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Trotz viel Leistung, einer guten Kamera sowie einem großen Sprung nach vorn in Sachen Materialanmutung konnte Samsung im vergangen Jahr nicht jeden überzeugen. Denn zu schmerzhaft war für viele der Kompromiss, den man beim Galaxy S6 und Galaxy S6 edge eingegangen war. Vor allem die fehlende Erweiterbarkeit des Speichers sowie der aufgegebene Schutz vor Wasser und Staub dürfte Kunden gekostet haben. Nun hat man im gewohnten Jahresrhythmus nachgelegt. Das Galaxy S7 und Galaxy S7 edge sollen die Verkäufe wieder ankurbeln, zuletzt musste Samsung zu teils hohen Rabatten greifen, um seine Topmodelle an den Mann und die Frau zu bringen. Die Aussichten, dass dies überflüssig sein könnte, sind gut. Denn aus vielen Fehlern des vergangenen Jahres scheint man gelernt zu haben.
Die beiden wichtigsten Punkte: Der microSD-Slot ist zurück, ebenso die IP-Zertifizierung (IP68). Gleichzeitig konnte Samsung das mit der vorherigen Generation eingeführte Design in weiten Teilen beibehalten, die Kamera auf der Rückseite steht nach wie vor leicht ab. Im Innern hat sich hingegen vieles verändert. So fährt Samsung beim SoC nun wieder zweigleisig: In der US-Version wird ein Snapdragon 820 verbaut, in Europa setzt man auf den eigenen Exynos 8890.
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Der in 14 nm gefertigte Chip mit seinen acht CPU-Kernen erreicht in der Spitze 2,3 GHz und sollte – glaubt man den bislang bekannten Benchmarks – nicht weniger potent als Qualcomms Lösung sein. Gegenüber den Modellen der S6-Familie dürften das Galaxy S7 und Galaxy S7 edge deutlich leistungsfähiger ausfallen, auch wenn die Vorgänger alles andere als langsam waren. Für den ein oder anderen Nutzer dürfte wichtiger sein, dass der Arbeitsspeicher von 3 auf 4 GB (LPDDR4) vergrößert und damit dem Galaxy S6 edge+ angepasst wurde.
Kein USB Typ-C
Die beiden neuen Smartphones sollen aber nicht nur schneller rechnen, sondern auch mehr Tempo bei der Datenübertragung bieten. Zumindest wenn es um den Austausch per LTE geht. Das neue Modem bietet Down- und Upstream-Raten von bis zu 600 und 150 Mbit/s, was in Deutschland mangels entsprechend ausgebauter Netze derzeit aber keine Rolle spielen dürfte – eine gewisse Zukunftssicherheit kann man beiden Modellen in diesem Punkt aber nicht absprechen.
Das genaue Gegenteil ist jedoch an anderer Stelle der Fall. Denn wo die Konkurrenz langsam auf den Typ-C-Zug mit seinem verdrehsicheren Stecker und den im Idealfall deutlich höheren Ladeströmen und Übertragungsraten aufspringt, bleibt Samsung dem Micro-USB-Port nach Version 2.0 treu. Ob dies dem SoC geschuldet ist oder man aus anderen Gründen auf die modernere Schnittstelle verzichtet hat, bleibt vorerst ein Herstellergeheimnis. Wenigstens erfüllen Galaxy S7 und Galaxy S7 edge hinsichtlich der anderen Übertragungswege die Pflicht, schnelles WLAN (802.11ac) ist ebenso dabei wie NFC und Bluetooth 4.2.
Weniger Pixel, mehr Qualität
Etwas neues wagt man bei der Hauptkamera. Nachdem die 16-Megapixel-Lösung des Vorgängers nicht immer vollends überzeugen konnte, soll nun ein neuer Sensor alle Kritiker überzeugen. Dass dies mit 12 Megapixeln eine geringere Auflösung bietet, mag zunächst irritieren. Doch größere Pixel – 1,4 anstatt 1,12 Mikrometer – versprechen ein besseres Verhalten bei schlechten Lichtverhältnissen, der jedem Pixel zugeordnete „Fokus-Pixel“ ein schnelleres und zuverlässigeres Scharfstellen. Aber auch die neue Optik soll ihren Teil zu besseren Aufnahmen beitragen, mit Blende f1.7 ist sie lichtstärker als beim Vorgänger (f1.9).
Dass es wieder einen optischen Bildstabilisator gibt, dürfte in dieser Preisklasse inzwischen selbstverständlich sein. Auf der Front wagt Samsung hingegen keine Experimente und dürfte damit den ein oder anderen Selfie-Freund verschrecken. Es bleibt bei 5 Megapixeln und Blende f1.9.
An anderer Stelle wagt man hingegen einen Bruch. Denn boten Galaxy S6 und Galaxy S6 edge abgesehen von der Biegung das gleiche Display, positioniert man die Nachfolger unterschiedlich. Beim Galaxy S7 bleibt es bei 5,1 Zoll, das Galaxy S7 edge wächst hingegen von 5,1 auf 5,5 Zoll – die Auflösung beträgt in beiden Fällen 2.560 x 1.440 Pixel. Neu ist, dass das Super-AMOLED-Panel über eine Always-On-Funktion verfügt und damit dem LG G5 Konkurrenz macht.
Größere Akkus
Dem neuen SoC und der Kamera könnte der Akku aber die Schau stehlen. Denn Samsung konnte die Kapazität deutlich vergrößern. Im Galaxy S7 wächst sie um gut 17 % auf 3.000 mAh, im Galaxy S7 edge sind es 3.600 mAh und damit 20 % mehr als im größeren Galaxy S6 edge+. Die Laufzeiten dürften dementsprechend besser ausfallen, schließlich müsste auch der SoC genügsamer sein. Dass die Akkus drahtlos und schnell geladen werden können, konnte erwartet werden - ebenso die Tatsache, dass sie fest verbaut sind.
Wen schon die technischen Daten überzeugt haben, der kann in den kommenden Tagen seine Vorbestellung abgeben. Einige Händler legen dem Galaxy S7 und Galaxy S7 edge dann ein Exemplar der Gear VR kostenlos dazu. Ausgeliefert werden beide Modelle ab dem 11. März mit vorinstalliertem Android 6.0.1 und TouchWiz, die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen bei 699 Euro für das Galaxy S7 und 799 Euro für das Galaxy S7 edge, jeweils mit 32 GB internem Speicher.