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Die ersten, bekannteren Smartwatches – etwa die erste Pebble – erschienen bereits Mitte 2013. Somit hatten die Wearables durchaus mehrere Jahre Zeit, um den Kinderschuhen zu entwachsen. Dennoch blieb die verbreitete Kritik an den klugen Uhren auch 2016 bestehen: So sind die Smartwatches weiterhin, wie durch eine Nabelschnur verbunden, abhängig von Smartphones und können autark leider nur wenige Funktionen erfüllen. Da ist es kein Wunder, dass viele, potentielle Kunden auf eine Smartwatch verzichten, wenn sie zwar am Wearable eine Benachrichtigung zu einer neuen WhatsApp-Nachricht sehen, zur Beantwortung aber doch wieder das Smartphone zücken müssen.
Entsprechend macht sich mittlerweile Ernüchterung breit: Selbst die Apple Watch Series 2 konnte etwa nicht den Hype generieren, den man sonst von Produkten des Herstellers gewohnt ist. Google wiederum verschob sein neues Betriebssystem für Wearables, Android Wear 2.0, auf 2017. Das führte als Reaktion dazu, dass Hersteller wie Huawei und Motorola geplante, neue Smartwatch-Generationen ebenfalls auf 2017 verlagerten.
Am Ende sanken die Smartwatch-Absatzzahlen international ab dem zweiten Quartal 2016 ab. Die Zukunft dieser Nische ist ungewiss. So scheinen auch die Hersteller die Hoffnung mittlerweile aufgegeben zu haben, dass Smartwatches einmal ähnlich bedeutsam wie Smartphones sein könnten. Weitere, verbreitete Kritikpunkte sind die oft relativ kurzen Akkulaufzeiten sowie die teils klobigen Designs. Hier versuchten Uhrenhersteller wie Tag Heuer dann einen Zwischenschritt anzubieten: klassische, analoge Armbanduhren mit smarten Zusatzfunktionen. Jedoch kosten diese Modelle dann teilweise über 1.000 Euro und sind somit nur für einen ausgewählten Kundenkreis geeignet, der gewillt ist für eine Armbanduhr auch derartige Summen zu investieren. Trotzdem könnten derartige Hybrid-Smartwatches vielleicht die Zukunft der Smartwatches sein.
Zumal es bei den Smartwatches auch noch in den Features viele Überschneidungen zu Fitness Armbändern gibt – beide Arten von Wearables zählen Schritte und Kalorien und können sportliche Aktivitäten auswerten. In der Regel sind die Fitness Armbänder allerdings preislich günstiger, so dass Nutzer, welche in erster Linie die Fitness- und Gesundheitsfunktionen nutzen möchten, oft mit einem Fitnesstracker besser beraten sind als mit einer Smartwatch. 2016 war zudem das Jahr der Konsolidierungen und Übernahmen: Fitbit schluckte etwa Pebble und wird die Hardware des Herstellers einstellen, um alleine aus der Software Features zu übernehmen.
Vielleicht bringt 2017 hier nun den Umschwung: Android Wear 2.0 soll die Smartwatches unabhängiger von Smartphones machen und erweiterte Vernetzungsmöglichkeiten mit Smart-Home-Produkten stehen ebenfalls bei den Herstellern auf den Agenden. Wo im Jahr 2016 also kaum etwa zur Sparte beigetragen werden konnte, ruhen die Hoffnungen nun auf diesem Jahr.