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Am morgigen Mittwoch, den 12. September um 19:00 Uhr deutscher Zeit, startet im Yerba Buena Center of Arts in San Francisco die Präsentation des iPhone 5. Ob man auch ein "iPad Mini", ein 13" MacBook Pro mit Retina-Display, die aktualisierten iMacs oder weitere Hardware vorstellen wird, ist nicht bekannt. Sicher ist nur: Es wird ein iPhone der nächsten Generation geben, das iPhone 5 heißen wird. Zu kaum einem Produkt von Apple sind bereits Monate zuvor so viele Details bekannt geworden, wie zum iPhone 5. Aus allen Ecken, meist im asiatischen Bereich, tauchten Teile auf, die jedes Detail bereits im Vorfeld öffentlich machen. Es wird Apple schwerfallen, den gut informierten potentiellen Käufern noch etwas Neues erzählen zu können. Wir versuchen die bisherigen Meldungen einmal zusammenzufassen und ein möglichst komplettes Bild des iPhone 5 zu vermitteln - wenn es denn so kommen sollte.
Display und Gehäuse:
Bereits vor Monaten tauchten erste Meldungen und Fotos auf, die einen iPhone-Rahmen, Glasplatte und Display mit einer Diagonalen von 4 Zoll zeigten. Das Gehäuse ist dazu in der Höhe etwas gewachsen. Grundsätzlich bleibt Apple dem Design des iPhone 4/4S treu, verändert aber die verwendeten Materialien und Positionen der Anschlüsse. So kommt offenbar ein neuer Dock-Connector zum Einsatz, der deutlich kleiner als der aktuelle ist. Dies bietet nun an der Unterseite Platz für den Kopfhöreranschluss, der vom Kopf an den Fuß des iPhone wandert. Das gesamte Gehäuse könnte etwas dünner werden.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2012/iphone5-ilab-1.jpg]Neues Gehäuse des iPhone 5[/figure]
Die Rückseite besteht offenbar nicht mehr aus Glas, sondern aus Metall. Oben und unten sind für den besseren Empfang Übergänge in den verwendeten Materialien geplant. Aufgrund der veränderten Bauform wandern auch die Platzierungen für die Kamera, den LED-Blitz sowie die Front-Kamera leicht umher.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2012/iphone5-ilab-2.jpg]Neues Gehäuse des iPhone 5[/figure]
Das Display soll die besagte Diagonale von 4 Zoll aufweisen und mit einer Auflösung von 1136x640 Pixel arbeiten. Dies entspräche einem Seitenverhältnis von 16:9. Die Entwickler-Software Xcode erlaubt bereits einen Betrieb des Simulators mit dieser Auflösung. Es gilt also als sicher, dass das iPhone 5 mit dem größeren Display mit besagter Auflösung daher kommen wird.
Apple A6 SoC:
Im aktuellen iPhone 4S kommt ein A5 im 45-nm-Prozess zum Einsatz, ebenso im iPad 2. Einige Modelle des iPad 2 werden bereits mit einem in "32 nm LP (HK+MG)"-Verfahren gefertigten A5 bestückt, der deutlich sparsamer ist. Dieser kommt auch im aktuellen AppleTV zum Einsatz. Im neuen iPad setzt Apple eine A5X mit Quad-Core-GPU ein, die allerdings auch 2048x1536 Pixel über das Display scheuchen muss. Der A5X wird allerdings auch weiterhin in 45 nm gefertigt.
Sollte das neue iPhone ein Display mit einer Auflösung 1136x640 Pixel einsetzen, wäre der Rechenaufwand nur geringfügig (18 Prozent) höher, als beim aktuellen iPhone 4S mit 960x640 Pixel. Der A5X wäre also schlichtweg überdimensioniert. Denkbar wäre also eine höher getaktete Variante des A5 im neuen Prozess von Samsung. Der Wechsel auf eine komplett neue ARM-Architektur wird erst später erwartet und wäre beim nächsten iPhone vermutlich noch etwas zu früh.
Denkbar ist also ein A6 als leicht höher getakteter A5 im "32 nm LP (HK+MG)"-Fertigungsprozess von Samsung.
4G/LTE-Mobilfunk:
Beim iPad sorgte die 4G/LTE-Funktionalität für Aufruhr, denn unterstützt werden nur wenige Mobilfunknetze, Deutschland blieb dabei wie viele weitere Länder komplett außen vor. Dies soll sich nun mit dem iPhone 5 ändern. Laut einer Meldung des Wall Street Journal soll der Support für 4G/LTE auf nahezu alle 4G/LTE-Netze weltweit ausgeweitet werden. Dazu wird vermutlich ein Qualcomm MDM9615 verwendet, der vor einem Jahr vorgestellt und nun verfügbar sein soll. Er wird in 28 nm bei TSMC gefertigt und beherrscht Kategorie 3 LTE TDD und FDD, Release 8 für 42 Mbps DC-HSPA+, GSM/EDGE, TD-SCDMA, CDMA2000 1x, 1xAdvanced sowie EVDO.
