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Verordnungsentwurf

EU-Kommission soll doch Roaming-Gebühren abschaffen

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EU-Kommission soll doch Roaming-Gebühren abschaffen
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Die Europäische Kommission soll nun doch die Abschaffung der Roaming-Gebühren auf den Weg bringen. Das geht jetzt aus dem jüngsten Verordnungsentwurf hervor, der dem Onlinemagazin „Focus“ vorliegt und der am kommenden Mittwoch offiziell vorgelegt werden soll. Schon in der vergangenen Woche dementierte EU-Kommissarin Neelie Kroes Meldungen, die EU-Kommission hätte auf Druck der Mobilfunkbetreiber hin von ihren bisherigen Plänen abgesehen und wolle die Roaming-Gebühren in den nächsten Jahren nicht weiter absenken. Im Rahmen einer Veranstaltung in London bekräftigte Kroes, weiter an den Plänen festhalten zu wollen.

Der jüngste Entwurf sieht einen „freiwilligen Mechanismus“ vor. Mobilfunkanbieter sollen die Zuschläge innerhalb des EU-Auslands bis spätestens Juli 2016 freiwillig schrittweise aufgeben. Tun sie dies nicht, könnten sie ihren Kunden für die Dauer seines Auslandsaufenthaltes verlieren. Konkurrenten sollen dann bei Grenzübertritt per SMS Angebote für Kurzzeitverträge mit Inlandstarifen anbieten können. Wer hingegen auf die Roaming-Gebühren verzichtet, soll nur geringe Auflagen erhalten.

Gleichzeitig sollen Allianzen der Anbieter innerhalb der EU-Staaten eingegangen werden dürfen. Zunächst aber sollen die Roaming-Gebühren bis 2014 weiter sinken – die Kosten für eingehende Gespräche sollen ab Juli nächsten Jahres komplett entfallen. Zuletzt passte die Europäische Kommission den Maximalbetrag für Gespräche, Kurznachrichten und Datendienste im Ausland vor zwei Monaten an.

Weitere Verbesserungen für Kunden vorgesehen

Darüber hinaus soll der Entwurf weitere Verbesserungen für Mobilfunkkunden vorsehen. Anbieter sollen keine Erstvertragsanbindung über eine Dauer von 24 Monaten hinaus mehr anbieten dürfen und verpflichtet werden, auch Einjahresverträge vorzusehen. Die Kosten für Festnetz-Verbindungen innerhalb der Europäischen Union sollen ebenfalls sinken – sie sollen nicht mehr über den Kosten für Fernverbindungen innerhalb des eigenen Landes liegen dürfen.

Auch Internet-Provider sollen laut „Focus“ zukünftig genauere und zuverlässigere Angaben über ihr Leistungsangebot machen müssen – dazu zählen die tatsächlich erreichte Verbindungsgeschwindigkeit und das inkludierte Datenvolumen.

Die Pläne sollen am 11. September offiziell vorgelegt werden.