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HP verliert weiter an Umsatz und tauscht Manager aus

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HP verliert weiter an Umsatz und tauscht Manager aus
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Das kriselnde PC-Geschäft hat nicht nur Dell hart getroffen. In der vergangenen Woche musste die Nummer Drei unter den Computerherstellern einen Gewinneinbruch von über 70 Prozent vermelden. Am Mittwoch nach Börsenschluss rückte auch der einstige Klassenprimus der Brache seine jüngsten Zahlen heraus und die sehen für Hewlett-Packard auch nicht gerade rosig aus. So musste HP im dritten Geschäftsquartal, das im Juli zu Ende ging, einen Umsatzrückgang von fast acht Prozent verbuchen. Die Erlöse gingen auf insgesamt 27,2 Milliarden US-Dollar zurück.

Dabei schrumpfte vor allem das Kerngeschäft deutlich. Der Umsatz der PC-Sparte fiel um fast elf Prozent auf 7,7 Milliarden US-Dollar. Vor allem das Privatkundengeschäft ließ kräftig Federn. Hier musste HP einen Rückgang von 22 Prozent verbuchen. Ähnliches mussten auch schon Dell und Lenovo erfahren – der Trend geht immer mehr zu Smartphones und Tablets als zu Notebooks und Desktop-Systemen. Gerade in diesem wachsenden Geschäftsfeld ist HP eher schlecht aufgestellt. Doch auch beim zweitwichtigsten Standbein musste HP starke Rückgänge verbuchen. So generierte das Geschäft mit Druckern vier Prozent weniger Umsatz. Insgesamt setzte HP in diesem Geschäftsfeld 5,8 Milliarden US-Dollar um.

Eigentlich wollte Konzernchefin Meg Whitman die Sparte „Enterprise Group“ wiederbeleben und den Fokus in den nächsten Wochen und Monaten auf den Server- und Unternehmensdienstleistungs-Bereich setzen. Doch auch dieses Geschäftsfeld schrumpfte in den Monaten von Mai bis Juli um neun Prozent und gab Whitman nun Grund zum Handeln. Ab sofort verantwortet Bill Veghte die Sparte und soll sie wieder auf Kurs bringen. Sein Vorgänger Dave Donatelli räumte den Posten nach Spannungen mit Whitman selbst, ließ zumindest die Finanznachrichtenagentur Bloomberg verlauten. Er solle jedoch dem Konzern weiter erhalten bleiben.

Bereits im Juni hatte die Konzernchefin den Kopf der PC- und Druckersparte ausgetauscht. Doch auch 27.000 Arbeitsplätze wurden unter der Führung Whitmans bereits abgebaut. Die Konzernchefin will das Ruder des Unternehmens wieder herumreisen und auf die richtige Spur lenken. Immerhin sieht es für HP nicht mehr ganz so düster aus wie noch ein Jahr zuvor.

Insgesamt konnte HP sein drittes Geschäftsquartal mit schwarzen Zahlen von 1,39 Milliarden US-Dollar abschließen. Zwölf Monate zuvor standen hinter dem dicken roten Minus noch etwas mehr als acht Milliarden US-Dollar. Damals hatten der Stellenabbau und hohe Abschreibungen für Verluste gesorgt. Trotzdem brach die Aktie nachbörslich um acht Prozent ein.