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T-Mobile USA schafft Roaming-Gebühren teilweise ab

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T-Mobile USA schafft Roaming-Gebühren teilweise ab
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Während die Europäische Kommission hierzulande um die Abschaffung der Roaming-Gebühren kämpft, verzichtet die US-amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom freiwillig auf die zusätzlichen Kosten im Ausland – zumindest teilweise, denn Kunden von T-Mobile USA können ab Ende Oktober in mehr als 100 Ländern kostenlos SMS-Nachrichten verschicken oder mit ihrem Smartphone mobil durch das Internet surfen. Für Telefon-Gespräche aus dem amerikanischen Ausland fallen pro Minute aber weiterhin 0,20 US-Dollar an.

Heutige Mobiltelefone wurden dahingehend entwickelt, damit sie auf der ganzen Welt funktionieren“, sagte John Legere, CEO von T-Mobile USA. „Allerdings werden wir im Ausland gezwungen, künstlich nach oben getriebene Verbindungsgebühren zu bezahlen, damit wir die Geräte auch tatsächlich nutzen können“. Die US-amerikanische Telekom-Tochter schätzt, dass Amerikaner im Jahr mehr als 55 Millionen Auslandsreisen unternehmen und ihr Smartphone dort weiterhin so verwenden wollen wie in ihrem Heimatland. Die Folge wären dann allerdings Kosten von mehr als 1.000 US-Dollar, weswegen mehr als 40 Prozent der Kunden das Datenroaming vollständig deaktivieren würden. Weitere 20 Prozent würden dies ebenfalls tun, wenn sie wüssten, wie sie die Datennutzung im Ausland deaktivieren könnten.

Es ist nicht der erste Plan binnen weniger Monate, mit dem T-Mobile USA den gesamten Mobilfunkmarkt in den USA in Aufruhr versetzt. Mit dem teilweisen Verzicht der Roaming-Gebühren versalzt T-Mobile USA seinen größten Konkurrenten AT&T und Verizon ein besonders lukratives Geschäft. Insgesamt verdienen die Mobilfunkbetreiber weltweit Schätzungen zufolge mehr als 45 Milliarden US-Dollar pro Jahr durch Roaming-Gebühren. Im Juli gab T-Mobile USA bekannt, seinen Kunden alle sechs Monate ein neues Mobiltelefon zur Verfügung zu stellen - gegen eine monatliche Gebühr von zehn US-Dollar.

Alle T-Mobile-Kunden in den USA sollen den neuen Tarif ab dem 31. Oktober automatisch aufgebucht bekommen, sofern sie einen der „Simple Choice“-Tarife haben, die zwischen 50 und 70 US-Dollar im Monat kosten. Dann gibt es im günstigsten Tarif für 50 US-Dollar im Monat eine Allnet-Flat für Gesprächsminuten, eine SMS-Flatrate in alle Netze und 500 MB an Datenvolumen. Im Ausland muss dann für Internet und SMS-Versand nichts mehr bezahlt werden. Zwar gibt es keine Limitierung des Datenvolumens im Ausland, doch ist die Verbindungsgeschwindigkeit auf 128 kbit/s begrenzt.

Auf Anfrage der Hardwareluxx-Redaktion ließ die Deutsche Telekom wissen, dass es sich bei dem oben genannten Tarif lediglich um ein Angebot der US-amerikanischen Mobilfunktochter handelt. Ob es für deutsche Kunden ein ähnliches Angebot geben wird oder ob man zumindest weitere Datenpässe für Länder außerhalb der EU plant und ob Telekom-Kunden die WLAN-Hotspots im Ausland künftig kostenlos nutzen dürfen, ließ die Pressestelle leider unkommentiert.