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Nach massiven Leaks in China hat HTC kurzerhand das Embargo für das eigentlich für morgen geplante HTC One Max vorverlegt – nachdem unsere ausführliche News mit allen technischen Daten nun schon eine Zeit lang online ist, wollen wir das Hands-on nun nachliefern. Auf die Spezifikationen gehen wir dabei nicht gesondert ein, denn diese sind alle in besagter News zu finden.
Was hat sich HTC beim One Max gedacht? Nachdem man mit One und One Mini zwei Geräte recht erfolgreich am Markt platzieren konnte, folgt nun die Erweiterung nach oben – eigentlich logisch, wäre das mittlere Smartphone nur nicht schon 4,7 Zoll groß. Dass es sich beim One Max dabei in Europa klar um ein Nischenprodukt handelt, ist den deutschen Vertretern bewusst. Der Trend wird hierbei aber ganz klar von Asien vorgegeben. Und so fällt schnell auf, dass das One Max mit seinen 5,9 Zoll wirkliche eines ist: Maxi. Im Vergleich mit dem 4,7 Zoll großen One wirkt der Neuling riesig. Aber auch neben einem LG G2, das es immerhin auch auf 5,2 Zoll bringt, ist der Unterschied erheblich. Besteht beim G2 zumindest noch die Chance das Smartphone in die Hosentasche zu bekommen, kann diese Hoffnung beim One Max schnell begraben werden. Genau wie das Sony Xperia Z Ultra ist HTCs neues One-Derivat also ein Gerät, das zwischen allen Stühlen sitzt. Ob dies nun positiv ist oder nicht, das muss jeder für sich entscheiden. Schade ist es aber, dass HTC auf einen Stift verzichtet und so die Chance auf einen Galaxy Note 3-Konkurrenten bereits im Keim erstickt. Allein vor diesem Hintergrund wird man auf jeden Fall abwarten müssen, wie das One Max vom Markt akzeptiert wird.
Dass das One Max nämlich auch einiges richtig macht, hat das Hands-on ebenfalls gezeigt. Trotz der enormen Größe liegt es gut in der Hand, was zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Kappe der angenehm abgerundeten Rückseite geht. Die lässt sich übrigens abnehmen, sodass eine zusätzliche microSD-Karte verbaut werden kann – man macht also auch einiges anders als beim ursprünglichen One. Die Entscheidung auch auf einen erweiterbaren Speicherplatz zu setzen geht übrigens auf die Multimedia-Ausrichtung des One Max zurück. Die würde unseres Erachtens aber ein 4,7-Zoll-Smartphone erfüllen. Das neue XXL-Display löst zwar (wie das HTC One auch) mit FullHD auf, bietet aber noch immer eine knackscharfe Darstellung. Auch die Farbwiedergabe sowie die Blickwinkelstablität konnten im ersten Aufeinandertreffen durchaus gefallen.
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Die Verarbeitungsqualität lag bei den Vorabmustern auf einem sehr hohen Niveau und gliedert sich nahtlos in das aktuelle One-Ensemble ein. Den Fingerabdruck-Sensor konnten wir noch nicht ausprobieren. Er ist anders als beispielsweise beim iPhone 5s auf der Rückseite untergebracht und funktioniert auch anders. Während bei Apple ein einfaches Auflegen des Fingers reicht wird bei HTC über den Sensor gestrichen. Leider hat HTC den Sensor optisch aber nicht besonders hübsch integriert, da er sich mit seiner eckigen Bauweise klar von der direkt darüber sitzenden Kamera abhebt.
Bei der Hardware geht HTC einen vergleichsweise einfachen Weg – das One Max basiert in weitesten Teilen auf dem HTC One. Laut HTC wird diese Entscheidung beispielsweise nicht durch Verfügbarkeiten vorgegeben, sondern wurde bewusst gewählt. Auf diesem Wege sollen Software-Updates über das gesamte Portfolio zeitnah bereitgestellt werden können. So kommt das One Max mit Android 4.3 und dem neuen Sense 5.5, das beispielsweise eine tiefere „Google+“-Integration besitzt. Diese Softwarekombination soll Ende Oktober zum Launch des HTC One Max auch für das normale One bereitstehen. Ob dies dann wirklich der Fall ist, wird man erst noch sehen müssen.
Der erste Eindruck vom One Max ist also durchaus positiv, gemessen an der Kombination aus Preis und Hardware-Ausstattung sowie der schwierigen Größeneinordnung und dem fehlenden Stift wird es HTCs neues XXL-Smartphone aber nicht gerade leicht haben.