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Google hortet für Übernahmen rund 30 Milliarden US-Dollar im Ausland

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Google hortet für Übernahmen rund 30 Milliarden US-Dollar im Ausland
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In den Meldungen rund um Microsofts Surface 3 oder Netflix’ europäische Expansionspläne geht eine Meldung bezüglich Google beinahe unter. Dabei offenbart diese, wie der Internet-Konzern gezielt durch die Ausnutzung diverser Steuerschlupflöcher ein Vermögen außerhalb der USA angesammelt hat.

Als Quelle fungiert dabei ausgerechnet die US-amerikanische Börsenaufsicht, da diese die Veröffentlichung sogenannter 10-K-Fillings verlangt - wenn auch nur mit einem gewissen zeitlichen Abstand.

In diesem im Dezember 2013 von Google verfassten Dokument heißt es, dass man zum Stichtag, dem 31. Dezember, über Barreserven in Höhe von 58,7 Milliarden US-Dollar verfügte. Der größte Teil - insgesamt 33,6 Milliarden US-Dollar - befand sich jedoch nicht auf heimischen Konten oder Anlagen, sondern im Ausland. Grundsätzlich ungewöhnlich ist dies nicht für ein international aktives Unternehmen, im Falle Googles hat sich das Auslandsvermögen aber noch nie innerhalb der USA befunden. Denn wie aus einem leicht zu übersehenden Satz hervorgeht, handelt es sich dabei um Gewinne ausländischer Niederlassungen und Töchter, die aus Gründen der Steuervermeidung nicht in die USA transferiert werden.

Einen Hehl macht man daraus nicht: Müsste man diese Mittel für Geschäfte innerhalb der USA nutzen, wären entsprechend der US-Steuergesetzgebung Steuern auf diese Gewinne zu entrichten. Darauf, so Google weiter, wolle man aber nicht zurückgreifen. Denn offiziell heißt es, dass die ausländischen Barreserven vor allem für Übernahmen außerhalb der USA vorgesehen seien; erst Ende 2013 sei ein solches Geschäft aus nicht näher genannten Gründen nicht zustande gekommen.

Mit den Mitteln soll aber auch der Ausbau der eigenen Aktivitäten finanziert werden. So sind etwa 4 Milliarden US-Dollar für Büros und Rechenzentren außerhalb der USA vorgesehen, ins Detail geht man aber auch hier nicht. Klar ist jedoch, dass Google - andere internationale Konzerne wie Apple, Amazon, Microsoft oder Starbucks ebenso - solche Reserven nur zulasten der jeweiligen Staaten, in denen man aktiv ist, aufbauen können.

Bleibt es bei der Haltung der Europäischen Kommission, dürfte ein derartiges Vorgehen künftig aber deutlich schwieriger werden. Denn gemeinsam mit anderen Staaten plant im Rahmen der G20 die nationalen Steuergesetze dahingehend aufeinander abzustimmen, dass die aktuellen Lücken nicht mehr genutzt werden können.

Quellen und weitere Links

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