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Intels CEO Pat Gelsinger hat offengelegt, wie das Schiff wieder auf Kurs gebracht werden soll. Schlanker, agiler und effizienter soll der Konzern werden und dazu präsentierte Gelsinger mehrere Ansätze. Zusammengefasst werden können diese in drei Punkten: Das Foundry-Business soll ein wichtiges Standbein werden, aber hier muss Geld gespart werden. Ausgaben und potenzielle Einnahmen in der Zukunft will man über verschiedenen Maßnahmen aber besser abwägen können – dazu später mehr.
Als zweiten Punkt hält Intel an der Sparvorgabe von 10 Milliarden US-Dollar fest, wozu hauptsächlich die Entlassung von rund 15 % der Belegschaft zählt. Dritter Punkt ist der erneute Fokus auf die einstigen Stärken und dazu gehören die x86-Prozessoren sowie eine Neuaufstellung der KI-Strategie.
Foundry spart und präsentiert neue Kunden
Das Foundry-Geschäft soll dahingehend verschlankt und effizienter werden, als das die Zusammenarbeit der Foundry- und Products-Sparte verbessert werden soll. Um effizienter zu werden, müssen aber auch die Kosten reduziert werden. Dies betrifft vor allem die geplanten und bereits begonnen Neubauten.
Die Fab in Irland soll ihre Führungsposition in Europa behalten. Dies bedeutet aber auch, dass der Bau der Fabs bei Magdeburg (Fertigung) und in Polen (Advanced Packaging) für zunächst einmal zwei Jahre pausiert werden sollen. Je nach Marktlage will man dann erneut entscheiden, ob die Fabs gebaut werden sollen oder nicht. Was mit der Förderung in Form der 10 Milliarden Euro von der Bundesregierung geschehen wird, ist nicht bekannt. Vermutlich wird man erneut verhandeln müssen.
Malaisia wird weiterhin eine wichtige Position für das Packaging behalten. Die Bauarbeiten an der Pacakging-Fab "Pelican" in Penang sollen vollendet werden. Man wird die dortigen Kapazitäten aber zunächst nicht benötigen und daher die Fab wohl auch nicht mit den notwendigen Gerätschaften ausrüsten. Dies wird erst geschehen, wenn auch hier die Marktbedingungen stimmen. Für die Fabs auf US-Boden in Arizona, Oregon, New Mexico und Ohio soll es keinerlei Änderungen oder Sparpläne geben.
Intel und AWS (Amazon Web Services) verkünden eine Zusammenarbeit für gleich mehrere Produkte. Zum einen wird es einen spezielle Xeon-6-Variante geben, die für AWS angepasst wird. Zudem wird man einen AI-Fabric-Chip in Intel 18A für AWS fertigen. Zudem seien weitere Designs geplant, die dann in Intel 18A, Intel 18AP und Intel 14A gefertigt werden sollen.
Für das "US Secure Enclave"-Programm der USA bekommt Intel drei Milliarden US-Dollar aus dem CHIPS and Science Act. Damit will die US-Regierung sicherstellen, dass eigene Chips (zum Beispiel des Verteidigungsministeriums) auch in den USA gefertigt werden.
Wie man innerhalb des Foundry-Geschäfts effizienter werden möchte, zeigte Intel schon vor einigen Tagen. Die Fertigung in Intel 20A wird übersprungen und es findet ein direkter Übergang zu Intel 18A statt.
Fokus auf das x86-Kerngeschäft
Keine wirkliche Neuausrichtung, aber ein erneuter Fokus soll die Konzentration auf das Kerngeschäft und damit die x86-Architektur sein. Prozessoren für Endkunden, Edge-Anwendungsbereiche und das Datacenter werden weiterhin voll auf x86 setzen.
Wenn es aber um einen konkreten Plan geht, bleibt Gelsinger schwammig. Das "Edge und Automotive"-Businesses wird in die Client Comuting Group (CCG) integriert. Die Netzwerk-Sparte (NEX) wird sich nur noch auf das Netzwerk-Geschäft und die großen Telekommunikationsanbieter konzentrieren. Aus NEX herausgelöst wird "Integrated Photonics Solutions" und in "Data Center und AI (DCAI) übergeben. Die Software-Sparte soll abhängig ihrer aktuellen Projekte in die jeweiligen Kernbereiche eingegliedert werden.
Um die Liquidität zu verbessern will Intel zudem seine Anteile an Altera verkaufen. Die Entlassung von etwa 15 % der Belegschaft haben wir bereits zu Anfang angesprochen. Rund die Hälfte seines Ziels habe Intel bereits erreicht, bis Mitte Oktober sollen alle betroffenen Mitarbeiter über ihre Entlassung informiert sein. Ebenfalls eine Maßnahme für eine höhere Liquidität und Kostenreduzierung ist, dass bis Ende des Jahres etwa zwei Drittel der eigenen weltweiten Immobilien verkauft werden sollen.