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Russland ist aufgrund der diversen Embargos aktuell vom Halbleitermarkt weitestgehend abgeschnitten und hat keine eigenen, modernen Fertigungskapazitäten. Der kürzlich kunstvoll abgelichtete Baikal BE-S1000 könnte auf absehbare Zeit der letzte seiner Art sein.
Wie The Register sich auf das russische Magazin Коммерсантъ (Kommersant) berufend berichtet, hat Russland aktuell mit hohen Ausschussware aus China zu kämpfen. Die offiziellen Wege für westliche High-Tech-Produkte sind verschlossen und so hat sich ein großer Graumarkt etabliert, der über den Import aus China funktioniert. Allerdings geht dies offenbar auch mit großen Qualitätseinbußen einher. Bis zu 40 % der gelieferten Chips sollen defekt sein.
Der Informant von Kommersant spricht von einer Defektrate von 2 % vor dem Krieg, die nun auf eben besagte 40 % angestiegen sein soll. Welche Chips hier genau betroffen sein sollen, ist nicht bekannt. Kommen diese in einer Baugruppe jedoch häufiger zum Einsatz, wären selbst die 2 % schon viel, denn die Chancen für einen Ausfall werden mit jedem Chip der zu 2 % defekt sein könnte immer größer. Mit 40 % ist es kaum mehr möglich, noch funktionierende Bauteile herzustellen, bzw. der Ausschuss ist so hoch, dass dies wirtschaftlich wohl kaum mehr Sinn macht.
Großflächig bemerkbar machen sollen sich die Probleme aktuell noch nicht. Nur einzelne Unternehmen seien betroffen und hier besonders solche, die diese Chips für die Ansteuerung von Displays benötigen. Einer dieser Hersteller ist F+ Tech. Hier werden auch Smartphones, Server, Drucker und Switches hergestellt.
Dennoch soll es in Russland zunehmend Probleme bei der Beschaffung bestimmter Chips und anderer Eletronik-Komponenten geben. Gesicherte Berichte sind aber nur schwer zu bekommen. Offiziell wiegelt Russland in dieser Hinsicht ab.