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Für den Instant-Messaging-Dienst Snapchat, der vor allem bei Jugendlichen beliebt ist, beginnt das neue Jahr nicht gerade rosig. Wie das Technologie-Nachrichtenportal TechCrunch am gestrigen Mittwoch berichtete, sind rund 4,6 Millionen Nutzerdaten des Dienstes unrechtmäßig kopiert worden. Die Nutzernamen und Telefonnummern - von denen zumindest jeweils die letzten beiden Ziffern unkenntlich gemacht wurden, um Spam vorzubeugen - wurden auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite namens SnapchatDB.info veröffentlicht. Die Seite ist heute allerdings nicht mehr zu erreichen.
Laut TechCrunch sollen die Hacker eine modifizierte Version der Gibson-Security-Methode eingesetzt haben und lediglich den Druck auf die Entwickler, den Exploit doch endlich zu schließen, erhöhen wollen. Gegen Ende des vergangenen Jahres berichtete Gibson Security von einer gravierenden Sicherheitslücke des Dienstes. Mit wenig Aufwand sollte es möglich sein, an wichtige Nutzerdaten von Snapchat heran zu kommen. Nach einigen Wochen und Monaten soll diese Lücke aber nur halbherzig geschlossen worden sein. Die Hacker schreiben in ihrer Stellungnahme, dass Snapchat die Veröffentlichung der Daten hätte verhindern können, wenn man das Leck schon vorher geschlossen hätte. Zwar habe man Verständnis dafür, dass einem jungen Startup nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen würden, doch sollte Sicherheit und Privatsphäre kein zweitrangiges Ziel darstellen.
Wer prüfen möchte, ob seine Accountdaten mit betroffen sind, kann dies auf dieser Webseite tun. Mitte November wurde bekannt, dass das soziale Netzwerk Facebook Interesse an Snapchat habe – ein milliardenschweres Übernahme-Angebot sollen die Entwickler des Dienstes aber ausgeschlagen haben. Auch bei Google soll man bereits nachgehorcht haben. Mit Snapchat lassen sich Bilder mit Zeitbegrenzung versenden. Werden sie nach dem Versand vom Gegenüber nicht innerhalb dieses Zeitfensters geöffnet, verschwinden die Nachrichten automatisch und können nicht mehr eingesehen werden.