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Amazon vs. Verdi

Viel Streit und Streik zu Weihnachten

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Viel Streit und Streik zu Weihnachten
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Der Online-Riese Amazon und die Gewerkschaft Verdi liegen nicht erst seit heute miteinander im Clinch. Doch gerade zur Weihnachtszeit, wenn für die Amazon-Mitarbeiter das Arbeitspensum aufgrund fleißiger Besteller besonders hoch ist, brodelt es am meisten im Kessel. So habe Verdi laut eigenen Aussagen vor Amazon mit einer "Nadelstich-Taktik" zu zermürben, um den Händler endlich an den Verhandlungstisch zu bringen. Ziel sei es, auf Tarifverträge zu drängen. Amazon selbst lässt sich davon nicht beeindrucken und reagiert eher spöttisch. So sagte Ralf Kleber, der Chef des deutschen Ablegers Amazon.de, erst kürzlich in einem Interview wörtlich: "Mal ehrlich: Wenn Glatteis ist, juckt uns das weit mehr, als wenn Verdi zum Arbeitskampf aufruft. Es hat noch kein Paket seinen Adressaten zu spät erreicht, weil gestreikt wurde." Trotz der markigen Worte lässt Verdi sich nicht beirren und hat sogar einen ersten Sieg erzielt.

So ist die Gewerkschaft erfolgreich gegen die angedachte Sonntagsarbeit in Leipzig vor Gericht gezogen. Das sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat daraufhin tatäschlich die Sonntagsarbeit bei Amazon in Leipzig für sowohl den dritten als auch den vierten Advent untersagt. Freileich reicht das Verdi noch lange nicht aus: Man ruft zudem zu Streiks in den Lagern auf. Amazon bleibt jedoch in offiziellen Mitteilungen dabei, dass es keine Auswirkungen auf den Versand gebe. An den Sonntagen sei die Arbeit ohnehin freiwillig gewesen.

amazon.de screenshot dezember 2015

Übrigens begründete das OVG die Ablehnung der Sonntagsarbeit damit, dass jene nur dann gerechtfertigt sei, wenn damit ein unverhältnismäßiger Schaden abgewendet werden könne. Das sei aber in diesem Fall nicht gegeben. Es sei vielmehr normal, dass das Bestellaufkommen allgemein in der Branche gegen Weihnachten steige. Amazon könnte dem auch durch die Einstellung weiterer Mitarbeiter gerecht werden.

Freitag hatten bei Amazon auf Verdis Anregung hin bereits Mitarbeiter Amazons in Bad Hersfeld, Graben, Werne und Rheinberg gestreikt. Ruhe will Verdi nur geben, wenn Amazon den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel anerkenne. Davon will Amazon wiederum nichts hören und verortet sich selbst in der Logistik-Branche.

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