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Watchever kämpft ums Überleben

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Watchever kämpft ums Überleben
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Mit dem Deutschland-Start des in den USA wohl populärsten Videostreaming-Dienstes Netflix vor knapp zwei Wochen ist das Angebot hierzulande wieder ein bisschen reichhaltiger geworden, auch wenn Netflix selbst aufgrund der zahlreichen Verstrickungen im deutschen Lizenzgeschäft noch zahlreiche Lücken in seiner Serien- und Filmdatenbank aufweist. Der Konkurrenzdruck unter den deutschen Anbietern wird aber allemal größer. Laut dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel könnte es bald einen Videostreaming-Dienst weniger geben. Einem Bericht in der aktuellen Print-Ausgabe zufolge soll Watchever bereits ums Überleben kämpfen.

Demnach hat die Plattform in den letzten Monaten rund 100 Millionen Euro Anlaufverlust für seinen französischen Mutterkonzern Vivendi angehäuft. Der soll schon seit Monaten nach einem Käufer für Watchever suchen – ProSiebenSat.1, Sky und Netflix sollen abgelehnt haben und die rund 350.000 Abonnenten sowie das Angebot von Watchever nicht übernehmen wollen. Auch intern kriselt es nach Spiegel-Informationen. Mit Stefan Schulz habe in der vergangenen Woche ein weiterer Watchever-Manager das Handtuch geworfen. Sabine Angerer sei schon seit Ende Juli nicht mehr als Geschäftsführerin tätig, wie aus dem Handelsregister-Eintrag des Unternehmens zu entnehmen ist. Beide sollen jedoch weiterhin an einem Konzept für die Übernahme der Firma arbeiten und hierfür mit potentiellen Geldgebern in Kontakt getreten sein.

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Watchever auf dem Apple iPad (Bild: Watchever).

Letzte Hoffnung könnte auf einer Übernahme durch das Management selbst beruhen. Laut dem Wochenmagazin soll sich der frühere Premiere-Chef Georg Kofler als Investor angeboten haben, die Gespräche mit Vivendi seien bislang aber nur sehr zäh vorangetrieben worden. Der Vivendi-Konzern müsste weiterhin nicht nur die Verluste tragen, sondern auch eine Mitgift in Form neuer Programm-Inhalte liefern.

Bei Watchever erhält man für monatlich 8,99 Euro unbegrenzten Zugriff auf mehrere tausend Serien und Filme. In Deutschland können Kunden aber mittlerweile zwischen zahlreichen weiteren Anbietern wie Amazon Prime Instant Video, Netflix, Maxdome oder Sky wählen.

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