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Etwa drei Wochen später als zunächst angenommen wird Nokias „Devices & Services“-Sparte, die vor allem aus dem Smartphone-Segment besteht, von Microsoft übernommen. In einer Mitteilung aus Redmond heißt es, dass der Kauf am kommenden Freitag, dem 25. April, abgeschlossen wird.
Ursprünglich hatten beide Unternehmen das erste Quartal als Ziel für die Transaktion genannt, vor allem Verzögerungen bei den behördlichen Genehmigungen hatten den Zeitplan aber durcheinander gebracht. Denn zuletzt musste Microsoft auf die Erlaubnis verschiedener asiatischer Wettbewerbshüter warten, die USA sowie die EU hatten bereits vor einigen Wochen ihr Einverständnis erklärt. Allerdings wurde der Kaufvertrag auch in einigen Punkten noch verändert, was ebenfalls als Grund für die Verspätung angeführt wird.
So wird Microsoft für die Dauer von maximal einem Jahr die unter nokia.com erreichbare Homepage der Finnen betreuen, ebenso die Social-Media-Auftritte. Eine Überraschung stellt eine personelle Änderung dar. Denn während der ursprüngliche Vertrag vorsah, dass alle Mitarbeiter des Nokia-Chief-Technology-Officers auch nach der Übernahme für den ehemaligen Handy-Weltmarktführer tätigt sein würden, werden nun 21 Mitarbeiter künftig für Microsoft arbeiten. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um in China Beschäftigte, die an Mobiltelefonen arbeiten. Zu guter Letzt verzichtet man auf die Fertigungseinrichtung in Südkorea. Diese war eigentlich Bestandteil des Kaufvertrags, aus welchen Gründen man die Meinung geändert hat, ist nicht bekannt.
Microsoft hatte im September 2013 bekannt gegeben, Nokias Handy-Sparte für 5,44 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Die Übereinkunft sieht unter anderem vor, dass die Marke Lumia an Microsoft fällt, ebenso das zeitweise Recht, Smartphones unter dem Nokia-Label anbieten zu dürfen. Zudem sind Lizenzen für zahlreiche Patente Bestandteil des Pakets. Nokia selbst darf frühestens ab 2016 wieder an Mobiltelefonen arbeiten. Noch geheimgehalten wird der neue Name der Smartphone-Sparte. Am Wochenende wurde über Microsoft Mobile spekuliert, kommentieren wollte der IT-Konzern dies jedoch nicht.