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Insolvenz des Apple-Partners GT Advanced Technologies wirft Fragen auf

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Insolvenz des Apple-Partners GT Advanced Technologies wirft Fragen auf
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Drei Tage nach dem Insolvenzantrag von GT Advanced Technologies mehren sich die Hinweise, dass Apple an der finanziell prekären Situation des Partners zumindest eine Teilschuld tragen könnte. Denn wie mittlerweile bekannt wurde, sollen die Kalifornier nur einen Teil der im November vergangenen Jahres zugesagten 578 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt haben.

Laut Wall Street Journal habe man aus bislang unbekannten Gründen insgesamt 139 Millionen zurückgehalten. Übereinstimmenden Berichten zufolge soll GT Advanced Technologies im Zuge des Aufbaus der Saphirglasfertigung in der neuen Fabrik im US-Bundesstaat Arizona mehrfach auf große Probleme gestoßen sein. Diese hätten direkte Auswirkungen auf Apple gehabt, weshalb man in Cupertino mit verschiedenen Maßnahmen helfen wollte. Über Art und Umfang der Hindernisse sowie der angebotenen Hilfsleistungen gibt es keine Informationen, als Wahrscheinlich gilt jedoch das Nichteinhaltung von Lieferterminen und oder -mengen; unter anderem soll die Apple Watch mit dem besonders harten Glas bestückt werden.

Als unstrittig gilt spätestens seit der vergangenen Nacht, dass die in Arizona aufgebaute Fabrik der wichtigste Grund für die Insolvenz ist. Denn laut Re/code hat das Unternehmen den zuständigen Insolvenzrichter um die Erlaubnis zur zumindest vorübergehenden Schließung der Anlage gebeten. Darüber entschieden werden soll jedoch erst Mitte der kommenden Woche. Welche Auswirkungen dies wiederum auf Apple und mögliche andere Partner hätte, ist unklar.

Nach wie vor eine Option scheint aber ein weiteres Investment des iPhone-Herstellers zu sein. Schon kurz nach dem Bekanntwerden der Insolvenz wurde darüber spekuliert, dass man GT Advanced Technologies kurzfristig finanziell unter die Arme greifen könnte, um die Produktionsplanungen nicht weiter zu gefährden. Nun hingegen erscheint es sogar als denkbar, dass Apple die Fertigungseinrichtung komplett übernimmt. Denn Vertreter des Unternehmens sollen bereits mit Regierungsvertretern darüber verhandeln, wie die geschaffenen Arbeitsplätze gesichert werden können. Nach aktuellem Stand wären von einer dauerhaften Schließung etwa 700 Mitarbeiter betroffen, im Endausbau sollten 2.000 Stellen geschaffen werden.

Apple selbst wollte bislang kein mögliches Szenario kommentieren. Aus Cupertino hieß es lediglich, dass man selbst von der Insolvenz überrascht worden sei. GT Advanced Technologies selbst wird sich erst im Laufe der kommenden Woche nach der Eröffnung der Insolvenzverhandlung zu Wort melden.

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