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In der vergangenen Woche durchsuchte die Polizei unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Köln in 14 Bundesländern insgesamt 121 Wohnungen und stellte zahlreiche Computer, Notebooks und Speichermedien sicher. Insgesamt waren über 400 Beamte im Einsatz. Zu Festnahmen soll es allerdings nicht gekommen sein. Die Maßnahme richtete sich gegen mutmaßliche Verantwortliche der Plattform Boerse.bz, die schon seit vielen Jahren Download-Links zu illegalen Angeboten gesammelt hatte. Der Vorwurf lautete gewerbsmäßige Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Filmen, Videospeielen, eBoos und Musikstücken.
Nun zogen die Betreiber der Plattform scheinbar ihre Konsequenzen und nahmen das Forum vom Netz. Wer die Webseite heute Aufruft, bekommt nur noch eine einzige Nachricht zu Gesicht „Tschüss! Aufgrund der aktuellen Vorfälle haben wir uns entschlossen, das Forum zu schließen. Vielen Dank für die tollen Jahere!“. Damit verabschiedeten sich die Betreiber von Boerse.bz. Ob sie inzwischen identifiziert wurden, ist nicht bekannt. Ob auch gegen die Nutzer der Plattform ermittelt wird, ist ebenfalls unklar.
Zuletzt sollen sich registrierte Nutzer über das Forum Zugriff auf über 11.200 eBooks, knapp 30.000 Videospiele für die unterschiedlichsten Plattformen, 13.500 TV-Serien und fast 62.000 Kino-Film verschafft haben. Die Inhalte wurden über das Forum als Link zu Filehostern eingestellt und damit öffentlich zugänglich gemacht. Nach Schätzungen von Similarweb.com wurde Boerse.bz im vergangenen Monat 5,6 Millionen Mal besucht. Über 880.000 Seitenaufrufe erfolgten dabei aus Deutschland, rund 490.000 aus Österreich und noch einmal fast 375.00 aus der Schweiz.
Auch gegen die Betreiber der illegalen Videostreaming-Plattform Kinox.to, die als Nachfolger der im Juni 2011 geschlossenen Plattform kino.to gilt, wird inzwischen aktiv vorgegangen. Die mutmaßlichen Betreiber der Plattform befinden sich allerdings noch auf der Flucht – sie sind zur öffentlichen Fahndung ausgeschrieben worden