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Noch ist die Entscheidung offiziell nicht gefallen, wo Intels Mega-Fab entstehen soll. Deutschland scheint bei der Standortwahl jedoch der sichere Sieger zu sein. Wo genau das riesige Halbleiterwerk allerdings entstehen soll, ist bisher nicht ganz klar. Bayern hat sich als Bundesland ebenso mit Standorten beworben wie Sachen und Sachsen-Anhalt.
Laut dem MDR soll es nun das Industriegebiet Eulenberg in Madgeburg werden, das den Zuschlag erhält. Damit wären der große Favorit, das Silicon Saxony bei Dresden und ein Gelände bei Penzing in Bayern, aus dem Rennen. Bei der Standortwahl spielen die lokalen Voraussetzungen, also der Platz und die Infrastruktur eine ebenso wichtige Rolle, wie Fördergelder die fließen. Womöglich sind die direkten und indirekten Subventionen sogar ausschlaggebend, denn Intel hat in den vergangenen Monaten kräftig die Werbetrommel gerührt und immer wieder darum geworben, dass größere Förderungen fließen müssen, damit überhaupt ein solches Projekt ins Leben gerufen werden kann. In den USA war man über den CHIPS Act erfolgreich und auch die EU will solche Projekte über den European Chips Act deutlich umfangreicher unterstützen, als dies bisher der Fall war.
Wie hoch die Investitionssummen für eine solche Mega-Fab sein werden, ist bisher nicht bekannt. Für ein völlig neues Werk stehen Summen von 10 bis 15 Milliarden Euro im Raum. Dies betrifft allerdings nur die erste Ausbaustufe. Insgesamt soll ein solches Werk über die kommende Jahre fast 100 Milliarden Euro kosten. In Ohio entsteht eine weitere Mega-Fab, die in ihrer ersten Ausbaustufe 20 Milliarden US-Dollar kosten wird.
1.000 Arbeitsplätze sollen am neuen Standort entstehen. Dies klingt für eine solche Investitionssumme nach recht wenig, ist für eine derart automatisierte Fertigung aber nicht weiter verwunderlich. Hinzu kommen zahlreiche Arbeitsplätze bei den Zulieferern.
Fiele die Wahl tatsächlich auf Magdeburg, wäre diese eine unerwartete Entscheidung. Die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg verfügt allerdings um ein Institut für Physik und bietet außerdem Studiengänge wie Festkörperphysik mit einer Spezialisierung auf die Halbleiterphysik an. Hier Nachwuchs rekrutieren zu können, gehört zu den Standortfaktoren.
Deutschland soll neben Nordirland nicht der einzige größere Standort für eine Fertigung durch Intel sein. In Frankreich soll ein großes R&D-Center entstehen. In Italien eine Fabrik für das Packaging und Assembly der jeweiligen Chips, denn auch rein mit der Fertigung der Chips ist es nicht getan. Ein solch gigantisches Halbleiterwerk ist zudem auf diverse Zulieferer angewiesen – weshalb auch das Silicon Saxony einer der Favoriten war, denn hier sind schon Halbleiterhersteller wie Bosch, Globalfoundries und Infineon ansässig.
Noch hat sich Intel zumindest offiziell nicht entscheiden, wo die Mega-Fab entstehen soll. Wir werden uns also noch etwas gedulden müssen, bis wie die endgültige Entscheidung kennen. Wie der MDR erfahren haben will, könnte die Ansiedlung in Magdeburg am Freitag der kommenden Woche, also am 4. März, öffentlich gemacht werden.