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In den kommenden Wochen soll der Verkauf BlackBerrys besiegelt werden, die Reihe der interessierten Käufer ist dabei lang und illust zugleich. Von Intel über Samsung und SAP bis hin zu Google, zahlreiche Größen der IT-Welt sollen Medienberichten zufolge mit der Übernahme des ganzen Unternehmens oder zumindest von Teilen liebäugeln. Hinzu kommen die Investmentgesellschaft Fairfax sowie ein Konsortium rund um den BlackBerry-Mitbegründer Michael Lazaridis.
Doch unter Umständen könnte der Zuschlag an einen völlig unerwarteten Kandidaten gehen, den bislang niemand mit den Kanadiern in Verbindung gebracht hat. Denn wie das Wall Street Journal berichtet, sollen Vertreter BlackBerrys sich in Kalifornien mit namentlich nicht genannten Führungskräften des sozialen Netzwerks Facebook getroffen haben. Dabei ging es dem Blatt zufolge um ein mögliches Gebot des von Marc Zuckerberg geführten Unternehmens. Einzelheiten wurden nicht bekannt, auch eine Entscheidung zugunsten oder gegen eine Beteiligung am Smartphone-Hersteller ist nicht öffentlich geworden, so sie denn bereits getroffen wurde.
Für Diskussionen sorgt der Bericht aber dennoch, denn unter Branchenkennern ist umstritten, ob ein Kauf Facebook voranbringen würde. Während damit einerseits der wohl lang gehegte Wunsch einer eigenen mobilen Plattform erfüllt werden würde, müsste man andererseits viel Zeit und Geld investieren, um die Marke BlackBerry wieder populär zu machen. Zwar hat Zuckerberg zuletzt immer wieder betont, nicht an einem eigenen Smartphone interessiert zu sein, insgeheim aber soll dieser Weg zur Steigerung der eigenen Verbreitung durchaus in Erwägung gezogen werden. Allerdings könnte für Facebook auch lediglich das Betriebssystem BlackBerry 10 mitsamt der sicheren Server-Infrastruktur interessant sein. Ersteres gilt in puncto Kommunikation nach wie vor als äußerst beliebt, um letztere buhlen auch IBM und andere.
Sollte man sich für ein Gebot auf das gesamte Unternehmen entscheiden, müssten vermutlich mehr als 5 Milliarden US-Dollar den Besitzer wechseln. Denn Fairfax hatte im September bereits 4,7 Milliarden-US-Dollar geboten, sich aber noch nicht endgültig entschieden. Angesichts der Aktiva, über die BlackBerry nach wie vor verfügt, ist dies eine eher geringe Summe. Denn Anfang Oktober wurde berichtet, dass der Unternehmenswert zwischen 8 und 10 Milliarden US-Dollar liegen würde.