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In seiner neuen Position als CEO bei Intel hat Lip-Bu Tan in einem Brief an die Aktionäre (PDF) die Ausrichtung des "neuen Intel" bestärkt und die Pläne im Hinblick auf die Roadmap für den Client- und Datacenter-Markt bestätigt. Im Endkunden-Bereich sieht man sich aktuell schon recht gut aufgestellt, will die eigene Position mit Panther Lake in der zweiten Jahreshälfte aber weiter verbessern. Panther Lake wird eines der "lead products" für die Fertigung in Intel 18A sein. Im Jahre 2026 soll dann Nova Lake folgen.
Im Grunde also gibt es hier keinerlei Änderungen, wenngleich Intel in seiner Erkenntnis einer aktuell starken Produktpalette wohl vergessen hat, dass mit Arrow Lake nicht alles so glatt lief. Unser Test des Core Ultra 5 235 & 225F, als Ergänzung zu den K-Modellen im vergangenen Jahr, zeigte aber, dass Intel nicht gänzlich am Desktop-Markt abgehängt wurde und es sehr wohl einige Anwendungsbereiche gibt, in die Core-Ultra-200S-Serie gut dasteht.
Schon etwas kritischer ist die Sichtweise auf das Datacenter-Geschäft. Hier hat AMD seinem Konkurrenten in den vergangenen Monaten und Jahren einen immer größeren Marktanteil abknöpfen können. Aktuell liegt AMD bei 25 % Marktanteil bei den verkauften Einheiten und 35 % für den Umsatz – vor fünf Jahren etwa wäre eine solche Aufteilung noch unvorstellbar gewesen.
Intel spricht hier von "Lücken", die man mit der Xeon-6-Serie geschlossen haben will, was auch ein Eingeständnis dessen ist, dass es in den vergangenen Jahren nicht rund lief im Serverbereich. Clearwater Forest soll in der ersten Jahreshälfte 2026 dann wieder ein Bestandteil der Rückeroberung des Servermarktes sein. Auch dabei spielt Intel 18A eine wichtige Rolle.
We will further enhance our position in the second half of this year with the launch of Panther Lake, our lead product on Intel 18A, followed by Nova Lake in 2026.
Nearly three-quarters of the world's primary data center workloads also run on Intel silicon. That said, past strength is not a predictor of future success, and it's clear we need to up our game. It is good to see the new Xeon 6 portfolio starting to close gaps with competition and re-exert Intel's leadership in this important market. We plan to build on this with Clearwater Forest, our first Intel 18A server product, launching in the first half of 2026.
When it comes to the Al hyperscale data center, I see a clear customer need for lower cost, more efficient compute. Intel's leading position as the host CPU for Al servers is a strong foundation that we can build upon, particularly as the market evolves toward on-prem inferencing and edge Al applications. But there's no question we need to strengthen our position in the cloud-based Al data center market by developing competitive rack-scale system solutions, which will be a key priority for me and the team.
Aktuell aber weitaus stärker im Fokus steht im Datacenter der Markt rund um die KI-Beschleuniger. Hier spielt Intel aktuell quasi überhaupt keine Rolle. Das Ziel, im Jahr 2024 mit den Gaudi-3-Beschleunigern 500 Millionen US-Dollar umzusetzen, wurde deutlich verfehlt. Ende Januar gab Intel dann auch noch bekannt, dass Falcon Shores als erster GPU-Beschleuniger der neuen Produktreihe nur noch ein internes Test-Vehikel sein wird, aber nicht an Kunden ausgeliefert werden wird. Nun konzentriert man sich auf den Nachfolger Jaguar Shores.
Intel will sich auf komplette Rack-Lösungen konzentrieren – ähnlich wie dies NVIDIA mit den NVL-Lösungen tut. Für Intel wird es aber zunächst einmal gelten wieder Fuß zu fassen, denn auch hier wurde man von NVIDIA und AMD bereits deutlich abgehängt.
Foundry als zweites Standbein
Bereits seit einigen Monaten baut Intel ein dediziertes Foundry-Geschäft auf, das sich momentan noch stark auf die eigenen Produkte konzentriert. Einige Ankündigungen potenzieller Kunden gab es bereits, aber der Weg, Samsung oder sogar TSMC abzulösen, ist noch lang.
In der Fab 22 in Arizona soll die Massenproduktion von Chips in Intel 18A erfolgen. Erst gestern veröffentlichten wir zudem einen Artikel zu den Ambitionen Intels auch für das Advanced Packaging eine Alternative für externe Kunden zu sein.