NEWS

Österreichs größter Verlag für Videospielmagazine meldet Insolvenz an

Portrait des Authors


Österreichs größter Verlag für Videospielmagazine meldet Insolvenz an
3

Werbung

Verlage, die Computer- und Videospielmagazine herausgeben, haben es besonders schwer: Die immer weiter sinkenden Auflagen-Zahlen zwingen einige Verlagshäuser zu teils drastischen Umbaumaßnahmen oder gar zur kompletten Einstellung ganzer Magazine. So nahm der Computec-Verlag zum Jahreswechsel seine „PC Action“ aus den Regalen der Zeitungskioske, Weka versuchte dem Trend mit Restrukturierungs-Maßnahmen innerhalb der Redaktionen von „PC go“ und „PC Magazin“ entgegenzuwirken und auch Verlagsriesen wie Axel Springer entließen eine ganze Reihe von Mitarbeitern.

Die Krise ist längst auch in unserem Nachbarland Österreich angekommen. Dort musste einer der ältesten und größten Verlage für Videospielmagazine am vergangenen Montag den schweren Gang zum Insolvenz-Gericht antreten. Zehn Tage hatte der österreichische Consol-Media-Verlag, der auch hierzulande zwei Magazine herausgibt, vergeblich versucht, einen Käufer zu finden. Offenbar hat sich kein Interessent gefunden, nun folgt die Insolvenz und damit die Einstellung zahlreicher Magazine. Das Portfolio des Verlags bestand aus fünf Print-Titeln und sechs Online-Portalen, darunter „Gamers.at“ und „consol.at“. Auch zahlreiche Podcasts gab der Verlag heraus.

Eines der bekanntesten Magazine ist „consol.at“ mit einer Auflage von zuletzt knapp 30.000 Exemplaren. Die erste Ausgabe erschien im Jahr 2000. Nach Deutschland schafften es die beiden Magazine „Consol Plus“ und „Gamers Plus“. Die aktuell am Kiosk liegenden November-Ausgaben werden die letzten sein, denn die Print-Ausgaben will der Verlag aus gegebenem Anlass nicht mehr weiter produzieren. Die Online-Dienste der consol.MEDIA Verlags GmbH sollen hingegen bis auf weiteres fortgeführt werden, allerdings empfiehlt man all seinen Nutzern und Lesern, Kommentare, Blogeinträge und weitere Inhalte schon jetzt zu sichern.

Seit Jahren steht die Branche unter massivem Druck. Käufer wandern ins Internet ab, wo es die News, Testberichte, Trailer und Videos zu kommenden Spieletiteln meist kostenlos und aktueller gibt. Schnelle Internet-Verbindungen machen Trailer-, Treiber- und Demo-Sammlungen in den Magazinen als Beilage längst überfällig. Die Verluste bei den Auflagenzahlen liegen meist im zweistelligen Prozent-Bereich. Prominentestes Beispiel ist da die „Computer Bild Spiele“. Im dritten Quartal 2013 betrug die verkaufte Auflage gerade einmal noch knapp unter 135.000 Exemplare. Zu ihren Hochzeiten konnte der Axel-Springer-Verlag fast eine Million Exemplare des Monatstitels absetzen.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (3) VGWort