Near Field Communication (NFC):
Bereits seit Monaten wird über den Einsatz von NFC im iPhone 5 gemutmaßt. Während andere Hersteller wie Google und Samsung bereits seit einigen Gerätegenerationen einen entsprechenden Hard- und Software-Support anbieten, hält sich Apple in dieser Richtung noch zurück. Zunächst galt der Einsatz von NFC im iPhone 5 fast schon als sicher, doch Zweifel sind berechtigt.
Zunächst einmal ist eine Hardware-Realisierung nicht so einfach. Hier spielt das Antennen-Design eine entscheidende Rolle. NFC arbeitet mit 13,56 MHz im ISM-Band, was einer Wellenlänge von 22,1 m entspricht. Eine dazugehörige Dipol-Antenne muss also die entsprechenden Maße besitzen, was in größeren Smartphone-Gehäusen weniger ein Problem darstellt, als in kleineren. Samsung klebt die Antenne daher auf die Rückseite des Akkus und führt 4-5 Windungen aus, um auf die nötige Länge zu kommen. Sicherlich wäre dies auch für Apple technisch machbar, man ist aber konzentriert technische Umsetzungen auch bestmöglich zu realisieren, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen.
NFC ist und bleibt ein offener Punkt beim iPhone 5, der letztendlich aber vielleicht dennoch unerwähnt bleiben wird.
Akku:
Durch die Nutzung von LTE und einem größeren Display spielt vermutlich auch der Akku wieder eine wichtige Rolle. Aktuelle Smartphones kommen bei starker Nutzung nicht einmal über einen kompletten Tag. Selbst bei moderater Nutzung ist man von mehreren Tagen weit entfernt. An dieser Situation wird aber auch das iPhone 5 nichts ändern.
[figure image=http://www.hardwareluxx.de/images/stories/newsbilder/Jannik_Christ/iphone5batteries.png]Neuer und alter Akku des iPhone 4S und iPhone 5[/figure]
Ersten Leaks des vermeintlichen iPhone-5-Akkus zufolge arbeitet der neue Akku mit 3,8 anstatt 3,7 Volt und liefert auch 5,45 gegenüber 5,3 Wattstunden im Vergleich zum iPhone 4S.
Software:
Aufseiten der Software wird das iPhone 5 mit iOS 6 ausgeliefert werden. Bekannt sind bereits Features wie die Apple-eigene Karten App, eine besserer Siri-Support, die Facebook-Integration, FaceTime über das Mobilfunknetz, iCloud Tabs im Safari, neue Funktionen in der Telefon App und die geteilten Photostreams. Alle bisher bekannten Neuerungen zu iOS 6 von der WWDC findet man in der entsprechenden News. Youtube und Maps werden nicht mehr direkt von Apple ausgeliefert bzw. mit Karten von Google gefüttert. Heute hat Google dazu eine native Youtube App veröffentlicht.
Die dritte und letzte Beta von iOS 6 liegt bereits einige Wochen zurück, vermutlich hält Apple noch einige Features zurück, die explizit mit dem iPhone 5 zusammenhängen. Auch hier müssen wir uns also überraschen lassen.
Zusammenfassung:
Einige weitere Punkte gehören sicherlich auch noch in die Betrachtung. Aktuell verbaut Apple im iPhone 4S den Broadcom BCM4330, der WLAN-Netze im 2,4-GHz-Band in den Standards 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 4.0 unterstützt. Das neue iPad setzt bereits auf den Broadcom BCM4334, der auch 5-GHz-Netze beherrscht. Ein Update auf diesen Chips gilt also ebenfalls als sehr wahrscheinlich.
Es gibt allerdings auch noch einige offene Fragen. Welche Kamera wird Apple einsetzen und wird es in diesem Bereich weitere Verbesserungen wie z.B. eine mechanische Bildstabilisation geben? Wie wird Apple das größere Display bewerben bzw. auf Featureseite versuchen hervorzuheben? Wie will man in der Übergangsphase mit zwei verschiedenen Display-Seitenverhältnissen umgehen? Auch die Realisierung des neues Dock-Connector wirft noch einige Fragen auf. Werden die Speicherkapazitäten mit 16, 32 und 64 GB gleich bleiben oder wird man auf 32, 64 und 128 GB erhöhen?
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2012/yerba-center-iphone5.jpg]Yerba Buena Center or Arts in San Francisco[/figure]
Morgen ab 19:00 Uhr werden wir mehr wissen und euch an dieser Stelle mit den entsprechenden News versorgen.