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Der Weggang von Jim Keller bei AMD wurde heißt diskutiert, auch wenn die Auswirkungen auf absehbare Zeit gering sein dürften. Jim Keller verließ zum 18. September AMD und hat unbestätigten Meldungen zufolge bei Samsung einen Posten als Chief Architect of SoC research and development angetreten. Das genaue Aufgabenfeld ist bisher aber noch nicht bekannt.
Erst 2012 kehrte Jim Keller von Apple zu AMD zurück und zeichnet sich seither maßgeblich für die Entwicklung der Zen-Architektur verantwortlich, die in der zweiten Jahreshälfte 2016 erscheinen soll. AMDs K12-Projekt, welches als Basis ARMv8-A-Instruktionssets bzw. eine dazugehörige Architektur verwendet, steht ebenfalls in den Startlöchern, wird aber wohl noch etwas länger auf sich warten lassen. Es war auch nicht der erste Weggang von Jim Keller bei AMD. Die Athlon- und Athlon-64-Prozessoren bzw. K7- und K8-Architekturen wurden unter seiner Leitung entwickelt. Sie sorgen für die Hochphase in der Unternehmensgeschichte von AMD. Der Einfluss ist aber auch über AMD hinaus spürbar. Keller war an der Entwicklung der x86-64 Instruktionen beteiligt, die noch heute in allen x86-Architekturen verwendet werden. Bei Apple entwickelte er die A4- und A5-SoCs und legte damit sicherlich auch hier den Grundstein für die Entwicklung bis zum aktuellen A9 im iPhone 6s (Plus).
Angst um fehlende Neuentwicklungen muss man trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation bei AMD aber nicht haben. Üblicherweise sind die Entwicklungszyklen bei solchen Architekturen mit vier Jahren und mehr zu bemessen. Zen sollte also weitestgehend fertig entwickelt sein. Die Fertigung der Prozessoren ist ein anderes Thema, direkt daran beteiligt wäre Jim Keller aber ohnehin nicht gewesen. Der Verlust für AMD dürfte sich bei den Zen-Prozessoren also in Grenzen halten. Schon anders sieht dies sicherlich für alles aus, was nach Zen geplant ist. Laut AMD hat die aktuelle Roadmap aber noch immer Bestand.
Wie gesagt, bisher steht noch eine offizielle Bestätigung seitens Samsung aus. Bis die ersten Produkte und Ergebnisse der Arbeit von Jim Keller bei Samsung sichtbar werden, wird allerdings noch einige Zeit vergehen.