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Branchengrößen verwenden manipulative Designs

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Branchengrößen verwenden manipulative Designs
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Eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass sogenannte Gatekeeper versuchen, ihre Nutzer auf Webseiten und in Apps zu manipulieren. Mithilfe von manipulativen Designs sollen Nutzer unter anderem dazu gebracht werden, möglichst weitreichenden Einstellungen hinsichtlich ihrer personenbezogenen Daten zuzustimmen.

Manipulativ im Sinne der Untersuchung waren unter anderem die optische Gestaltung der Nutzeroberfläche, die verwendete Sprache und der notwendige Aufwand, eine Datenzusammenführung individuell anzupassen. So spielt beispielsweise TikTok (ByteDance) gezielt mit der Angst der Nutzer, dass das Angebot kostenpflichtig werden könnte, sollten diese der Datenzusammenführung nicht zustimmen. Meta etwa suggeriert in verschiedenen Diensten, dass die Einwilligung in die Datenzusammenführung allein eine Frage des Nutzungserlebnisses sei. Zudem drohen Nachteile, wenn die Nutzer ihre Einwilligung verweigern. So können in bestimmten Fällen die Nutzer ein entsprechendes Angebot nur noch eingeschränkt nutzen.

Laut den Untersuchungen des vzbv erschweren zudem alle Gatekeeper es den Nutzern, erteilte Einwilligungen in die Zusammenführung von Daten aus mehreren Diensten zu widerrufen.

Gatekeeper wie Meta, Amazon, TikTok oder Google missachten die Brüsseler Vorgaben für digitale Märkte. Alle untersuchten Dienste nutzen weiterhin manipulative Designs, um an mehr Daten zu kommen. Die geltenden Regeln reichen nicht aus. 

Manipulative Designs müssen umfassend verboten werden. Beispielsweise auf Webshops und Webseiten sind sie unzureichend reguliert. Hier sollte die neue Europäische Kommission die Digital-Fairness-Initiative nutzen. Verbraucher:innen wollen nicht manipuliert werden.
- Ramona Pop, Vorständin des vzbv