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Chipfertigung

Intel bietet sich Tesla an, Musk glaubt er könne es auch alleine

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Intel bietet sich Tesla an, Musk glaubt er könne es auch alleine
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Spätestens seit der Foundry-Konferenz Mitte Februar ist klar: Intel will bis 2030 der zweitgrößte Chipfertiger hinter TSMC sein. Dazu hat man seine ambitionierten Roadmaps weiter ausgebaut und auch an die Bedürfnisse einer Foundry angepasst. Noch immer aber fehlt es an einem echten Großkunden, auch wenn Intel mit Intel 18A offenbar ein interessantes Angebot in petto hat.

Mit einem Scheck über 8,5 Milliarden US-Dollar im Gepäck reiste Intel CEO Pat Gelsinger zuletzt nach Ohio, wo aktuell zwei Fab-Module entstehen – eine der aktuell größten Investitionen seitens des Chipriesen. Vor Ort soll Gelsinger an Elon Musk gedacht haben, dem er gerne eine persönliche Führung durch eines der Halbleiterwerke geben würde. Zudem bot Gelsinger an, dass Musk ihm doch folgen solle, damit beide über die persönlichen Nachrichten die Konversationen weiterführen könnten.

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Man könnte hier schon sagen, dass sich Intel einem potentiellen Großkunden anbiedert. 

Wer TSMC das Wasser reichen kann und ob es überhaupt möglich ist, aus dem Stand eine moderne Chip-Fertigung aufzubauen – dieser Frage widmete sich John Carmack, der Gründer von id Software.

Eine hochmoderne Fertigungsanlage ist heute vielleicht das komplexeste und ausgeklügeltste Ding, das von Menschenhand gebaut wurde, man kann nicht "einfach eine bauen" und mit TSMC konkurrieren, wenn man nur genügend Ressourcen hat.

Allerdings handelt es sich dabei um Systeme mit einer großen Flexibilität. Wie viel einfacher könnten sie werden, wenn das MVP ein Einzelchipdesign wäre, und gibt es im Designbereich niedrig hängende Früchte, bei denen man ein gewisses Maß an Designleistung eintauschen kann, um die Fertigung sinnvoll zu vereinfachen?

Wenn Apple oder Tesla eine eigene Fabrik gründen wollten, wie es die großen Technologieunternehmen vor Jahrzehnten getan haben, wie viel weniger unmöglich wäre es dann im Vergleich zum Wettbewerb um beliebige Designs?

- John Carmack, Gründer von id Software

Carmack stellt sich die Frage, ob es nicht Mittel und Wege gäbe, eine solche Fabrik zu bauen, die dann nicht zwingend die komplexesten Chips herstellt oder irgendwelche Tricks anwendet, um die Fertigung zu vereinfachen. Könnten Tesla und Apple nicht eine eigene Fertigung aufziehen, um die eigenen Chips zu fertigen und wäre dies weniger schwierig, als am Gesamtmarkt der Auftragsfertiger zu konkurrieren?

Ganz so einfach dürfte es allerdings nicht sein. Apples Volumen wäre sicherlich ausreichend, um eine Fab zu rechtfertigen. Allerdings setzt man hier nur für die aktuellsten Chips auf die allerneuste Fertigung. Diese eine Fab dann immer auf den neuesten Stand zu halten, ist schlichtweg zu aufwendig und teuer, denn üblicherweise werden bestehende Anlagen im Anschluss für kostensensitivere Chips weiterverwendet. Zudem wird die Auslastung einer Fab auch über die verschiedenen Volumina der Auftraggeber gesteuert. Ein Auftragsfertiger wie TSMC kann die teuerste Fertigung zunächst an einen Kunden wie Apple abgeben, weil dieser auch den höchsten Preis zahlt, dann aber kommen auch Kunden zum Zuge, die nur bereit sind weniger zu zahlen, dafür aber auch etwas länger warten.

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An dieser Stelle mische sich nun auch Elon Musk ein. Er glaubt, Tesla könne eine eigene Chipfertigung aufbauen, aber er hoffe, dass dies nicht notwendig wird. Dies dürfte eine gute Nachricht für die Auftragsfertiger wie TSMC und bald auch Intel sein, denn sie können weiterhin auf einen Kunden wie Tesla hoffen. Tesla auf der anderen Seite benötigt nicht nur Chips aus der aktuellsten Fertigung für die eigenen Fahrassistenzsysteme (die aktuell von externen Herstellern kommen), sondern auch Leistungshalbleiter für die Strom- und Spannungsversorgung der Elektrofahrzeuge und deren Akkus. Auch diese wird man über Zulieferer beziehen und kann sich so am Markt immer wieder umorientieren, ein Multiple-Sourcing betreiben und ist flexibler, als mit einer eigenen Fertigung.

Geld ist für den Aufbau einer modernen Halbleiterfertigung nicht das einzige Mittel. Zudem muss es schon ein zweistelliger Milliardenbetrag sein, um mit Intel, TSMC und Samsung mithalten zu können.

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