Inhalte auf die Plattform geladen haben, was meist urheberrechtlich geschütztes Material gewesen sein soll.

Megaupload-Gründer Kim Schmitz sorgte auf Twitter für die ersten Gegenreaktionen. Die Anschuldigungen bezeichnete er als "Quatsch" und einfach nur "dumm". Seine frühere Plattform soll nur Daten, die kleiner als 100 MB waren, am Prämiensystem teilnehmen haben lassen. Zu seinen Hochzeiten zählte Megaupload über 50 Millionen Nutzer täglich.

Untersuchungen des Justizministeriums zufolge, soll die beschlagnahmte Datenbank der Plattform zu einem Großteil aus illegal abgelegten Daten bestanden haben. Mehr als 40 Prozent der Dateien sollen über das damalige Beschwerdesystem von Megaupload von Rechteinhabern mindestens einmal gemeldet worden sein. Angeblich gelöschte Inhalte seien nicht physikalisch gelöscht, sondern lediglich für die breite Masse nicht mehr zugänglich gemacht worden. Entsprechende Downloadlinks habe man einfach nur deaktiviert. Über 27 Milliarden illegale Downloads sollen auf das Konto der Plattform gehen. Insgesamt soll Megaupload über 150 Millionen US-Dollar verdient haben.

Megaupload wurde im Januar 2012 von US-Bundesbehörden geschlossen. Über 20 Wohnungen in acht verschiedenen Ländern wurden durchsucht, Besitztümer im Wert von rund 50 Millionen US-Dollar beschlagnahmt und Server in den USA, Kanada und den Niederlanden sichergestellt. Ein Jahr nach der Schließung startete Kim Schmitz mit Mega ein neues Portal, das inzwischen einstige Größen wie Rapidshare.com überholt hat.

Zuletzt zog sich Kim Schmitz aber aus immer weiter zurück, um sich auf sein drohendes Auslieferungsverfahren an die USA vorzubereiten.

 

Update:

Wenige Tage nach den Filmstudios reichte auch der Branchenverband RIAA (Recording Industry Association of America) Klage gegen Megaupload und dessen ehemals führende Hintermänner ein. In der 30 Seiten starken Klageschrift wird dem einstigen Filehoster vorgeworfen, zahlreiche Verstöße gegen das Urheberrecht begangen oder diese zumindest unterstützt zu haben.

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