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Top500 Supercomputer

Intel und NVIDIA bringen Schwung in die Top 10

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Intel und NVIDIA bringen Schwung in die Top 10
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Im Rahmen der Supercomputing 2023 wurde die Liste der Top500-Systeme aktualisiert. Hier gab es erstmals seit Jahren große Verschiebungen in den Top 10, wenngleich die Spitzenposition unverändert bleibt. Prozessoren von Intel, kombiniert mit eigenen GPUs, vor allem aber die H100-Beschleuniger von NVIDIA dominieren die Liste.

Aurora, die neue Nummer zwei der Supercomputer, steigt mit etwa der Hälfte der installierten Nodes mit einer Rechenleistung von 585 PFLOPS bei doppelter Genauigkeit (FP64) ein. Das System am Argonne National Laboratory ist Intels Prestigeprojekt, kommt jedoch Jahre zu spät und mit anderer Hardware, als ursprünglich geplant. Pro Node kommen zwei Prozessoren und vier GPUs zum Einsatz. Insgesamt wird Aurora über 10.624 Nodes und somit 21.248 Prozessoren (Intel Xeon Max 9470) und 63.744 GPUs (Data Center GPU Max 1550) verfügen. Da aber bereits alle Nodes in die Leistungsaufnahme von 24,7 MW einfließen (Netzwerk, Kühlung, etc.), ist die Effizienz alles andere als berauschend. Weiterhin auf Platz eins liegt der Frontier mit rund 1,2 EFLOPS an Rechenleistung, der mit AMD EPYC-Prozessoren sowie Instinct MI250X-Beschleunigern ausgestattet ist und auf einen Verbrauch von 22,7 MW kommt.

Wenn Aurora vollständig genutzt wird, dürfte die geplante Rechenleistung von etwa 2 EFLOPS als Spitzenwert erreicht werden. Ob es unter Dauerlast für die Spitzenposition reicht, bleibt abzuwarten. Die Unterscheidung zwischen einem Rmax und einem Rpeak sorgt immer wieder für Diskussionen.

Die Top 10 der Supercomputer
System Rmax HardwareLeistungsaufnahmeEffizienz
(1) Frontier 1.194 PFLOPS AMD EPYC 3. Gen
AMD Instinct MI250X
22,7 MW52,6 GFLOPS/W
(2) Aurora 585 PFLOPS Intel Xeon Max 9470
Intel GPU Max 1550
24,7 MW23,7 GFLOPS/W
(3) Eagle 561 PFLOPS Intel Xeon Platinum 8480
NVIDIA H100
--
(4) Fugaku 442 PFLOPS Fujitsu A64FX29,9 MW14,8 GFLOPS/W
(5) LUMI 380 PFLOPS AMD EPYC 3. Gen
AMD Instinct MI250X
7,1 MW53,4 GFLOPS/W
(6) Leonardo 239 PFLOPS Intel Xeon Platinum 835
NVIDIA A100
7,4 MW32,2 GFLOPS/W
(7) Summit 149 PFLOPS IBM Power9
NVIDIA  Volta GV100
10,1 MW14,7 GFLOPS/W
(8) MareNostrum 5 ACC 138 PFLOPS Intel Xeon Platinum 8460Y
NVIDIA H100
2,6 MW54,0 GFLOPS/W
(9) EOS 121 PFLOPS Intel Xeon Platinum 8480C
NVIDIA H100
--
(10) Sierra 95 PFLOPS IBM Power9
NVIDIA  Volta GV100
7,4 MW12,7 GFLOPS/W

Auf Platz drei sortiert sich ein neues Cloud-System ein, welches von Microsoft betrieben wird. Der Eagle verwendet Intel Xeon Platinum 8480C sowie H100-Beschleuniger von NVIDIA und kommt damit auf eine Rechenleistung von 561 PFLOPS, womit er sich damit knapp hinter Aurora setzt. Der vormals zweitplatzierte Fugaku findet sich nun an Position vier wieder. Das von Europa betriebene und in Finnland stationierte System LUMI hat ein Upgrade erhalten, bleibt mit 380 PFLOPS allerdings auf Position fünf.

Darauf folgen der Leonardo aus Italien (239 PFLOPS) und der nun schon betagte Summit (147 PFLOPS) mit IBM Power und Volta GV100 von NVIDIA. Der in Barcelona aufgebaute MareNostrum 5 ACC mit Intel Xeon Platinum 8460Y H100-Beschleunigern von NVIDIA setzt sich mit 138 PFLOPS auf die achte Position, gefolgt vom EOS-System von NVIDIA, welches Intel Xeon Platinum 8480C kombiniert mit den eigenen H100 einsetzt und auf 121 PFLOPS kommt. Die Top 10 abgeschlossen wird vom Summit-Zwilling Sierra mit 95 PFLOPS.

In der nächsten Top500-Liste wird im Juni 2024 veröffentlicht werden. Dann sollte Aurora in der vollen Ausbaustufe vertreten sein. Ob das erste europäische Exaflops-System, der JUPITER mit Grace-Hopper-Beschleunigern, dann schon teilnehmen wird, ist unklar.

Die Länderstatistik führt die USA mit 161 vor China mit 104 Systemen an. Allerdings nimmt China nicht mit allen Systemen teil und soll bereits mehrere Exascale-Computer betreiben. Deutschland kommt auf 36 Systeme, Japan auf 32, Frankreich auf 23 und Großbritannien auf 12. Bei der Hardware kann sich Intel mit dem Einsatz zahlreicher Sapphire-Rapids-Prozessoren zurück kämpfen. Bis auf Aurora dominiert NVIDIA mit seinen H100-Beschleunigern dieses Segment.