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Immer mehr Zeitungsverlage setzen im Internet auf Paid-Content und bieten ihre kompletten Inhalte meist nur gegen Bezahlung an. Insgesamt 70 Zeitungsverleger sollen sich laut dem Branchenverband BDZV diesem Trend bereits angeschlossen haben. Zuletzt kam die Augsburger Allgemeine hinzu. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 75 Prozent. Bis Ende des nächsten Jahres soll die Liste auf über 100 Zeitungstitel anwachsen, rechnet der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).
Ein Großteil der Verlagshäuser soll dabei auf das Freemium-Modell setzen. Hier ist ein Teil der Artikel für jedermann frei und kostenlos zugänglich. Lediglich eine Auswahl bleibt hinter einer Paywall verschlossen, die sich erst nach Lösen eines Tagespasses oder nach Bezahlen eines Abonnements umgehen lässt. Prominentestes Beispiel für das Freemium-Modell ist das Boulevard-Blatt Bild mit „Bild plus“. 71 Prozent sollen sich für diese Variante des Paid-Contents entschieden haben. Immerhin noch 23 Prozent sollen auf die Metered-Methode setzen. Dabei erhalten Leser kostenfrei Zugriff auf das gesamte Angebot eines Online-Portals. Ab einer bestimmten Anzahl von aufgerufenen Artikeln – meist sind es zwischen 10 und 20, durchschnittlich 17 – wird man bis zum Ende des Kalendermonats aufgefordert, ein Abonnement abzuschließen, andernfalls kann man nicht auf den Inhalt zugreifen oder muss sich bis zum nächsten Monat gedulden. Als Beispiele sind hier die Augsburger Allgemeine oder Die Welt zu nennen. Auf freiwillige Zahlungen setzt beispielsweise die Tageszeitung taz in ihrem Online-Auftritt. Diese Art der Paywall soll laut BDZV allerdings nur einen sehr geringen Anteil unter den Tageszeitungen haben. Dieser liegt gerade einmal bei einem Prozent. Auf eine harte Schranke setzen ebenfalls nur sehr wenige Verlage.
Für einen einzelnen Artikel bezahlt man zwischen 3 und 30 Cent. Im Schnitt soll ein Monatsabo laut der BDZV-Untersuchung acht Euro pro Monat kosten. Für einen Tagespass, den immerhin über 60 Prozent der Paid-Content-Anbieter unter den Zeitungsverlagen anbieten, bezahlt man hingegen durchschnittlich 1,10 Euro. Darüber hinaus sollen immer mehr Zeitungsverlage ihre gedruckten Inhalte auch als Digital-Abonnement anbieten und dieses zusammen mit den kostenpflichtigen Online-Inhalten vergünstigt anbieten. Für das ePaper und den kompletten Online-Zugang werden durchschnittlich 19,30 Euro pro Monat fällig.
Die Liste der Zeitungen, die Paid-Content anbieten, findet sich auf der Webseite des Verbandes.