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H20, L20 und L2

NVIDIA will mit neuen GPUs die Sanktionen umgehen

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NVIDIA will mit neuen GPUs die Sanktionen umgehen
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Die immer wieder verschärften US-Handelsrestriktionen sorgen dafür, dass sich Hersteller wie NVIDIA nach alternativen Auslegungen ihrer Produkte umsehen, um nicht von den Beschränkungen betroffen zu sein. Aus einem A100- wurde ein A800-Beschleuniger und der H100- war schlussendlich nur noch als H800-Beschleuniger für China vorgesehen. Ein Limit in der Bandbreite des Interconnects (NVLink) diente den Behörden damals noch als Schranke was erlaubt ist und was nicht.

Nun wurden neue Metriken aufgelegt, wie zum Beispiel die Rechenleistung pro Chipfläche und entsprechend sind Schlupflöcher wie die Restriktion der Interconnect-Bandbreite nicht mehr möglich. Da die Beschränkungen in Kürze in Kraft treten und sich NVIDIA mit einem geschätzten Marktanteil von 90 % in China dieses Geschäft sicherlich nicht so einfach kaputtmachen lässt, deuten sich nun die entsprechenden Lösungen seitens NVIDIA an.

Ein H20-Beschleuniger im SXM-Format sowie die L20 und L2 als PCI-Express-Karte sollen vorgestellt werden. Während erstgenannter Beschleuniger bereits auf einer verbesserten Version der Hopper-Architektur aufbauen soll, basieren die L20 und L2 auf der Ada-Lovelace-Architektur.

Auch die ersten technischen Daten gibt es bereits. Chinesische Quellen (Sina.com.cn) werden diesbezüglich von SemiAnalysis bestätigt. Ein H200-Beschleuniger tauchte bereits vor einigen Wochen in einer Roadmap von NVIDIA auf und soll im kommenden Jahr vorgestellt werden. Hier ist die Hopper-Architektur zwar weiterhin die Basis, es soll jedoch Optimierungen im Hinblick auf den Einsatz für Large Language Models (LLM) geben. Diese sollen demnach Bestandteil des H20-Beschleunigers für den chinesischen Makrt sein. Pikant an der Sache ist, dass besagter H20-Beschleuniger unter bestimmten Bedingungen sogar schneller sein soll, als der H100-Beschleuniger, was die Handelsrestriktionen und deren Zweck ad absurdum führt.

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Regulierungsbehörden und den Herstellern geht also weiter. Für Anfang 2024 werden die neuen Modelle von NVIDIA erwartet und dann wurden sich die Behörden sicherlich überlegen, an welcher Stellschraube sie als nächsten drehen sollen.

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