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Nachdem die Deutsche Telekom in der letzten Woche ihre Quartalszahlen veröffentlichte, zog am heutigen Dienstag Konkurrent Vodafone nach. Während beim Rosa Riesen vor allem das US-Geschäft die weiter sinkenden Umsätze in Europa auffangen und sich das Geschäft in Deutschland stabilisieren konnte, sieht es bei Vodafone etwas düsterer aus. Der Umsatz verringerte sich im zweiten Geschäftsquartal 2013/14 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent auf insgesamt 2,307 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor setzte der Konzern noch 2,446 Milliarden Euro um.
Vodafone scheinen auf den ersten Blick die Kunden wegzurennen. War man vor wenigen Jahren noch der größte Mobilfunkanbieter in Deutschland, zählt man heute noch 31,961 Millionen Kunden – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von fast neun Prozent, wobei ein großer Teil auf das Ausbuchen von nicht mehr aktiven Prepaid-Karten zurückzuführen ist, denn bei den Vertragskunden konnte der Konzern leicht zulegen. Etwa 70.000 Neukunden unterschrieben bei Vodafone einen Vertrag.
Umsatzrückgang beim Mobilfunk
Insgesamt ging der Umsatz der Mobilfunksparte um 6,3 Prozent auf 1,626 Milliarden Euro zurück. Um den Negativ-Trend in Deutschland zu stoppen, plant Vodafone einen milliardenschweren Netzausbau. In den nächsten zwei Jahren will der Konzern über vier Milliarden Euro investieren. Vor allem der Ausbau von LTE soll vorangetrieben werden. Zudem will man rund 150 ICE-Bahnhöfe, 30 Messegelände, 130 Einkaufszentren und fast 40 Stadien sowie 17 Flughäfen mit dem neuen mobilen Internet-Standard abdecken. Auf Autobahnen sollen Gesprächsabbrüche zudem reduziert werden.
Damit reagiert Vodafone auch auf die immer weiter steigenden Datenmengen im eigenen Netz. Im Vergleich zum Vorjahresquartal seien diese um 7,1 Prozent gestiegen. Inzwischen sollen fast 40 Prozent aller Kunden ein Smartphone besitzen, mehr als eine halbe Million surfen per Tablet im Vodafone-Netz. Damit stieg die Anzahl der Smartphone- und Tablet-Nutzer um 11,8 bzw. satte 58 Prozentpunkte an. Das Datengeschäft macht bei Vodafone bereits ein Drittel aller Mobilfunkumsätze aus. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich allerdings der monatliche Umsatz pro Kunde (ARPU) im Mobilsegment um 3,4 Prozent. Durchschnittlich generierte jeder Kunde einen Umsatz von fast 16 Euro monatlich. Der Rückgang im Mobilfunkgeschäft sei aber auch dem harten Wettbewerb und den regulatorischen Einschnitten zuzuschreiben.
Umsatzrückgang auch im Festnetz
Der Umsatz im Festnetz ging um 5,6 Prozent auf 498 Millionen Euro zurück. Die Zahl der DSL-Kunden gar um 8,1 Prozent. Um seine Festnetzkompetenz zu verbessern, hat Vodafone mit rund zehn Milliarden Euro in den Kauf von Kabel Deutschland investiert. Die Akquisition soll im Oktober 2013 abgeschlossen worden sein. Mittlerweile hält Vodafone über 76 Prozent der Aktenanteile an der Kabel Deutschland Holding.
Vodafone Deutschland setzte mit 4,575 Milliarden Euro im abgelaufen Fiskalhalbjahr 5,5 Prozent weniger um als noch ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 12,6 Prozent auf 1,494 Milliarden Euro.
Keine betrieblichen Weihnachtsfeiern
Aufgrund der angespannten Lage entschieden sich die Düsseldorfer in diesem Jahr auf die betrieblichen Weihnachtsfeiern zu verzichten. Die rund 11.000 Mitarbeiter von Vodafone Deutschland werden in diesem Jahr ohne gemeinsame Feierlichkeiten in die Weihnachts-Feiertage geschickt. Aus Kostengründen werde man auch keine Geschenke an Externe verteilen, gab ein Unternehmenssprecher gegenüber der Rheinischen Post bekannt.