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In der vergangenen Woche sorgte Unity mit der Ankündigung einer Änderung des Gebührenmodells der eigenen Spiele-Engine für Aufsehen und Kritik, sowohl bei vielen Entwicklern wie auch bei Spielern. Das Unternehmen stellte ein neues Geschäftsmodell vor, das bei Publishern und Indie-Entwicklern Bedenken auslöste. Es sah vor, dass Installationen von Videospielen über eine Laufzeitgebühr ab einer bestimmten Anzahl von Installationen mit bis zu 20 Cent pro Installation berechnet werden sollten.
Die Ankündigung führte schnell zu Missverständnissen und Sorgen. Einige Entwickler befürchteten, dass es zu einer unfairen Kostenbelastung durch wiederholte Installationen auf derselben Hardware kommen könnte, während andere Indie-Entwickler Bedenken äußerten, dass diese Gebühren ihre finanzielle Stabilität gefährden könnten. Unity reagierte schnell und stellte klar, dass es nicht möglich sein werde, die Kosten durch wiederholte Installationen zu erhöhen, und dass die meisten Entwickler aufgrund des Freivolumens von dieser Gebühr eh nicht betroffen seien. Trotz dieser Klarstellungen hielt die Kritik an.
Nun hat wohl auch innerhalb von Unity eine interne Debatte über das neue Geschäftsmodell begonnen. Das Unternehmen veröffentlichte ein Statement auf X, in dem sich das Unternehmen entschuldigte und ankündigte, die neuen Richtlinien wieder ändern zu wollen. Bereits in den nächsten Tagen sei geplant, ein Update zu veröffentlichen. Welche Änderungen genau vorgenommen werden, bleibt abzuwarten.
Abseits der berechtigten Kritik am Geschäftsmodell gab es auch schockierende Reaktionen, die weit über die Grenzen zivilisierten Verhaltens hinausgingen. Unity sah sich mit zahlreichen Beleidigungen und sogar Morddrohungen konfrontiert. Aufgrund einer glaubwürdigen Morddrohung waren Unity-Büros in San Francisco und Austin gezwungen, vorübergehend geschlossen zu werden. Ein Sprecher von Unity betonte die oberste Priorität der Sicherheit der Mitarbeiter und kündigte volle Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden an.
Update: CEO entlassen
Nachdem sich die Wogen etwas geglättet haben musste CEO John Riccitiello nun dennoch gehen. Die Gründe für seinen Rückzug werden nicht angegeben, aber es ist zu vermuten, dass dies mit der verfehlten Umstrukturierung bei den Lizenzgebühren zu tun hat. Diese sorgte, wie oben angeführt, für einen Aufschrei bei den Entwickeln und letztendlich musste Unity viele Zugeständnisse machen. Riccitiello wird für eine gewisse Übergangsphase im Unternehmen verbleiben.