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Geschönte Benchmarks auch beim Samsung Galaxy Note 3 (Update)

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Geschönte Benchmarks auch beim Samsung Galaxy Note 3 (Update)
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Geschichte wiederholt sich manchmal doch. Erst im Juli musste Samsung sich den Vorwurf gefallen lassen, Benchmark-Ergebnisse auf dem Galaxy S4 durch höhere Taktraten als üblich zu manipulieren.

Nun legt Ars Technica den Südkoreanern das gleiche Vorgehen auch beim Galaxy Note 3 zur Last. Im Test des Smartphones fiel auf, dass das neue Smartphone in einigen Testprogramm weitaus bessere Resultate als vergleichbar ausgestattete Konkurrenzgeräte erzielte. Bei genaueren Untersuchungen stellte man dann fest, dass der verbaute Snapdragon 800 bei bestimmten Programmen ein gänzlich unerwartetes Verhalten an den Tag legt. So wird die Taktrate permanent auf 2,3 GHz gehalten, ein kurzes Heruntertakten oder Abschalten eines CPU-Kernes gibt es nicht.

note 3 benchmark

Damit weicht das Galaxy Note 3 in diesem Punkt vom Galaxy S4 ab, denn in letzterem wird je nach Modell der CPU- (Snapdragon 600) oder GPU-Takt (Exynos 5 Octa) über das übliche Limit angehoben. Samsung begründete dies im Juli mit einer automatischen Erkennung der benötigten Leistung: Der SoC würde lediglich leistungsfordernde Situation erkennen und darauf reagieren. Während es schon im Sommer klare Zweifel an dieser Begründung gab, dürfte diese nun vollkommen absurd sein.

Denn in weiteren Versuchen hat Ars Technica herausgefunden, dass es mitnichten eine automatische Erkennung gibt. Viel mehr orientiert sich das Galaxy Note 3 an einer im System hinterlegten Whitelist. Wird ein dort verzeichnetes Programm gestartet, tritt das Festsetzen des CPU-Takts ein. Ändert man hingegen lediglich den Namen des Software-Package, verhält sich der SoC vollkommen normal; hier schwanken die Taktraten, einzelne Kerne werden mitunter auch kurz abgeschaltet. Der Unterschied zwischen tatsächlichem und manipuliertem Ergebnis liegt dem Bericht zufolge bei bis zu 20 Prozent, eine Mehrleistung, die man im Alltag nicht erleben dürfte.

Eine Stellungnahme seitens Samsung gibt es bislang nicht. Klar ist aber, dass die Aussagekraft von Benchmarks weiter gesunken ist. Laut Ars Technica gilt dies aber nicht nur für Smartphones. Denn beim Galaxy Note 10.1 2014 Edition hat man zu Beginn des Tests ein ähnliches Verhalten bemerkt.

Update: Samsung hat mit einem kurzen Text Stellung zu den Vorwürfen bezogen. Darin heißt es, dass man größten Wert darauf legt, „seinen Kunden das bestmögliche Nutzererlebnis zu ermöglichen“. Deshalb würden CPU- und GPU-Taktfrequenzen „maximiert“, wenn „Funktionen mit einem erheblichen Leistungsbedarf ausgeführt werden“. So wird beispielsweise üblicherweise der höchste GPU-Takt verwendet, wenn Programme im Vollbildmodus ausgeführt werden. Man nutze dies nicht, „um bestimmte Benchmark-Ergebnisse zu verbessern“. Warum die Taktmaximierung anhand einer Whitelist vorgenommen wird, wurde allerdings nicht beantwortet.

Quellen und weitere Links

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