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In den vergangenen Tagen haben sich die Zwänge und Abhängigkeiten Intels hinsichtlich der Fertigung offensichtlicher denn je gezeigt. Einerseits ist man seit Monaten auf der Suche nach neuen Standorten für seine Halbleiterfabriken und scheut sich dabei auch nicht davor Milliardensummen an Investitionen zu fordern, andererseits greift man aber auch seinen größten Konkurrenten TSMC an, nur um kurz darauf wieder dessen Wichtigkeit und die enge Partnerschaft zu betonen.
Aber der Reihe nach: Schon häufiger haben wir hier über Intels Ambitionen zu neuen Halbleiterwerken in den USA und Europa gesprochen. In den USA will Intel dazu zweistellige Milliardensummen an Subventionen einsammeln, aber auch in Europa macht man sich für stärkere Anreize stark. In Europa stehen die Chancen nicht schlecht, dass Deutschland den Zuschlag bekommt und ein riesiges Halbleiterwerk entsteht.
Zuletzt äußerte sich Gelsinger sehr kritisch den Partner in Taiwan gegenüber:
"How do you feel about having your sole source foundry capability in Taiwan right now? I mean, this is a geopolitical risk." (siehe SeekingAlpa)
Dabei ist man in der aktuellen Lage mehr von TSMC abhängig, als man sich dies gewünscht hat. Aber aufgrund der zahlreichen Verzögerungen durch die Probleme der Fertigung in 10 nm ist man ins Hintertreffen geraten und wird TSMC nicht mehr nur für weniger wichtige Chips nutzen, sondern ab dem kommenden Jahr auch für einige seiner Kernprodukte.
Dazu gehören die Compute Tiles und Xe Link Tile für den GPU-Beschleuniger Ponte Vecchio, die in 5 bzw. 7 nm bei TSMC hergestellt werden. Auch Intels im ersten Quartal 2022 erwarteten ARC-Grafikkarten werden mit GPUs bestückt sein, die in 6 nm bei TSMC gefertigt werden. Auch darüber hinaus wird man auf TSMC zurückgreifen – so die einhellige Meinung. Und dies noch über Jahre hinweg.
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Vor wenigen Tagen kündigte Pat Gelsinger an, TSMC in Taiwan besuchen zu wollen – vor allem wohl um die Wogen zu glätten. In einer aufgezeichneten Ansprache betonte Gelsinger die enge Zusammenarbeit und die Tatsache, dass man selbst über 1.000 Mitarbeiter in Taiwan habe, um mit seinen dortigen Partner zusammenzuarbeiten. Auch spricht er davon weiterhin in Taiwan zu investieren – trotz aller geäußerten Bedenken hinsichtlich der geopolitischen Lage.
Trotz aller Worte und Bekundungen im Vorfeld des Besuchs, wird Intel auf TSMC angewiesen bleiben und so dürfte die Wortwahl von Gelsinger gegenüber TSMCs CEO C. C. Wei deutlich anders ausfallen, als zuletzt in einigen Interview. Intel braucht TSMC, ob der Taiwanesische Halbleiterhersteller aber zwingend auf Intel als Kunden angewiesen ist, steht auf einem anderen Blatt.