NEWS

Qualcomm

EU könnte ab Herbst Kartellrechtsverletzungen untersuchen

Portrait des Authors


EU könnte ab Herbst Kartellrechtsverletzungen untersuchen
5

Werbung

Zu den großen Gewinnern des Smartphone- und Tablet-Booms der letzten Jahre gehört zweifelsohne Qualcomm. Die Chip-Schmiede aus dem kalifornischen San Diego beliefert zahlreiche Gerätehersteller mit SoCs und Modems, allem Anschein nach aber nicht nur aufgrund der Qualität der eigenen Produkte.

Denn nicht nur, dass chinesische Wettbewerbshüter dem Unternehmen derzeit vorwerfen, seine Marktposition missbraucht und überhöhte Preise verlangt zu haben, auch in der EU droht eine Untersuchung. Dies zumindest berichtet Reuters unter Verweis auf mehrere Quellen. Hintergrund ist eine Beschwerde des britischen Chip-Entwicklers Icera aus dem Jahr 2010. Das mittlerweile zu Nvidia gehörende Unternehmen warf dem Konkurrenten vor, Kunden mithilfe von besonders niedrigen Preisen sowie der Aussicht auf Nutzung von Qualcomm-Patenten abzuwerben.

Bislang soll die EU Kommission sich nicht näher mit den Vorwürfen beschäftigt haben, nun aber soll eine Untersuchung unmittelbar bevorstehen, wie berichtet wird. Nach dem Sommer werde den Angaben zufolge eine offizielle Ermittlung eingeleitet, kommentieren wollten die Wettbewerbshüter dies jedoch nicht. Ein Grund für das nun gesteigerte Interesse der EU soll das Urteil des Europäischen Gerichtshofs von Mitte Juni sein. Die Richter hatten entschieden, dass die 2009 von der EU Kommission gegen Intel verhängte Strafe in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zulässig sei.

Unter Umständen könnte sich der Kreis der Beschuldigenden wieder vergrößern. Denn ursprünglich hatte nicht nur Icera Beschwerde eingereicht, auch der Netzwerkausrüster Ericsson sowie der Chip-Hersteller Texas Instruments hatten 2010 ihren Unmut geäußert. Schon nach kurzer Zeit zogen die beiden Unternehmen ihre Beschwerden aus unbekannten Gründen jedoch wieder zurück.

Quellen und weitere Links

Werbung

KOMMENTARE (5)